Handelsobmann Peter Buchmüller: „Interessenpolitischer Einsatz von Erfolg gekrönt“
Wien (pwk) - „Aktuell bestehen für den österreichischen Handel gegenüber Händlern aus
Nicht-EU-Ländern verzerrte Wettbewerbsbedingungen - etwa durch niedrig gehaltene Preise für Postsendungen
aus China. Das ist ein Wettbewerbsnachteil für heimische Handelsunternehmen“, hält Peter Buchmüller,
Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest.
Grund für dieses Ungleichgewicht ist eine Konzession des Weltpostvereines (Universal Postal Union, UPU) aus
den 1960er Jahren für Entwicklungsländer– zu denen China aber mittlerweile aber definitiv nicht mehr
zählt.
Tarifanpassung bei Postsendungen aus China rasch umsetzen
Bei der aktuellen Sondersitzung des Weltpostverbandes, der 192 Mitgliedsstaaten umfasst, wurde nun eine Anpassung
der Posttarife beschlossen „und damit ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt“, so Handelsobmann Buchmüller.
Für Österreich hat sich dafür die Österreichische Post AG, die unser Land im Weltpostverein
UPU, vertritt, stark gemacht. „Gemeinsam haben wir – die WKÖ-Bundessparte Handel, die europäische Handelsdachorganisation
EuroCommerce und die Post - uns für die notwendige Reform eingesetzt. Denn das derzeitige System schadet sowohl
dem europäischen Online- und Offline-Einzelhandel“, so Handelsobmann Buchmüller. Mit der Anpassung der
Tarife für Postsendungen aus China konnte gemeinsam ein Erfolg erreicht werden“, zeigt sich der oberste Repräsentant
und Interessenvertreter des österreichischen Handels erfreut. „Damit hat sich unser interessenpolitischer
Einsatz gelohnt“, unterstreicht Buchmüller. „Jetzt gilt es, die Tarifanpassung bei Postsendungen aus China
wie geplant mit 1. Jänner 2020 rasch umzusetzen.“
Darüber hinaus konnte im Zuge der UPU-Sondertagung ein Kompromiss mit den Vereinigten Staaten erzielt werden,
die dem Weltpostverein damit weiter angehören werden. Damit ist der Postaustausch mit den USA insbesondere
im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft auch in Zukunft sichergestellt.
Handel auch für Wegfall der 22-Euro-Freigrenze bei Postsendungen von außerhalb der EU
Die WKÖ-Bundessparte Handel macht sich im Sinne ihrer Mitgliedsunternehmen auch für ein Aus der 22-Euro-Freigrenze
für Kleinsendungen aus Staaten außerhalb der europäischen Union stark. Der Wegfall der Freigrenze
für Online-Bestellungen aus so genannten Drittstaaten bedeutet, dass Waren künftig ab dem ersten Cent
zu versteuern sind.
Aus Sicht des Handels ist erfreulich, dass die Post in Abstimmung mit der Zollbehörde daran arbeitet, die
technischen und organisatorischen Voraussetzungen dafür bereitzustellen, damit bei entsprechender Verfügbarkeit
aller Sendungsdaten die Einfuhrumsatzsteuer so rasch wie möglich für alle Drittland-Sendungen eingehoben
werden kann.
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