2. Festivalwoche mit Judith Unterpertinger, Elisabeth Schimana, ensemble recherche, Klangwanderung
u.v.m.
Schwaz (klangspuren) - Nach einem sehr erfolgreichen Auftakt des Festivals KLANGSPUREN SCHWAZ mit beeindruckenden
Konzerten und viel Zuspruch von Seiten des Publikums startet man in die zweite Festivalwoche.
Die sozialen Erosionsprozesse in unseren westlichen Gesellschaften waren seit dem Zweiten Weltkrieg selten so groß
wie heute. Vor dieser dramatischen Entwicklung will auch ein Festival der neuen Musik die Augen nicht verschließen.
Deshalb stehen die über zwanzig Konzerte der 26. Festival-Ausgabe in der Zeit vom 06. bis 22. September 2019
unter dem Motto Risse. Natürlich nicht, um die entstandenen Klüfte zu vertiefen, sondern um deren Wurzeln
zu beleuchten, Ursachenforschung zu betreiben und auf sinnlich-reflexive Weise neue Denk- und Erfahrungsräume
zu öffnen.
FLATLANDS (TO BE CONTINUED), so der Name der Ausstellung von Rens Veltman, die am Mittwoch, 11.09., um 18 Uhr in
der Galerie der Stadt Schwaz eröffnet wird. Der Tiroler Künstler, Gestalter des diesjährigen Klangspuren-Sujets,
entführt in dieser Schau in den Kosmos seiner künstlerischen wie installativen Auseinandersetzung mit
der belebten Fläche.
Facettenreiche Solokonzerte stehen auf dem Programm der zweiten Festivalwoche: Zwei in Wien lebende Tirolerinnen,
zwei Künstlerinnen, die häufig Elektronik verwenden – und doch sind die Werke von Judith Unterpertinger
und Elisabeth Schimana äußerst unterschiedlich. Im Rahmen eines auch optisch kontrastreichen Doppelkonzerts
am 11.09. werden sie jeweils eine Uraufführung präsentieren. Zwei Solorecitals erwartet das Publikum
am 12.09.: Bei Cellist Michael Moser stößt eine instrumentale Uraufführung Wolfram Schurigs auf
Peter Ablingers rauschenden Kosmos. Im zweiten Solo des Abends mit Schlagwerker Christian Dierstein sind, neben
einer Uraufführung von Klaus Lang, Werke von Composer in Residence Mark Andre, Alberto Bernal, Morton Feldman
und Rebecca Saunders zu hören.
Einen spannenden Abend verspricht das Konzert mit ensemble recherche (13.09.): Erstmals in Österreich sind
Mark Andres 3 Stücke für Ensemble zu hören, und Lisa Streichs Francesca, eine Hommage an die Schutzheilige
Roms, gelangt zur Uraufführung. Vom Hauch des Todes umweht sind hingegen Klaus Hubers Streichtrio, eine Reverenz
an den Dichter Ossip Mandelstam, und Mark Andres ...zu staub... Dagegen sind die beiden Werke von Roman Haubenstock-Ramati
von geradezu spielerischer Leichtigkeit.
Den Abschluss der Woche bildet die zweitägige Klangwanderung (14.+15.09.), in Kooperation mit dem Festival
Rümlingen, die in diesem Jahr von Altfinstermünz ins Unterengadin nach Scuol führt. Auf der Wegstrecke
sind Konzerte und Klanginstallationen zu hören und zu sehen. Unter anderem mit Uraufführungen von Klaus
Lang und Beat Furrer, Werken von Werner Pirchner, Carola Bauckholt, Daniel Ott, Peter Conradin Zumthor sowie einer
Lesung von Händl Klaus. Mit dabei sind die Blechbläser des Kammerorchesters InnStrumenti, Mike Svoboda,
Posaune, Isabelle Duthoit, Klarinette, Franz Hautzingers Regenorchester XII u.v.m.. Den Abschluss der Wanderung
am 15.09. bildet ein Konzert mit der Musicbanda Franui.
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