Die österreichische Gaswirtschaft hat vorgesorgt: Die Speicher sind voll. Nachdem das
letzte Kohlekraftwerk 2020 schließt, wird Gas für die Versorgungssicherheit unverzichtbar.
Wien (fgw) - Österreichs Gaswirtschaft nimmt ihre Verantwortung ernst. Die gut ausgebauten Gasspeicher
in Österreich sind bereits jetzt zu mehr als 97 Prozent gefüllt. Die Energieversorgung für den Winter
ist gesichert. „Die Bedeutung von Gas wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen – vor allem auch von Erneuerbarem
Gas“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und stellvertretender Generaldirektor
der Wiener Stadtwerke. Denn Mitte kommenden Jahres schließt das letzte mit Kohle betriebene kalorische Kraftwerk
Österreichs im steirischen Mellach. Für Österreichs Versorgungssicherheit im Strombereich werden
somit „die Gasspeicher quasi zu den Batterien des Landes“, wie Weinelt ergänzt.
Enorme Speicherkapazität
Österreich ist reich an Gasspeichern. In acht unterirdischen Speichern können gut 8,0 Milliarden
Kubikmeter Gas gelagert werden. Eine Menge, die dem österreichischen Jahresbedarf entspricht.
In Gasspeichern lässt sich Energie in großem Umfang speichern. Zum Vergleich: während alle österreichischen
Pumpspeicherkraftwerke zusammen 3 Terawattstunden Energie speichern können, schaffen die Gasspeicher 93,2
Terawattstunden Energie – also mehr als das 30-fache.
Gas aus Österreich wird immer grüner
Nicht nur in der Stromproduktion spielt sauberes Gas für die Zukunft eine entscheidende Rolle, auch im Wärmebereich,
der Industrie und in der Mobilität leistet Gas einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Biomethan, das aus Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft gewonnen wird, bietet eine zukunftssichere Alternative
zu fossilen Energieträgern. Das geht aus der aktuellen „Machbarkeitsuntersuchung Methan aus Biomasse“ des
Grazer Forschungsinstituts Bioenergy 2020+ hervor. Gemeinsam mit erneuerbarem Wasserstoff und synthetischem Methan
wäre es möglich bis 2050 die gesamte Gasnachfrage in Österreich mit erneuerbarem Gas abzudecken,
sofern von den Gesetzgebern auf Bundes- und Landesebene die richtigen Schritte und Anreize gesetzt werden.
Gas macht Energiewende günstiger
Erneuerbares Gas wird dazu beitragen die Energiewende vergleichsweise günstiger möglich zu machen.
Schließlich kann auf die bestehende, hervorragend ausgebaute Gasinfrastruktur aufgebaut werden. Ohne Gas
müssten Verbraucher laut der aktuellen Navigant Studie jährlich Mehrkosten in der Größenordnung
von drei Milliarden Euro bezahlen. Bis 2050 wären das Mehrkosten in der Größenordnung von 56 Milliarden
Euro.
Über Gas
Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt
sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als
Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste
fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren
Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.
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