Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffnete die neue Sonderausstellung mit Christian
Rapp und Siegfried Beer
St. Pölten (museumnoe) - Für alle, die schon neugierig darauf sind, ein wenig in der neuen Schau
zu spionieren, gibt es gute Nachrichten: Die Sonderausstellung "Spionage! 39 Fälle" im Haus der
Geschichte im Museum Niederösterreich wurde am Abend des 5. September von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner,
dem Historiker und Geheimdienst-Experten Siegfried Beer und Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses
der Geschichte, eröffnet.
"Das Land Niederösterreich gedenkt mit einer Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen der Öffnung
des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren, die Niederösterreich vom Rande in das Herzen Europas gerückt hat",
betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner anlässlich der Eröffnung. "Freiheit, Demokratie und
ein funktionierender Rechtsstaat waren und sind keine Selbstverständlichkeit. Das zeigt auch die aktuelle
Sonderausstellung gut. Ich bin sehr stolz, dass so viele internationale und hochkarätige Leihgaben den Weg
nach St. Pölten gefunden haben und kann den Besuch der Ausstellung nur empfehlen", so die Landeshauptfrau.
"Ab 1955 war es in Niederösterreich vor allem das ausgedehnte Grenzgebiet zur kommunistischen ?SSR, das
am meisten betroffen war", erzählte der 1948 in Scheibbs geborene Historiker und Geheimdienst-Experte
Siegfried Beer. "Einerseits war es das wirtschaftlich fehlende Hinterland; andererseits die scheinbare Undurchdringbarkeit,
die allerdings durch Flüchtlinge immer wieder getestet wurde. Es war gerade für die Bewohner der Grenzbezirke
eine emotional belastete Zeit, denn man lebte in einem ideologisch umkämpften Gebiet. Gegenseitiges Ausspionieren
war das Eine; Angst das Andere", so Beer.
"Rund 10 Fälle befassen sich mit dem Kalten Krieg. Die Ausstellung spannt aber mit hochkarätigen
Objekten den historischen Bogen von der Antike bis in die Gegenwart", ergänzte Christian Rapp, wissenschaftlicher
Leiter vom Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich. "Dabei war es uns neben der chronologischen
Entwicklung mit hochkarätigen Objekten auch wichtig, gesellschaftspolitische Fragen zu stellen", so Rapp.
Die Ausstellung "Spionage! 39 Fälle" erzählt Geschichten von Offizieren, Tänzerinnen,
Agentinnen und Spionen, die als Verräter oder Helden in die Geschichte eingingen. Der historische Bogen spannt
sich dabei von römischen Kundschaftern über die erste Computerspionage bis hin zum Fall Edward Snowden.
Eine interaktive Spionage-Akademie begleitet die Ausstellung, die von Dienstag bis Sonntag und feiertags von
9:00 bis 17:00 Uhr im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich zu sehen ist.
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