Wien/Innsbruck (universität) - Bernhard Steger von der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie
an der Medizinischen Universität Innsbruck erhält den science2business Award 2019 für sein Cornea
Dome Lens Projekt. Der Preis wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort mit 8.000
Euro bereitgestellt. Der science2business Award wird für die besten Forschungskooperationen von Wissenschaft
mit Wirtschaft vergeben. Der Fokus der Bewertung liegt dabei auf der Qualität der Umsetzung. Die GewinnerInnen
zeichnen sich somit neben der Wissenschaftlichkeit auch durch ihr professionelles Management aus. Sie zeigen ihre
Erfahrung in der Umsetzung einer interdisziplinären Kooperation mit der Wirtschaft.
Ausgezeichnetes Projekt zur Bildgebung der Augenoberfläche
Mehr als 20 Millionen PatientInnen weltweit sind von schweren Erkrankungen der Augenoberfläche betroffen und
125 Millionen Menschen weltweit tragen Kontaktlinsen, deren Passform regelmäßig fotografisch dokumentiert
wird. Mehr als 20 Prozent der westlichen Bevölkerung leidet unter trockenen Augen, die Hälfte davon bedarf
regelmäßiger augenärztlicher Betreuung. Die hochauflösende Fotografie der Augenoberfläche
ist dabei Basis jeder Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Augenoberfläche. „Augenärzte und Augenärztinnen
bzw. Optikerinnen und Optiker stehen dabei wegen der starken Konvexität der Augenoberfläche vor einer
fotografischen Herausforderung“, meint Preisträger Bernhard Steger, denn bei bildgebenden Systemen führen
Abweichungen von der idealen optischen Abbildung zu einem gekrümmten Bild.
„Das Cornea Dome Lens Projekt entstand während eines Forschungsaufenthalts an der Universität von Liverpool,
woraus auch eine externe Wirtschaftskooperation vorbereitet und gebahnt wurde. Dieses Kooperationsprojekt hat nun
das Ziel der Entwicklung eines stand-alone Bildgebungsmoduls mit integrierter digitaler Bildanalysesoftware, um
die gesamte vordere Augenoberfläche in einer unveränderten, geraden Blickposition scharf, hochauflösend
und standardisiert abzubilden“, beschreibt der Innsbrucker Wissenschafter sein Projekt, das sich gegen 18 Einreichungen
in der Kategorie A (bereits bestehende Kooperation) durchsetzen konnte. Der Einsatz der Cornea Dome Lens soll die
Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Augenoberfläche grundlegend verbessern und durch Standardisierung
auch telemedizinsche Anwendung ermöglichen.
2019 wurden in der Kategorie A zahlreiche Projekte von sehr hoher Qualität mit äußerst professionellem
Management eingereicht, so die Jury. „Cornea Dome Lens konnte sich gegen die MitbewerberInnen damit durchsetzen,
dass diese Innovation für eine große Anzahl von Menschen eingesetzt werden kann und es ein sehr innovativer,
interessanter Ansatz ist, eine bereits existierende Technologie in ein völlig neues Anwendungsgebiet zu übertragen“,
erklärt die vierköpfige Jury ihre Entscheidung.
Infos zum Preis
Der science2business Award wird von life-science Karriere Services im Rahmen der life-science-success durchgeführt.
Unterstützt und bereitgestellt wird der Preis vom BM für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Die
life-science-success ist eine jährlich stattfindende Konferenz zur Vernetzung von Wirtschaft mit Wissenschaft
und wird 2019 erstmals als online Konferenz durchgeführt.
Der Award wird bundesweit ausgeschrieben, eine unabhängige 4-köpfige Jury entscheidet in einem zweistufigen
Entscheidungsprozess über die GewinnerInnen.
2019 wurde der science2business Award erstmalig in zwei Kategorien durchgeführt. Kategorie A für bereits
bestehende Kooperationen, Kategorie B für Forschungsprojekte, für deren Weiterentwicklung eine Kooperation
mit der Wirtschaft geplant ist, aber noch nicht besteht.
Als Bedingung galt 2019 weiters: Die Forschungskooperationen mussten einen erkennbaren Grad an Digitalisierung
aufweisen.
Insgesamt 29 Projekte haben sich für den science2business Award beworben. 18 in Kategorie A, 11 in Kategorie
B
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