Auf Initiative von Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer vom Bundesministerium finanziert
Linz (lk) - Schläge, Drohungen, Beschimpfung oder sexuelle Belästigung - Gewalt hat viele Gesichter.
Am häufigsten trifft sie Frauen und Mädchen in ihrem eigenen sozialen Umfeld - in der Familie, in der
Beziehung oder in der Schule. Viele wissen nicht damit umzugehen. Aus diesem Grund bietet das Autonome Frauenzentrum
für Mädchen ab der 7. Schulstufe, Workshops zur Gewaltprävention an. An Schulen gab es dieses Angebot
bisher nur in Linz. Nach einem Treffen mit Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer im Juli stellt Bundesministerin
Mag.a Ines Stilling nun eine Förderung für zusätzliche Workshops in ganz Oberösterreich zur
Verfügung.
„Es ist erfreulich, dass Ministerin Ines Stilling uns in Oberösterreich beim Thema Gewaltschutz aktiv unterstützt.
Leider ist die Zahl der Anzeigen wegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen steigend. Deshalb ist es gerade im
schulischen Bereich wichtig, Präventionsmaßnahmen zu setzen und die Jugendlichen zu sensibilisieren.
Mit dem zusätzlichen Geld können wir nun weitere 21 Prävention-Workshops finanzieren“, sagt Sozial-Landesrätin
Birgit Gerstorfer.
Was bedeutet Gewalt? Wo fängt sie an? Wie kann man sich wehren? In den dreistündigen Workshops gehen
zwei psychosoziale Beraterinnen, gemeinsam mit den Mädchen, diesen und ähnlichen Fragen nach. Es werden
eigene Wahrnehmungen und Erfahrungen eingebracht, darüber diskutiert und Strategien zur Lösung problematischer
Situationen erarbeitet. Die Teilnehmerinnen werden ermutigt, Grenzen zu setzen und zu erkennen, wann sie überschritten
werden. Die Jugendlichen lernen Grenzverletzungen zu kommunizieren und sich zu wehren. Hemmschwellen, Hilfe und
Beratung in Anspruch zu nehmen, werden abgebaut.
„Mit dieser Förderung können wir unseren jahrerlangen Wunsch, das Workshop-Angebot regional zu erweitern,
endlich realisieren. Es ist notwendig, dass bereits Jugendlichen und jungen Mädchen die nötigen Informationen
und Kompetenzen vermittelt werden, mit denen sie problematische Situationen frühzeitig erkennen und bewältigen
können. Dafür ist einerseits ein Bewusstsein für die Problematik notwendig, um Situationen schneller
erkennen und einordnen zu können - anderseits auch ein Wissen über Hilfsangebote, Ansprechpartner und
Unterstützungsmöglichkeiten notwendig“, sagt Susanne Wiesmayr, Geschäftsführerin des Autonomen
Frauenzentrums.
Die Workshops sind modular gestaltet, folgende drei Themenbereiche werden behandelt:
- Gewalt in der Familie und Beziehung
- Gewalt im öffentlichen Raum
- Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz
Die drei Module können einzeln oder kombiniert gebucht werden. Die Vermittlung der Inhalte wird dem jeweiligen
Alters- und Wissensstand der Gruppe angepasst.
Für das Wintersemester 2019/2020 bietet das Autonome Frauenzentrum insgesamt 21 Workshop-Termine an.
Kontakt: 0732/60 22 00 oder hallo@frauenzentrum.at
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