Gewinner sind die Badner Bahn, die Stadt St. Pölten, die Gebrüder Weiss und ein geplanter
gemeindeübergreifender Rad-Highway
St. Pölten (nlk) - Der VCÖ, LH-Stv. Stephan Pernkopf, Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko und
die ÖBB haben am 12. September vier vorbildliche Mobilitätsprojekte mit dem VCÖ-Mobilitätspreis
NÖ ausgezeichnet. Die Gewinner sind die Badner Bahn für die easy mobil Station in Griesfeld, die Stadt
St. Pölten für das neue Stellplatzregulativ für den Wohnbau, die Gebrüder Weiss für eine
klimaneutrale Güterzustellung und der geplante, gemeindeübergreifende Rad-Highway entlang der Südbahn
im Bezirk Mödling.
"Mobilitätswende voranbringen" lautet das Motto des VCÖ-Mobilitätspreises, der vom VCÖ
in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und den ÖBB durchgeführt und von WEB Windenergie unterstützt
wird. Der Radverkehr hat großes Klimaschutz-Potenzial. Eine gute durchgehende Radverbindung zu schaffen,
ist das Ziel des rund zehn Kilometer langen Radhighways entlang der Südbahn im Bezirk Mödling. Im niederösterreichischen
RADLgrundnetz wird für den Bezirk Mödling eine Nord-Süd-Achse entlang der Südbahn von Wien
über Perchtoldsdorf - Brunn am Gebirge - Maria Enzersdorf - Mödling bis Guntramsdorf als Hauptradroute
mit höchster Priorität ausgewiesen. Dass hier gemeindeübergreifend zusammengearbeitet wird und eine
durchgehende Radverkehrsanlage mit hoher Qualität errichtet wird, ist vorbildlich und wird mit dem VCÖ-Mobilitätspreis
NÖ ausgezeichnet, der von Perchtoldsdorfs Bürgermeister Martin Schuster, vom Vizebürgermeister von
Biedermannsdorf Josef Spazierer, Werner Tippel (Gemeindeverband für Abgabeneinhebung und Umweltschutz im Bezirk
Mödling) und dem Verkehrsplaner Michael Kniha entgegengenommen wurde.
"Die Zukunft der Mobilität ist vielfältig und vernetzt. Die easy mobil Station Griesfeld der Badner
Bahn holt die Mobilitätszukunft in die Gegenwart", gratuliert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Die
easy mobil Station der Badner Bahn bietet auch E-Carsharing, eine E-Tankstelle, Bike-Sharing, wettergeschützte
Fahrradabstellplätze, versperrbare Fahrradboxen, eine Rad-Servicestation und sogar einen Lebensmittel-Automaten.
Neben den Fahrgästen der Badner Bahn profitieren auch die benachbarten Wohnanlage Anningerpark und die Beschäftigten
des Industriezentrums Süd. Den VCÖ-Mobilitätspreis NÖ nahm die Geschäftsführerin
der Wiener Lokalbahnen Monika Unterholzner entgegen.
Den Gütertransport auf Klimakurs zu bringen, ist eine große Herausforderung. Gebrüder Weiss möchte
für die erste Meile (Abholung) und die letzte Meile (Zustellung) Elektro-Lkw einsetzen. Der Hauptteil des
Transports von Wien nach Bludenz erfolgt auf der Bahn. Dadurch werden pro Jahr 16.000 Tonnen CO2 vermieden. Sobald
E-Lkw die Diesel-Lkw als Zubringer ersetzen, werden pro Lkw jährlich zusätzlich 17 Tonnen CO2 vermieden.
Den VCÖ-Mobilitätspreis NÖ nimmt Karl Meiringer, der Leiter des Gebrüder Weiss Standorts in
Maria Lanzendorf entgegen.
St. Pölten hat für Pkw-Stellplätze und Fahrradabstellanlage im großvolumigen Wohnbau neue
Vorgaben beschlossen. Das Stadtgebiet wird abhängig von der Lage in vier Zonen aufgeteilt. Im Innenstadtbereich
wird die Anzahl der vorgeschriebenen Pkw-Stellplätze von 1,5 pro Wohneinheit auf 1 reduziert, in der Zone
2 auf 1,2 und in der Zone 3 auf 1,35 reduziert. Die verringerte Anzahl an Pkw-Stellplätzen reduziert den Autoverkehr
und auch die Wohnbaukosten und macht damit Wohnen und Mobilität günstiger. Den VCÖ-Mobilitätspreis
NÖ nahmen Vizebürgermeister Franz Gunacker und Alexander Schmidbauer von der Abteilung Stadtplanung des
Magistrats St. Pölten entgegen
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: "Wir müssen die Emissionen
auch im Verkehrsbereich reduzieren. Dabei setzen wir auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, auf den Umstieg
auf die E-Mobilität und auf den Ausbau der Radwege." Landesrat Ludwig Schleritzko ergänzt: "Wir
wollen in Niederösterreich eine Mobilitätswende hinlegen. Das bedeutet: Verkehr vermeiden, verlagern
und verbessern." Und Werner Baltram (ÖBB-Infrastruktur) betont: "Als größtes Klimaschutzunternehmen
Österreichs arbeiten wir laufend daran, die Bahn noch attraktiver zu machen und den Kundinnen und Kunden am
Bahnhof einen Umstieg von der Bahn auf klimaschonende Alternativen zu bieten, etwa mit Bike & Ride-Angeboten
sowie mit Carsharing vom ÖBB Rail & Drive."
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