Innsbruck/Wien (ait) - Am 26. und 27. September treffen einander in Innsbruck VertreterInnen aus Wissenschaft
und Praxis zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, Problemstellungen und Lösungsansätze in der
Baudynamik.
Diese Woche laden die Universität Innsbruck und die Österreichische Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen
und Baudynamik (OGE) zur 16. Tagung „Erdbebeningenieurwesen & Baudynamik“, um einen Austausch über den
aktuellen Kenntnisstand bei der Ermittlung, Beurteilung und Minderung dynamischer Beanspruchungen von Gebäuden
und Infrastrukturen anzuregen. Heuer findet die Tagung am 26. und 27. September in Innsbruck statt; erwartet werden
ExpertInnen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.
Das AIT Center for Mobility Systems ist als Aussteller mit einem Infostand vertreten, außerdem werden die
Experten Dominik Prammer und Prof. Rainer Flesch Vorträge zu folgenden aktuellen Forschungsschwerpunkten am
AIT halten:
- Dynamische Belastung von Betonfahrbahndecken
- Baudynamische Eigenschaften von Eisenbahnbrücken
- Erschütterungs- und Schalleinwirkung auf Menschen in
Gebäuden bei Bauarbeiten
Schwingungen sicher ermitteln, bewerten und mindern
Bauwerke unterliegen häufig besonderen dynamischen Beanspruchungen. Neben natürlichen Ursachen wie Windbewegungen
sorgen vor allem Verkehr sowie Erschütterungen durch Maschinen und Menschen für eine zunehmende dynamische
Belastung. Unkontrolliert können diese Schwingungen die Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Lebensdauer
von Gebäuden sowie das Wohlbefinden von Menschen negativ beeinträchtigen. Weiters müssen Bauwerke
auch in moderaten seismischen Zonen wie Österreich auf Extremereignisse wie Erdbeben ausgelegt werden. Auswirkungen
von Schwingungen aller Art müssen frühzeitig ermittelt, bewertet und durch geeignete Maßnahmen
gemindert werden.
Die Forschungsgruppe Baudynamik am AIT befasst sich mit der Untersuchung von Erschütterungen und Schall sowie
deren Einwirkung auf Bauwerke und Menschen. Dominik Prammer, Junior Scientist am Center for Mobility Systems, zu
seiner Forschungsarbeit: „Durch neuartige In-situ-Messsysteme ist es uns gelungen, nun erstmals Belastungen aus
dem Zusammenspiel von Verkehr und Temperaturverformung direkt in der Autobahn-Fahrbahndecke zu bestimmen. Mittels
Messungen und Simulationen können empfohlene Richtwerte überprüft und gegebenenfalls Designänderungen
vorgeschlagen sowie Bemessungsparameter angepasst werden. Der Einsatz von Langzeitüberwachungen entlang von
Verkehrswegen liefert den Infrastrukturbetreibern wichtige Informationen im Hinblick auf die Erhaltung.“
ASSESS, VIBES und QUIET: Lösungen für eine sichere, beständige und lärmemissionsarme
Verkehrsinfrastruktur
Im Rahmen der D-A-CH-Tagung werden die von den AIT-ExpertInnen entwickelten Tools ASSESS, VIBES und QUIET vorgestellt.
ASSESS dient der Zustandsbewertung von Bauwerken, der Risikoabschätzung in Bezug auf Naturgefahren und der
Entwicklung präventiver Maßnahmen. Mit VIBES messen die AIT-ForscherInnen Schwingungen und Erschütterungen,
bewerten deren Auswirkungen auf Menschen, Gebäude und die Umwelt und leiten daraus Maßnahmen für
Erschütterungsschutz und Bauteiloptimierung ab.
Im Rahmen von QUIET werden präzise Schallmessungen im Verkehrsbereich durchgeführt, um Lärmemissionen
numerisch abzubilden und zu analysieren. Gemeinsam mit Infrastrukturbetreibern und Herstellern von Infrastrukturkomponenten
können somit effiziente Lärmschutzmaßnahmen entwickelt werden.
Alois Vorwagner, Leiter der Baudynamik-Gruppe am AIT Center for Mobility Systems: „Mit unseren Lösungen QUIET,
ASSESS und VIBES tragen wir ganz wesentlich zur einer sicheren, beständigen und lärmemissionsarmen Verkehrsinfrastruktur
bei. Wissenschaftliches Know-how und praktische Umsetzbarkeit verschaffen Infrastrukturbetreibern somit einen entscheidenden
Vorteil.“
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