Mit einer weiteren Zwischenausschüttung ist noch heuer zu rechnen
Wien (fma) - Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat am 13. September in
ihrer Funktion als Abwicklungsbehörde per Bescheid (Vorstellungsbescheid III) die Erfüllungsquote für
die berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten der HETA ASSET RESOLUTION AG auf 86,32% hinaufgesetzt.
Im Vorstellungsbescheid II betrug die Erfüllungsquote lediglich 64,4%. Bisher wurden in zwei Zwischenausschüttungen
bereits € 7,8 Mrd. an die Gläubiger ausgeschüttet. Es ist damit zu rechnen, dass die HETA auf Basis des
neuen Bescheides noch heuer eine weitere substanzielle Ausschüttung beantragen wird. Nach derzeitigem Stand
werden die nachrangigen Gläubiger ihre gesamte Forderung von € 1,9 Mrd. verlieren, die berücksichtigungsfähigen
Forderungen von Gläubigern werden um € 1,7 Mrd. geschnitten, womit die Gläubigerbeteiligung bei der geordneten
Abwicklung zusammen in etwa € 3,6 Mrd. betragen wird.
Das neue europäische Abwicklungsregime hat sich bewährt
„So schmerzhaft und kostspielig das Scheitern der Hypo Alpe Adria als Bankengruppe war, ihre geordnete Abwicklung
als HETA unter dem neuen europäischen Regime hat die Belastung des Steuerzahlers so gering wie möglich
gehalten“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller: „Unsere neuen Abwicklungsinstrumente
haben sich bewährt. Bewerteten die 2015 beim Beschluss der Abwicklung der HETA erstellten Gutachten die vorhandenen
Assets mit € 7,1 Mrd., so konnten durch die geordnete und wertschonende Abwicklung unter dem Dach der FMA bisher
bereits mehr als € 10 Mrd. erlöst werden.“ Derzeit sind bereits rund 85% aller Vermögenswerte abgebaut
und bar realisiert. Ende 2020 sollen es laut Plan 99% sein.
Seit der Übertragung der Verantwortung an die FMA im März 2015 wurden bereits 115 der 168 Konzerngesellschaften
abgewickelt und liquidiert. In der HETA AG wurde der Personalstand in diesem Zeitraum von rund 550 auf 190, im
HETA-Netzwerk gar von 1.800 auf rund 400 reduziert. Vor der Abwicklung, noch als Hypo Alpe Adria, hatte die Gruppe
in etwa 7.200 Mitarbeiter; 4.200 davon in ihrem Bankennetzwerk in Süd- und Südosteuropa.
|