Projektstart „Gesund im Mund“ zur Zahngesundheit und Kariesprophylaxe in Kindergärten
und Volksschulen / Zertifikatsverleihung an Zahngesundheitserzieherinnen
Eisenstadt (blms) - Neben dem Projekt „GeKiBu – Gesunde Kindergärten Burgenland“, das es bereits seit
2012 gibt und an dem immer mehr Kindergärten teilnehmen, startet das Land gemeinsam mit der BGKK in diesem
Schuljahr ein Programm zur Zahngesundheitsförderung, um dem Kariesproblem den Kampf anzusagen. Die Zahngesundheit
soll gefördert und die Entwicklung eines eigenverantwortlichen und ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins
gefördert werden. Erreicht werden soll diese Ziel mit Workshops in Kindergärten und Volksschulen. Um
dieses Projekt zu realisieren und den Kindern die Zahngesundheitsförderung näherzubringen, wurden für
die Durchführung der Zahngesundheitsworkshops insgesamt 14 Zahngesundheitserzieherinnen mit unterschiedlicher
Grundprofession – von der pädagogischen über die zahnärztliche bis zur diätologischen/ernährungswissenschaftlichen
Ausbildung – zur Zahngesundheitserzieherinnen ausgebildet. Die Kosten für das Gesundheitspräventionsprojekt
teilen sich Land und Burgenländische Gebietskrankenkasse. „Nicht nur die flächendeckende wohnortnahe
ärztliche Versorgung im Akutfall ist von hoher Bedeutung, sondern auch die Prävention und Prophylaxe
von Krankheiten. Diese beginnt bereits im Kindesalter“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der am 12. September
zehn Zahngesundheitserzieherinnen ihre Zertifikate übergab.
In jedem Kindergarten werden zwei Zahngesundheitsworkshops pro Jahr stattfinden, die Dauer pro Workshop beträgt
zwei Stunden. In einem ersten Schritt nehmen 100 bestehende GeKiBu-Kindergärten im Projekt teil, ab 2020/2021
erfolgt die Ausweitung auf alle Kindergärten, die teilnehmen möchten.
In den Volksschulen werden zwei Zahngesundheitsworkshops pro Schulklasse angeboten, hier dauert der Workshop jeweils
eine Unterrichtsstunde. Teilnehmen können Kinder aller Schulstufen von der 1. bis 4. Klasse. Bis jetzt haben
sich 138 von 180 Volks- und Sonderschulen angemeldet. In Summe profitieren rund 5.000 burgenländische Kinder
von diesem Projekt.
Anfang 1999 wurde zwischen dem Land Burgenland, der Burgenländischen Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer
für Burgenland ein Vertrag zur flächendeckenden Umsetzung eines Kariesprophylaxeprogrammes beschlossen.
Aufgrund der sinkenden Anzahl der teilnehmenden Zahnärzte wurde ab dem Schuljahr 2008/2009 verstärkt
auf den Zahngesundheitsunterricht durch die Zahngesundheitserzieherinnen gesetzt und auf die Untersuchung der Kinder
durch die Zahnärzte verzichtet.
„Nach der Einstellung des Programms sehen wir die dringende Notwendigkeit, die Zahngesundheitsförderung zu
forcieren. Deshalb haben wir wieder ein Projekt zur Zahngesundheitsförderung im Burgenland – auf Initiative
des Landes – gestartet“, betont Landeshauptmann Doskozil mit Blick auf aktuelle Zahlen. Derzeit liegt das Burgenland
auf dem vorletzten Platz der kariesfreien Kinder in Österreich. 53% der burgenländischen Kinder hatten
bereits Erfahrung mit Karies, österreichweit liegt der Wert bei 47%. Nur Wien liegt mit 55% schlechter als
das Burgenland. „Unser klares Ziel ist es, diesen Trend umzukehren“, so Doskozil. Der Grundstein für ein gesundes
Leben und hohe Lebensqualität im Alter werde bereits im Kindes- und Jugendalter gesetzt. Um Kinder zu gesunden
Erwachsenen zu machen, sei es „ein zentrales Anliegen die Zahngesundheit burgenländischer Kinder zu verbessern
und die Entwicklung eines eigenverantwortlichen und ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins zu fördern“, so
Doskozil abschließend.
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