Wien (öaw) - Die Schau „Meet the Universe“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften lädt
große und kleine Wissenschaftsfans vom 5. bis 12. September in Wien zu einer Spurensuche durch unendliche
Weiten ein. Im Mittelpunkt der Ausstellungswoche zum 60-jährigen Jubiläum der Mitgliedschaft Österreichs
am CERN steht die Forschung am größten Teilchenbeschleuniger der Welt. Einer der Stargäste ist
der US-Physiker Barry C. Barish, der für die Entdeckung der Gravitationswellen den Nobelpreis erhielt.
Alles hat einen Anfang. Das gilt auch für das Universum. Materie, Raum und Zeit entstanden vor 13,8 Milliarden
Jahren beim sogenannten Big Bang. Was damals beim Urknall genau passierte, woraus das Universum eigentlich besteht,
aber auch, wie es in ferner Zukunft – Stichwort: Big Freeze – enden könnte, steht im Mittelpunkt einer
Science Week des Instituts für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Die Schau findet unter dem Titel „Meet the Universe“ vom 5. bis 12. September 2019 in der Aula der Wissenschaften
in Wien statt.
Jubiläum: Österreich forscht seit 60 Jahren am CERN
Gefeiert werden damit auch 60 Jahre Mitgliedschaft Österreichs beim europäischen Teilchenforschungszentrum
CERN bei Genf. Dort steht die „Weltmaschine“, der derzeit größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger
der Welt. In seinem Herzstück, einem 27 Kilometer langen Ringtunnel rund hundert Meter unter der Erde, werden
Protonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt – um dann mit rund eine Milliarde Kilometer pro Stunde zu
kollidieren. Damit ist es möglich, jenen Zustand von Materie herzustellen, wie er kurz nach dem Big Bang geherrscht
haben dürfte.
Österreichische Forscher/innen sind bei diesen Experimenten, die unter anderem 2013 zum Nobelpreis für
die Entdeckung des Higgs-Bosons geführt haben, federführend beteiligt. Aktuell arbeiten sie mit ihren
internationalen Kolleg/innen am CERN bereits an der nächsten Generation von Teilchenbeschleunigern. Ab 2026
sollen dann zehn Mal mehr Kollisionen möglich sein, wodurch auch die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung neuer
Teilchen steigt.
Eintritt frei: Mit Wissenschaft und Kunst Rätsel der Physik entdecken
Bei der Science Week können Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine Woche lang und bei freiem Eintritt die
Arbeit der Physiker/innen am CERN kennenlernen und in die Geheimnisse des Universums eintauchen. Denn noch immer
gibt es zahlreiche Rätsel, vor denen die moderne Physik steht: So weiß man zum Beispiel, dass nur rund
fünf Prozent des Universums aus der uns bekannten Materie bestehen, der Rest sind Dunkle Energie und Dunkle
Materie. Die Zusammensetzung der Dunklen Materie aber ist bis heute unbekannt.
Eine Ausstellung mit 37 großformatigen Schautafeln mit Fotografien und Grafiken sowie 14 besonderen Exponaten
veranschaulicht, wie Physiker/innen in Österreich und weltweit diesen und weiteren Geheimnissen auf die Spur
kommen wollen. Werke von Künstler/innen des Art@CMS Programms am CERN sowie von Kunststudent/innen der Universität
für angewandte Kunst Wien machen darüber hinaus aktuelle wissenschaftliche Fragen, aber auch die Unendlichkeit
des Weltalls und die gigantischen Zeithorizonte auf sinnliche und emotionale Weise erfahrbar. Einige der Werke
sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Volles Programm: Science Cafés, Workshops, Vorträge
Begleitet wird die Schau von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Science Cafés und Workshops für
Schüler/innen sowie von drei hochkarätigen öffentlichen Vorträgen. Zu Gast sind Barry C. Barish
(6. September, 18.30 Uhr, ÖAW), der 2017 den Nobelpreis für Physik für entscheidende Beiträge
zur erstmaligen Beobachtung von Gravitationswellen erhalten hat und der britische Teilchenphysiker und Autor Jon
Butterworth (11. September, 18.30 Uhr, Aula der Wissenschaften), der mögliche Wege und Erkenntnisse „Neuer
Physik“ präsentiert. Christoph Schwanda vom Institut für Hochenergiephysik der ÖAW erzählt
über das neueste Teilchenbeschleuniger-Experiment mit österreichischer Beteiligung, das vor Kurzem in
Japan gestartet ist (12. September, 18.30 Uhr, Aula der Wissenschaften). Eröffnet wird die Science Week am
5. September mit einem Festakt von CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti.
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