Schmuckenschlager: Dank für Ernte und bäuerliche Arbeit, Mahnung zu Respekt vor der
Schöpfung sowie vor Grund und Boden.
Mariazell/St. Pölten (nö bauernbund) - Ein farbenfrohes Bild aus bunten Trachten sowie den
Bezirks- und Ortsfahnen, wie traditionell mitgetragen werden, bildete die 73. NÖ Bauernbundwallfahrt nach
Mariazell. An die 2500 Pilger aus allen Regionen Niederösterreichs kamen am 14. und 15. September zur "Magna
Mater Austriae" in den steirischen Wallfahrtsort, um die christlichen Traditionen und die Leistungen der Landwirtschaft
für die Gesellschaft hochzuhalten.
Das Wallfahrtsmotto „Unser tägliches Brot gib uns heute“ nahm direkten Bezug auf die Verbundenheit der Landwirtschaft
mit der Natur und die bäuerliche Arbeitsstätte unter freiem Himmel. Neben dem Dank für die Ernte
stellten NÖ Bauernbundobmann LH-Stv. Stephan Pernkopf und Direktorin LAbg. Klaudia Tanner die christlich-sozialen
Werte in den Mittelpunkt der Zusammenkunft: „Unsere Bäuerinnen und Bauern denken bei ihrem Tun in Generationen
und tragen tagtäglich in ihrem Schaffen Verantwortung für das Land.“
Schmuckenschlager: „Ernährungssicherheit im Mittelpunkt unseres Daseins“
In seiner Wallfahreransprache betonte Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager
die Wichtigkeit der Akzeptanz der bäuerlichen Arbeit: „Die Entfremdung der Gesellschaft von der praktizierenden
Landwirtschaft ist die Ursache unzähliger Herausforderungen, mit denen wir in unserer täglichen Arbeit
zu kämpfen haben.“ Angesichts unkalkulierbarer Entwicklungen auf internationalen Märkten wie den USA,
im asiatischen Raum und durch das Brexit-Chaos hob LK-NÖ-Präsident Schmuckenschlager hervor: „Die heimische
Lebensmittelerzeugung gewährleistet die einzig nachhaltige Versorgungssicherheit für Österreich.“
Der Respekt vor Eigentum müsse stets gewahrt bleiben, sprach sich Schmuckenschlager außerdem klar gegen
Erbschaftssteuern aus und appellierte an die Eigenverantwortung und den gelebten Generationenvertrag in den bäuerlichen
Betrieben.
NÖ Landjugendliche absolvierten Fußwallfahrt
Gestartet wurde das Ereignis bereits am Samstag, 14. September, mit einer Fußwallfahrt der NÖ Landjugend
unter der Leitung von Kerstin Lechner und Norbert Allram. Seit mittlerweile 13 Jahren legen die Jugendlichen einen
über 20 Kilometer langen Fußweg nach Mariazell zurück. Bereits zum zweiten Mal marschierte auch
eine Abordnung des Wiener Bauernbunds in den steirischen Wallfahrtsort.
Das Pontifikalamt am Sonntag zelebrierte der St. Pöltner Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, der in seiner
Predigt auf die für viele allzu selbstverständlich gewordene Wertigkeit des täglichen Brotes erinnerte.
Der Projektchor der Chorszene NÖ und das Bläserensemble unter der Leitung von Hubert Schiesser sowie
von Organist Gottfried Holzer und Harfenistin Julia Prömmer sorgten für die musikalische Umrahmung der
Messfeier. Als weitere geistliche Vertreter nahmen Bauernbundseelsorger Pater Altmann Wand, der Superior von Mariazell,
Michael Staberl und Pater Franz Xaver Hell an der Wallfahrt teil.
Außerdem nach Mariazell kamen Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll
mit Gattin Sissy, der Österreichische Bauernbund-Präsident Georg Strasser mit Direktor Norbert Totschnig,
die Vizepräsidenten der NÖ Landwirtschaftskammer, Theresia Meier und Otto Auer sowie Direktor Franz Raab,
die Ehrenobmänner des NÖ Bauernbunds, Franz Blochberger und Hermann Schultes, Landesbäuerin Irene
Neumann-Hartberger, VP NÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber
sowie EU-Abgeordnete a. D. Agnes Schierhuber, Geschäftsführerin der Volkskultur NÖ, Dorli Draxler,
NV-Direktor Hubert Schultes, Obmann der Österreichischen Jungbauernschaft Franz Xaver Broidl sowie zahlreiche
weitere Abgeordnete und Funktionäre des NÖ Bauernbunds.
Wurzeln der Wallfahrt
Die Geschichte der NÖ Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und
Josef Reither. Sie gelobten in der Zeit des Nationalsozialismus in der Hoffnung, dass Österreich wieder Freiheit
und Selbstständigkeit erlangen werde, zum Dank jedes Jahr Niederösterreichs Bauern in einer Wallfahrt
nach Mariazell zu führen. Erstmals einlösen konnten Leopold Figl, damals Bundeskanzler, und Landeshauptmann
Josef Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.
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