Beratungsangebot für Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind, wird ausgebaut
Wien (bka) - Anlässlich der Eröffnung des 9. Ärztinnen- und Ärzte-Kongresses zur Gender
Medizin in Wien strich Bundesministerin Ines Stilling am 12. September die Bedeutung von Gender Medizin gerade
beim Thema Gewalt hervor. Eine EU-weite Studie hat ergeben, dass rund 20 Prozent der in Österreich befragten
Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren hätten. Dahingehend betonte
die Ministerin, dass Frauen, die „in ständiger Angst leben und physische oder psychische Gewalt erfahren,
nicht nur an unterschiedlichen Verletzungen leiden“, sondern dass diese auch in jeder Hinsicht mit größerer
Wahrscheinlichkeit schwer krank würden. Hinzu käme, dass viele Frauen, die wirtschaftlich von einem gewalttätigen
Partner abhängig seien, sich oft nicht aus der Gewaltbeziehung lösen könnten.
Oftmals sei das Thema tabuisiert. „Daher ist es besonders wichtig, gemeinsame Wege zu finden, um Gewalt gegen Mädchen
und Frauen proaktiv zu bekämpfen. Ganz aktuell kann ich berichten, dass es uns gelungen ist, das Beratungsangebot
für Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind, auszubauen. Ab sofort können auch in den Bundesländern
Burgenland, Kärnten und Vorarlberg Beratungen für betroffene Mädchen und Frauen angeboten werden,
sagte die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend.
Ärztinnen und Ärzten sowie allen Bediensteten im Gesundheitsbereich komme in der Arbeit mit von Gewalt
betroffenen Frauen und Mädchen als erste Anlaufstelle eine wichtige Rolle für Opfer von Gewalt zu, so
Stilling weiter. Daher müsste der Gesundheitsbereich verstärkt in die Diskussionen um den Gewaltschutz
eingebunden werden. Eine verbesserte Ausbildung des medizinischen Personals in diesem sensiblen Bereich sei eine
wichtige präventive Maßnahme und daher von entscheidender Bedeutung.
Vor wenigen Jahren seien Ausbildungsstandards für Bedienstete in Gesundheitsberufen entwickelt worden. Derzeit
werden weitere Leitlinien für die Ausbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Psychologinnen
und Psychologen entwickelt, führte Stilling aus.
Zusätzlich werde mit dem jährlichen FrauenGesundheitsDialog der österreichweite bereichsübergreifende
Austausch gefördert. Gemeinsam gehe es darum, die Gesellschaft jeden Tag aufs Neue für dieses heikle
Thema zu sensibilisieren, um Gewalt bereits in ihren Anfängen zu verhindern, so die Bundesministerin abschließend.
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