Tirol zeichnet Carolina Schutti und Markus Köhle aus
Innsbruck (lk) - Alle zwei Jahre werden die mit je 15.000 Euro dotierten Großen Literaturstipendien
des Landes Tirol verliehen. Am Abend des 9. September überreicht Kulturlandesrätin Beate Palfrader die
Stipendien für die Jahre 2019 und 2020. In der Sparte Prosa geht das Stipendium an die Autorin Carolina Schutti,
die mit ihrem Romanentwurf „Schildläuse, Wölfe, Katzenmann“ überzeugte. Markus Köhle erhält
das Stipendium in der Sparte Drama für die Umsetzung seines Werks „Männer der Tat“.
„Die eingereichten Arbeiten spiegeln die große Vielfalt und die Qualität der Tiroler Autorinnen und
Autoren wider“, zitiert LRin Palfrader die Jurybegründung. „Die Arbeitsprobe von Carolina Schutti lässt
einen Roman erwarten, der in einem aktuellen Spannungsfeld angesiedelt ist und dessen Umsetzung mit dem Großen
Tiroler Literaturstipendium vorangetrieben werden soll.“
Die Jury entschied sich auch für ein Drama von Markus Köhle, das vor allem mit dem Mut zur Aktualität
und dem geistreichen Sprachwitz, die dem Autor und Poetry Slammer eigen sind, überzeugte. „Wir unterstützen
damit gerne eine neue Bühnenstimme“, so LRin Palfrader.
Vielfältige literarische Tätigkeit
Carolina Schutti wurde 1976 in Innsbruck geboren. Nach ihrem Studium der Germanistik und Anglistik/Amerikanistik
sowie der Konzertgitarre und des Gesangs unterrichtete sie einige Jahre und war Lektorin an der Universität
Florenz, ehe sie 2010 ihr zum Rauriser Literaturpreis nominierten Debutroman „Wer getragen wird, braucht keine
Schuhe“ publizierte. Der zweite Roman „Einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein“ (2012) wurde mit dem
European Union Prize for Literature ausgezeichnet, 2015 erschien die Novelle „Eulen fliegen lautlos“ (Alois Vogel
Literaturpreis). Im Februar 2018 erschien ihr erster Lyrikband "Nervenfieber“. Ihre Bücher wurden mit
zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet sowie in mehr als zehn Sprachen übersetzt.
Der mehrfach ausgezeichnete Markus Köhle wurde 1975 geboren und stammt aus Nassereith. Er studierte in Innsbruck
und Rom Germanistik und Romanistik. Seit 2001 widmet sich Köhle neben seiner eigenen schriftstellerischen
Tätigkeit der Literatur in all ihren Facetten – von der Kritik über die Wissenschaft bis hin zu Veranstaltungen.
Poetry Slams sind dabei sein Hauptmetier, wobei er auch zahlreiche Publikationen veröffentlicht hat. Dazu
zählen die Romane „Hanno brennt“ und „Dorfdefektmutanten“ oder das „Jammern auf hohem Niveau. Ein Barhocker-Oratorium“.
Neben dem Staatsstipendium für Literatur 2008/2009 erhielt Köhle den Förderpreis für Literatur
der Stadt Innsbruck 2009 sowie vor zwei Jahren das Mira-Lobe-Stipendium. Im Vorjahr wurde Markus Köhle mit
dem Otto-Grünmandl-Preis ausgezeichnet.
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