Warum wir über das Thema Frauen mit Behinderungen reden müssen
Wien (behindertenrat) - Der Österreichische Behindertenrat veranstaltet am 12. und 13. September 2019
in Wien eine Konferenz zum Thema Frauen mit Behinderungen. Die Konferenz hat das Ziel, das Thema Frauen mit Behinderungen
als wichtigen Aspekt der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen zu positionieren.
Die Lebensrealitäten von Frauen mit Behinderungen werden in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch immer
ignoriert. Die Unsichtbarkeit von Frauen mit Behinderungen bringt massive Benachteiligungen mit sich. Ausgrenzung
und Armut sind die Folgen. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Behinderungen ist niedriger als jene der Männer
mit Behinderungen und auch niedriger als jene der Frauen ohne Behinderungen. In Führungspositionen sind Frauen
mit Behinderungen viel zu selten anzutreffen. Die Arbeitslosigkeit von Frauen mit Behinderungen hat sich in den
letzten zehn Jahren verdoppelt.
Die Datenlage über das Leben von Frauen mit Behinderungen in Österreich ist dürftig. Gespräche
zeigen uns, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen die gleichen Wünsche und Forderungen haben, wie
Frauen und Mädchen ohne Behinderungen. Der Weg zur Erfüllung dieser Wünsche und Forderungen ist
jedoch noch schwieriger. Sie wollen Gleichberechtigung, Selbstbestimmung, eine Ausbildung, einen guten Beruf, barrierefreie
Gesundheitsversorgung oder auch ein erfüllendes Liebesleben. Ein gewaltfreies Leben sollte selbstverständlich
sein. Der Gefahr von psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt und Missbrauch sind Frauen mit Behinderungen
jedoch überproportional ausgesetzt.
Das Programm der Konferenz zeigt, dass das Thema Frauen mit Behinderungen als Querschnittsthema diskutiert werden
muss. Gabriele Sprengseis, Geschäftsführerin des Österreichischen Behindertenrates und Mitglied
des Kompetenzteams Frauen mit Behinderungen, auf dessen Initiative die Konferenz stattfindet: „Wir wollen Frauen
mit Behinderungen Mut machen, ihnen eine Stimme geben und ihre Forderungen unterstützen.“
Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrates, dazu: „Es ist uns ein Anliegen, Frauen
mit Behinderungen als wichtigen Teil der Interessenvertretung zu positionieren und ihre Probleme kontinuierlich
zu thematisieren. Nur dann erreichen wir, dass in den Köpfen der Öffentlichkeit sich nachhaltig etwas
ändert.“
Namhafte Persönlichkeiten aus Politik und von Interessenvertretungen haben ihre Teilnahme an der Konferenz
zugesagt. Katrin Langensiepen, die erste Frau mit einer sichtbaren Behinderung im Europäischen Parlament,
hält den Eröffnungsvortrag.
#FrauenMitBehinderungen #KonferenzFmB
VERANSTALTUNGORT: Seminar- und Veranstaltungszentrum Catamaran/ÖGB, Johann Böhm Platz 1, Veranstaltungssaal
Wilhelmine Moik, 1020 Wien
DATUM: Donnerstag 12. September 2019 von 09.00 bis 18.00 Uhr und Freitag 13. September 2019 von 09.00 bis 13.30
Uhr
|