Ausstellung von 21.09.2019-19.01.2020 im BRUSEUM, Neue Galerie Graz
Graz (joanneum) -Alexander Brener gehört jener Generation von russischen Performancekünstlern
an, die nach dem Ende der Sowjetunion in Erscheinung treten und bereits im öffentlichen Raum agieren. International
bekannt wurde er 1997, als er im Stedelijk Museum in Amsterdam ein grünes Dollarzeichen auf Kasimir Malewitschs
weißes Bild Suprematismus 1920–1927 sprühte. Sein Protest gegen die Korruption und Kommerzialisierung
des Kunstmarkts endete trotz seines Einwands, dass es sich um eine künstlerische Performance gehandelt hatte,
mit einer Verurteilung zu einer Haftstrafe.
Gemeinsam mit seiner österreichischen Partnerin Barbara Schurz setzte er sich seit den 1990er-Jahren in interventionistischen
und kompromisslosen Performances mit den Machtstrategien und Ausschließungsmechanismen der Gesellschaft und
des Kunstmarkts auseinander. Parallel dazu entstanden Zeichnungen, die ihre programmatische Kritik des Kapitalismus
fortsetzten und sich an der Tradition der Lubok – russischer Volksbilderbogen mit satirischem, informativem, patriotischem
oder sozialkritischem Charakter – und der Outsider Art orientierten. Zudem publizieren Brener und Schurz im Samisdat-inspirierten
Format seit Jahren literarisch brillante und theoretisch fundierte gezeichnete Bücher. Die Ausstellung Verschwörung
von Kopffüßern ist eine Retrospektive in Zeichnungen.
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