Das Tiroler Festival für neue Musik 2019 ist erfolgreich zu Ende gegangen. Rückschau
2019 und Vorschau 2020
Schwaz (klangspuren) - Mmit einem eindrucksvollen Abschlusskonzert des Klarinettisten Jörg Widmann,
der Mark Andres Komposition selig sind... zur österreichischen Erstaufführung brachte, ging KLANGSPUREN
SCHWAZ am Nachmittag des 22. September zu Ende. Das Konzert in der Innsbrucker Hofkirche bildete den Schlusspunkt
der künstlerisch ereignisreichen und sehr erfreulich verlaufenden 26. Ausgabe des Tiroler Festivals für
neue Musik (06.09.–22.09.2019). Unter dem Motto RISSE, programmiert vom neuen künstlerischen Leiter Reinhard
Kager, setzte das Festival 2019 seinen Fokus auf Werke, die den gegenwärtigen sozialen und politischen Erosionsprozess
in der Gesellschaft künstlerisch reflektieren. Die Konzerte sollten natürlich nicht die entstandenen
Klüfte vertiefen, sondern deren Wurzeln beleuchten, Ursachenforschung betreiben und auf sinnlich-reflexive
Weise neue Denk- und Erfahrungsräume öffnen.
24 Konzerte an unterschiedlichen Veranstaltungsorten sowie 14 Wohnzimmerkonzerte von Rent a Musician, acht Klangstationen
im Rahmen der Klangwanderung und die Ausstellung FLATLANDS (TO BE CONTINUED) zählten 3600 Besuche. Auf dem
Programm standen acht Uraufführungen und dreizehn österreichische Erstaufführungen. Besondere Akzente
setzten bereits am Eröffnungstag die installative Klang-Raum-Oper Bill und das Konzert mit dem Tiroler Symphonieorchester
Innsbruck unter Lothar Zagrosek mit Werken von Olga Neuwirth, Luigi Nono, Claus-Steffen Mahnkopf und Mark Andre,
dem Composer in Residence von Klangspuren 2019. Andre stand auch im Mittelpunkt eines Konzerts des Ensemble Modern
mit der österreichischen Erstaufführung des Zyklus’ riss 1–3. Einen besonderen Attraktionspunkt bildete
die zweitägige Klangwanderung zwischen Altfinstermünz in Tirol und dem schweizerischen Unterengadin,
die in Kooperation mit dem Schweizer Festival Rümlingen durchgeführt wurde.
Die neue, dreitägige Improvisationsschiene von Klangspuren Schwaz mit international renommierten Musikerinnen
und Musikern von Tokyo bis New York stieß auf ein begeistertes Publikum und wird im kommenden Jahr fortgesetzt
werden. Gleichfalls fortgeführt wird der Improvisationskurs der International Ensemble Modern Academy (IEMA),
der unter der Leitung von Zeena Parkins in diesem Jahr eine höchst positive Resonanz bei den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern fand. Von den 33 jungen Musikerinnen und Musikern aus 17 Nationen, mit denen auch Mark Andre seine
Kompositionen einstudierte, hatten 28 an dem Improvsationskurs teilgenommen und zwei Konzerte gespielt. Auf großen
Publikumszuspruch stieß das neue Wandelkonzert der IEMA im Innsbrucker Haus der Musik, an dem auch Studierende
des Tiroler Landeskonservatoriums (Ensemble konStellation) teilnahmen.
Das Festival Klangspuren Schwaz wird 2020 unter dem Motto BRÜCKEN stehen (11.09.–27.09.2020). Als Composer
in Residence wirkt die rumänisch-deutsche Komponistin Adriana Hölszky, als Improviser in Residence der
aus Deutschland stammende Saxophonist Frank Gratkowski.
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