Auch Radbasisnetze und Wasserstoff-Konzept ausgezeichnet
Mattersburg/Eisenstadt (blms) - Der City Bus Mattersburg, der im April 2020 starten wird, ist der diesjährige
Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Burgenland und wurde am 4. September in Eisenstadt von VCÖ,
Landesrat Heinrich Dorner und ÖBB ausgezeichnet. Zudem wurden beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
der Plan für landesweite Radbasisnetze und das Konzept der Energie Burgenland für die Herstellung von
Wasserstoff mittels Windkraft als vorbildliche Projekte ausgezeichnet.
Im April 2020 startet der City Bus in Mattersburg mit zwei Linien im Stundentakt. Jeder Haushalt in Mattersburg
wird im Umkreis von 250 Metern eine Haltestelle haben, alle Ortsteile sind angebunden. Der City Bus wird mit den
Fahrplänen der Züge und der Regionalbuslinien optimal verknüpft. Und alle Schulen werden optimal
mit dem City-Bus erreicht werden, was die Zahl der Elterntaxis deutlich reduzieren wird. Den VCÖ-Mobilitätspreis
Burgenland überreichten Landesrat Heinrich Dorner, VCÖ-Experte Markus Gansterer und ÖBB-Regionalmanager
Michael Elsner an Bürgermeisterin Ingrid Salamon.
Vorbildliches Projekt Burgenlands Radbasisnetze
40 Prozent der Autofahrten der Burgenländerinnen und Burgenländer sind kürzer als fünf
Kilometer. Eine Distanz, die mit dem Fahrrad gut zu bewältigen ist. „Die Infrastruktur hat zentralen Einfluss
auf das Mobilitätsverhalten. Infrastruktur, die gebaut wird, wird genutzt. Das gilt für Radwege genauso
wie für Straßen“, stellte VCÖ-Experte Gansterer fest. Ziel des Radbasisnetzes ist es, der Bevölkerung
für ihre Alltagswege, etwa zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freizeiteinrichtungen, direkte, schnelle
und sichere Radverbindungen anzubieten. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis
Burgenland nahm die Leiterin der Mobilitätszentrale Burgenland Christine Zopf-Renner entgegen.
Vorbildliches Konzept: Wasserstoff aus Windenergie
Derzeit wird Wasserstoff vor allem aus Erdgas erzeugt, was wenig umweltfreundlich ist. Die Energie Burgenland
Windkraft möchte nun aus Windenergie Wasserstoff erzeugen. Im Verkehrsbereich ist Wasserstoff nicht für
Pkw sinnvoll, wie auch eine aktuelle Studie der TU Wien zeigt, sondern für schwere Fahrzeuge, wie Lkw, Busse
und auch bei Lokomotiven, etwa bei Verschubloks oder bei Streckenabschnitten, die nicht elektrifiziert sind. VCÖ-Experte
Gansterer, Landesrats Heinrich Dorner, ÖBB-Regionalmanager Michael Elsner überreichten die Auszeichnung
als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland an die Geschäftsführer der Energie
Burgenland Windkraft Wolfgang Trimmel und Klaus Maras sowie an den Prokuristen Matthias Lehner.
„Den Verkehr auf Klimakurs zu bringen ist eine besonders große Herausforderung. Um die Klimaziele erreichen
zu können, müssen wir jedes Klimaschutz-Potenzial nutzen. Die drei Projekte, die wir heute beim VCÖ-Mobilitätspreis
Burgenland auszeichnen zeigen, wie die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden kann“, gratulierte VCÖ-Experte
Markus Gansterer den Gewinnerinnen und Gewinnern.
„Mobilitätswende voranbringen“ lautete das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises. Der
VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Burgenland und den ÖBB
durchgeführt. Verkehrslandesrat Heinrich Dorner gratulierte ebenfalls allen Preisträgerinnen und Preisträger:
„Der VCÖ-Mobilitätspreis ist eine Initiative, die innovative Maßnahmen im Verkehr fördert
und den Mobilitätswandel unterstützt sowie die Klima- und Energiestrategie im Burgenland mit dem Ziel,
bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Seitens des Landes Burgenland wird es große Anstrengungen beim Ausbau
von umweltfreundlicher Mobilität und besonders des öffentlichen Verkehrs geben, im Interesse einer intakten
Umwelt und des Klimaschutzes und somit auch der Lebensqualität im Land.“
Michael Elsner, Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, schloss sich den Gratulationen an: „Die ÖBB
sind nicht nur ein wichtiger Partner, wenn es um das Angebot im Öffentlichen Verkehr geht, sondern auch auf
dem Weg zum Erreichen der Klimaziele. Eine Fahrt mit dem Postbus ist 2,4-mal umweltfreundlicher als mit dem Auto,
eine Fahrt mit der Bahn ist 15-mal klimafreundlicher als mit dem Pkw und sogar 28-mal „grüner“ als mit dem
Flugzeug. Zusätzlich stammen 100 Prozent des Bahnstroms aus erneuerbaren Energieträgern.“
Auf der VCÖ-Website sind mittlerweile bereits mehr als 3.000
vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zusammengefasst. In dieser können Gemeinden, Schulen, Unternehmen,
Freizeit- und Tourismusgesellschaften Tipps und Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst
werden können.
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