Bereits 1000 Förderanträge gestellt – Besuch auf dem Mühlbauernhof in Ebenau
Salzburg (lk) - Arbeitserleichterung, Tierwohl und Bürokratieabbau: Das sind nicht nur trendige Schlagworte,
sondern davon profitieren landwirtschaftliche Unternehmen, die die Investförderung des Landes in Anspruch
nehmen. „Ich will nicht nur von Bürokratieabbau reden, sondern auch umsetzen. Das ist mit dieser Förderung
hervorragend gelungen. Wir haben in weniger als drei Jahren 1000 Anträge erhalten und bereits 576 Projekte
abgewickelt und ausbezahlt. Das ist österreichweit und auf EU-Ebene Vorbild für die Entbürokratisierung“,
betont Landesrat Josef Schwaiger.
Ein Betrieb, der von der Investförderung profitiert, ist der Mühlbauernhof in Ebenau. Ein neuer Jungrinderstall
mit Heuboden und ein Düngerlager wurden mit Unterstützung des Landes errichtet. „Vor allem beim Auf-
und Umbau hat uns das sehr viel geholfen. Die Abwicklung war sehr unkompliziert, und wir sind damit sehr zufrieden.
Ohne viel Eigenleistung wäre eine Investition wie diese aber auch nicht möglich gewesen“, ist Betriebsleiterin
und Bäuerin Maria Höpflinger überzeugt. Mit ihrem Mann betreibt sie die Bio-Milchwirtschaft mit
33 Kühen und bietet auch Urlaub am Bauernhof an.
Arbeitserleichterung macht zukunftsfähig
Die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen ist für kleinstrukturierte landwirtschaftliche Betriebe
ein wichtiges Thema. Es stehen oft nur wenige Arbeitskräfte am Hof zur Verfügung, jede Arbeitserleichterung
macht kleine Höfe zukunftsfähiger. Die Förderung zielt besonders darauf ab, das Wohl der Tiere zu
steigern, zum Beispiel durch Freilaufställe oder Außenklimaställe. Für besonders tierfreundliche
Stallbauten gibt es eine höhere Unterstützung von 30 Prozent, ansonsten sind es 25 Prozent.
Förderung ist beispielgebend
Der Antrag umfasst lediglich vier Seiten, die Abrechnung erfolgt bei baulichen Maßnahmen nach Pauschalkostensätzen.
Für Landwirte und Verwaltung entsteht erheblich weniger Aufwand. Dieser stand früher vor allem bei kleineren
Projekten oft nicht mehr in Relation zur Höhe der Auszahlung. „Die Investförderung ist beispielgebend
für die kommenden Programme in der ländlichen Entwicklung auf EU-Ebene. Dort ist eine deutliche Entbürokratisierung
dringend nötig. Unser Programm ist Teil der Verhandlungen zur künftigen Absicherung der gemeinsamen Agrarpolitik
der Europäischen Union“, ist Schwaiger überzeugt.
Stärkung der kleinstrukturierten Landwirtschaft
Vor allem kleinere Betriebe können sich mit diesen Investitionen weiterentwickeln. „Den Strukturwandel können
wir nicht zur Gänze aufhalten. Was wir aber tun können, ist, die weitgehend im Nebenerwerb geführten
kleinstrukturierten und Familienbetriebe als stabile und wichtige Säule der Landwirtschaft zu unterstützen.
Und das zeigt Wirkung. In Salzburg hören jährlich weniger als halb so viele Höfe auf als im Bundesschnitt",
sagte der Agrarlandesrat.
Quehenberger: Investförderung gibt Zukunftsperspektiven
„Salzburgs Landwirtschaft hat nach wie vor einen hohen Investitionsbedarf. Viele Bäuerinnen und Bauern müssen
ihre Betriebe im baulichen Bereich weiterentwickeln, sich spezialisieren oder neu ausrichten“, so der Präsident
der Landwirtschaftskammer Salzburg, Rupert Quehenberger. Das betrifft die Verbesserung der Tierhaltung und die
Umsetzung von Tierschutzmaßnahmen ebenso wie die Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof. Leider zeigt
ein Blick auf die aktuelle Einkommenssituation, dass sich vieles nicht so einfach finanzieren lässt. Quehenberger:
„Wir müssen besonders die Hofübernehmerinnen und -übernehmer und die jungen Bäuerinnen und
Bauern unterstützen. Die Förderung ist ein wichtiges Instrument, um die Betriebe an aktuelle Anforderungen
anzupassen und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu geben.“
Daten und Fakten
- Seit 16. Jänner 2017 wurden 1000 Anträge eingereicht.
- 576 Projekte wurden bereits abgewickelt und ausbezahlt.
- Die anrechenbaren Kosten betragen 17,4 Millionen Euro.
- Daraus ergibt sich eine Fördersumme von 4,6 Millionen
Euro, die bereits ausbezahlt wurde.
- Mit 40 Prozent am häufigsten wurden Anträge für
Stallmaßnahmen gestellt. Darauf folgen Heu- und Strohlager sowie Maßnahmen auf Almen und in der Direktvermarktung.
- Das Programm wird bis Ende 2020 laufen und kann weiterhin
beantragt werden.
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