Museale Arbeit zu Gedenk- und Jubiläumsjahren im Fokus
Trient/Bozen/Innsbruck (lk) - Seit 2010 kommen am jährlichen Euregio-Museumstag Fachleute zusammen,
um sich gemeinsam mit aktuellen Themen und Entwicklungen im Museumswesen auseinanderzusetzen. Dieses Mal waren
es rund 140 Teilnehmende aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, die sich am 27. September im Haus der Musik
in Innsbruck trafen. Ausgehend vom Maximilianjahr 2019 standen die Chancen, aber auch die Herausforderungen im
Mittelpunkt, die sich in der musealen Beschäftigung mit Gedenk- und Jubiläumsjahren ergeben.
Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader eröffnete die Fachtagung gemeinsam mit Claudio Martinelli, Vorstand
der Kulturabteilung des Trentino, und Angelika Fleckinger, der geschäftsführenden Leiterin der Abteilung
Museen des Landes Südtirol. Dabei unterstrich sie sowohl den Wert der vielfältigen Museumslandschaft,
mit der die Euregio aufwarten kann, wie auch die Möglichkeit des fachlichen Austauschs über die Landesgrenzen
hinaus. Zum heurigen Thema des Euregio-Museumstages – „Jubiläums- und Gedenkjahre: Chance und Herausforderung
für Museen“ – weiß LRin Palfrader: „Museen spielen eine zentrale Rolle in der Erinnerungskultur. Sie
prägen unser kollektives Gedächtnis und haben eine identitätsstiftende Funktion in unserer Gemeinschaft.
Es gilt daher, die Museen in ihrer wertvollen Arbeit gegen das Vergessen und Verdrängen zu bestärken
und sie als Orte der Aufklärung und des kritischen Diskurses zu fördern.“
LRin Palfrader lobte das große Engagement der Museumsfachleute und hob das Potential der Museen für
die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hervor: „Durch zeitgemäße und innovative museale Kulturarbeit
können geografische und kulturelle Grenzen überbrückt und Verbindungen geschaffen werden. Die rege
Teilnahme am Museumstag zeigt, dass die Vernetzung im Museumswesen funktioniert und die Museen ihre Verantwortung
im Bereich der Erinnerungsarbeit engagiert wahrnehmen“, so LRin Palfrader.
Abwechslungsreiches Programm mit Blick gen 2021
Die Gründungsdirektorin des Hauses der Geschichte Österreich in Wien, Monika Sommer, spannte im Hauptvortrag
einen weiten thematischen Bogen und nannte aktuelle und historische Beispiele, wie Jubiläen und Jahrestage
den öffentlichen Diskurs prägen: Beispielhaft hob sie etwa die Möglichkeit für die Geschichtswissenschaften
hervor, ihren Erkenntnissen im Rahmen von Jubiläums- und Gedenkjahren zu breiter Resonanz zu verhelfen. Im
Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion sowie ein Ausblick auf das Euregio-Themenjahr der Museen 2021 mit dem Schwerpunkt
„Transport – Transit – Mobilität“, auf das sich ExpertInnen beim Euregio-Museumstag 2018 verständigt
hatten. Im Zuge der Euregio-Vorstandssitzung in Bozen am 25. September wurde dieses Programm bereits genehmigt,
ebenso wie Rahmenbedingungen zu Förderungen für kleinere, teilnehmende Museen. Am Nachmittag stand bei
der Tagung hingegen der Besuch der verschiedenen Maximilian-Sonderausstellungen in Innsbruck am Programm, um das
Tagungsthema anhand von Praxisbeispielen zu vertiefen.
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