Über 400 Frauen und Männer folgten der Einladung von LHStv.in Haberlander zum Zukunftsforum
2019
Linz (lk) - Mit mehr als 400 engagierten Frauen und Männern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft
ist das Zukunftsforum „Frauen gestalten Zukunft“ des Frauenreferates des Landes Oberösterreich die größte
frauenpolitische Plattform in Oberösterreich. Die Veranstaltung widmete sich dem Zukunftsthema „Warum künstliche
Intelligenz ohne Vielfalt nicht funktioniert“. Über die Chancen der Digitalisierung und über den Sinn
und den Nutzen der modernen Technologien wurde intensiv diskutiert.
„Beim Thema Digitalisierung denken manche an Gefahren. Wir in Oberösterreich sehen aber zuerst immer die Chancen!
Und da bietet Digitalisierung viele Möglichkeiten - für Jüngere und Ältere, für Männer
und gerade für viele Frauen, die Technik mögen und Technik nutzen. In Oberösterreich arbeiten wir
heute an einer besseren Version des Morgens. Dazu gehört, dass man sich mit den großen Themen und Trends
auseinandersetzt, Möglichkeiten definiert und Chancen ergreift. Das genau tun wir“, so LH-Stv.in Mag.a Christine
Haberlander.
Hochkarätige Mitdenkerinnen und Mitdenker
Auch heuer ist es gelungen hochkarätige Mitdenkerinnen und Mitdenker zu gewinnen, wie beispielsweise Univ.Prof.in
Dr.in Sabine Köszegi und den Zukunftsforscher Matthias Horx.
„Ich würde vor Scham erröten, wenn ich könnte“, skizzierte Frau Dr.in Sabine Köszegi verschiedene
Problemstellungen einer vergeschlechtlichten Technologie und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft sowie unser
soziales Gefüge. Auf sexistische Äußerungen von Nutzern reagieren Sprachassistenzsysteme häufig
stereotyp und unangemessen. Das Rollenverhalten von Männern und Frauen wird 1:1 aus dem normalen Leben übernommen.
Deshalb braucht es mehr Frauen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Sie bringen Vielfalt in die Forschungslandschaft.
Forschungsprojekte richten sich natürlich nach den Ideen der Forschungsteams und wenn diese zum Großteil
aus Männern bestehen, dann werden vor allem Fragen gestellt, die für sie interessant sind.
Der Zukunftsforscher Matthias Horx steht für eine Futurologie, die nicht jeder Angst oder jedem Technik-Hype
hinterher rennt.
Horx spricht über den digitalen Mythos. Menschen fühlen sich zur künstlichen Intelligenz hingezogen,
aber auch wieder nicht. Er stellt fest, wenn man den Begriff „Digitalisierung“ googelt, sind die ersten zwanzig
Fotos Abbildungen von Männern meist im Zusammenhang mit Zahlen, die auch meistens farblich blau eingefärbt
sind. Künstliche Intelligenz kann vieles beispielsweise Krankheitsmuster bei Hautkrebs erkennen, Bedürfnisanalysen
erstellen und automatisiert Autos fahren.
Der Arbeitsmarkt wird sich durch die künstliche Intelligenz grundlegend verändern. Viele Tätigkeiten,
die sich gut programmieren lassen, wird man in Zukunft automatisieren. Er sieht aber keine Gefahr für den
Arbeitsmarkt. Es werden sich immer mehr neue Jobprofile entwickeln, als solche die durch die neuen Technologien
ersetzt werde. Sein Fazit die Zukunft entsteht in Wirklichkeit, wenn Beziehungen gelingen, auch zwischen Mensch
und Maschine.
Mich freut das große Interesse, das so viele Frauen und Männer zeigen, die zu unserem Zukunftsforum
kommen und sich Zeit nehmen und ich bedanke mich bei unseren Kooperationspartnern, Oberbank, Energie AG, Frau in
der Wirtschaft und der Fachhochschule Oberösterreich.
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