Am 27. und 28. Sept kommen in Wien, Innovatoren und Wissenschaftler zusammen, um die nächste
Technologische Revolution mit der Öffentlichkeit zu diskutieren: Die Ära der Neurowissenschaften.
Wien (thebrainstorms) - Nach einem jahrzehntelangen Dasein als wissenschaftliche Kuriosität, erlebten
die Forschungsgebiete der Neurowissenschaften und der Künstlichen Intelligenz im Laufe der letzten 20 Jahre
eine ungeahnte Zunahme an öffentlicher Aufmerksamkeit. Heute sind wir Zeugen eines technologischen Umschwungs,
dessen Auswirkungen sich über die Forschung hinaus auch auf die Industrie und die Gesellschaft als Ganzes
erstrecken.
In den letzten Jahren starteten sowohl Elon Musk - (Neuralink) als auch Facebook - Initiativen zur Entwicklung
von Gehirnimplantaten zur Steigerung des menschlichen Leistungsvermögens. Internetgiganten wie Twitter, Facebook,
Google oder Apple schaffen immer mehr Stellen für Neurowissenschaftler, um die Entwicklung von künstlicher
Intelligenz nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns voranzutreiben. Für den Einzelnen bemerkbarer ist wohl
das allgemein vermehrte Bewusstsein für psychische Gesundheit und der anhaltende Trend zur Selbstverbesserung.
Apps zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens und Leistungsfähigkeit liegen ebenso im Trend wie
kognitives Training. Selbst tragbare, digitale Hardware, von intelligenten Schuheinlagen bis zur Smartwatch, gehört
mittlerweile zum Alltag.
Der Einfluss dieses exponentiellen technologischen Fortschritts reicht weit über die Industrie hinaus, bis
tief in unsere modernen Gesellschaften hinein. Die Möglichkeit einer Behandlung von neurologischen Defiziten
oder psychischen Erkrankungen mittels digitalisierten Hirnregionen oder implantierter Computerchips ist in vielen
Fällen bereits Realität. Solch technologische Verbesserungen von menschlichen Fähigkeiten könnten
in der Zukunft weit über die Behandlung von Krankheiten hinausgehen und durch die Erschaffung einer neuen
Elite den Arbeitsmarkt revolutionieren. Nach dem Boom von intelligenten Telefonen, Uhren und Brillen ist auch ein
erneuter Umschwung in unserem Konsumverhalten von Bild und Text hin zu direkten Gefühlen und Gedanken mittels
Gehirnimplantaten denkbar. Konzerne aller Branchen haben längst begonnen Neurowissenschaften und künstliche
Intelligenz zum Anwerben neuer Kunden und zur Optimierung von Geschäftsstrategien einzusetzen.
Neben all den faszinierenden Möglichkeiten bringen solche technologischen Entwicklungen allerdings auch ernstzunehmende
gesellschaftliche Risiken mit sich. Bereits heute setzt die Regierung der Demokratischen Volksrepublik China künstliche
Intelligenz zur Überwachung und “Bewertung” des Wohlverhaltens ihrer Bürger ein. Der Umgang mit privaten
Informationen in diversen sozialen Netzwerken oder Bonusprogrammen von Konzernen macht besonders die jüngeren
Generationen schon zum gläsernen Menschen. Es stellt sich unweigerlich die Frage was passiert, wenn nicht
nur unsere Daten, sondern auch unsere Gedanken und Gefühle digital zugänglich werden.
All diese Fragen sind aus der aktuellen Perspektive schwierig oder gar nicht zu beantworten. Nichtsdestotrotz müssen
wir uns der Tatsache bewusst sein, dass, unabhängig von unserer persönlichen Meinung, viele dieser Veränderungen
bereits begonnen haben und zwangsläufig einen starken Einfluss auf jeden von uns haben werden. Jeder von uns
sollte Teil eines öffentlichen Diskurs zur Implementierung von Neurowissenschaften und künstlicher Intelligenz
im täglichen Leben werden. Nur eine gebildete und informierte Gesellschaft wird fähig sein den nötigen
Druck auf Politik und Innovatoren auszuüben, um soziale und ethische Standards zu gewährleisten.
In einer Initiative zum Anstoß einer solchen öffentlichen Debatte bringt The Brainstorms Scientific
Firmen, Privatpersonen, Wissenschaftler zusammen. Was als monatliche Serie von Meet-Ups mit wissenschaftlichen
Vorträgen begonnen hat, gipfelt am 27. und 28. September dieses Jahres in einem Festival der Neurowissenschaften.
Über 30 internationale Forscher, Entwickler und Innovatoren treffen sich mit Gleichgesinnten, um ihre Arbeit
zu präsentieren und über aktuelle Entwicklungen und Entdeckungen in der Welt der Neurowissenschaften
zu diskutieren.
Ebenso Teil des Programms sind interaktive Workshops zu Themen wie Brain-Computer-Interface oder dem Einsatz von
künstlicher Intelligenz im Kampf gegen den Klimawandel. Für junge Wissenschaftler gibt es außerdem
einen Bewerbungsworkshop in welchem mögliche Berufe außerhalb des akademischen Umfelds und die besten
Möglichkeiten eines Richtungswechsels hin zu einer Karriere in der Industrie vermittelt werden.
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