Gesundheitshotline, Notruf-App und E-Medikation als Vorzeigebeispiele
St. Pölten (nlk) - In St. Pölten wird am 19. September die fünfte Konferenz der Österreichischen
Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) ausgetragen. Das Thema lautet „Digitalisierung braucht Gesundheitskompetenz“.
Im Vorfeld fand eine Pressekonferenz statt, in der neben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auch die Vorsitzende
der ÖPGK, Christina Dietscher, Landesrat Martin Eichtinger als Vorsitzender des Niederösterreichischen
Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) und die stellvertretende Generaldirektorin der Niederösterreichischen
Gebietskrankenkasse Petra Zuser am Podium vertreten waren.
Die Digitalisierung spiele in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle und so auch in der Gesundheit, hielt die
Landeshauptfrau eingangs fest. In ihrer Stellungnahme verwies sie auf einige „best practice“-Beispiele wie etwa
die Gesundheitshotline 1450, die sehr gut angenommen werde. Im April 2017 gestartet, habe man seitdem rund 74.800
Anrufe verzeichnen können: „Ein Erfolgsprojekt, das auch einige andere Bundesländer bereits übernommen
haben“.
Weiters wies die Landeshauptfrau auf die App von „Notruf NÖ“ hin:
„Eine App, die Leben retten kann.“ Im Bereich der E-Medikation laufe derzeit ein erfolgreiches Pilotprojekt, das
man seit Sommer auf ganz Niederösterreich ausgedehnt habe, informierte sie. Die heutige Gesundheitskonferenz
sei ein wichtiger Beitrag, um Informationen auszutauschen und „best practice“-Beispiele in den Mittelpunkt zu stellen,
so Mikl-Leitner.
Das Thema Gesundheitskompetenz habe einen ganz besonderen Stellenwert, betonte die ÖPGK-Vorsitzende Christina
Dietscher. 56 Prozent der Bevölkerung verfügten über eine geringe Gesundheitskompetenz, und daher
habe man 2014 die Entscheidung getroffen, diese Plattform einzurichten. Aktuell laufe etwa die Initiative „3 Fragen
für meine Gesundheit“. Der Oktober sei der internationale Monat der Gesundheitskompetenz, das wolle man für
einen „call to action“ nutzen, so Dietscher.
Niederösterreich habe im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Gesundheitsbereich einige wichtige Vorzeigeprojekte
vorzuweisen, sagte Landesrat Eichtinger in seiner Stellungnahme. Auch er ging näher auf die Gesundheitsberatung
1450, die Notruf-App und die E-Medikation ein: „86 Prozent der Apotheken haben die E-Medikation bereits, auch 86
Prozent der Ärzte.“ Die Notruf-App sei darüber hinaus ein grenzüberschreitendes Projekt, auch in
Tschechien und der Slowakei sowie in Kürze auch in Ungarn könne die App verwendet werden.
Digitalisierung und Gesundheitskompetenz seien Themenbereiche, mit denen man sich täglich beschäftigte,
hielt die Generaldirektor-Stellvertreterin der NÖ GKK Petra Zuser fest. Ziel sei es, „den einzelnen zum Co-Manager
seiner eigenen Gesundheit“ zu machen. So verwies sie u. a. auch auf die Online-Plattform „MeineSV“ oder die Rauchfrei-App
bzw. die „Zahnputz-App“.
Im Zuge der Eröffnung der Konferenz sprachen zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: ÖPGK-Vorsitzende
Christina Dietscher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesministerin Ines Stilling, Generaldirektor-Stellvertreterin
Petra Zuser, die Geschäftsführerin des NÖGUS Elfriede Riesinger sowie als Keynote-Speaker Bob Gann,
der Programmdirektor des National Health Service United Kingdom. An die neuen Mitglieder der ÖPGK – wie etwa
den NÖGUS – wurden im Rahmen der Eröffnung Urkunden verliehen, ebenso an erfolgreiche Projekte aus dem
Bereich „Gesundheitskompetente Jugendarbeit“.
Die Österreichische Plattform für Gesundheitskompetenz ist seit Herbst 2015 operativ tätig, beschlossen
wurde die Einrichtung dieser Plattform im Jahr 2014 von der Bundesgesundheitskommission. Bund, Länder und
Sozialversicherung setzen sich in der ÖPGK gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus anderen Politikbereichen
und aus der Praxis für mehr Gesundheitskompetenz in Österreich ein.
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