Ministerkonferenz „Friends of Industry“: Empfehlungen für innovative Industriepolitik
an neuer EU-Kommission
Wien (bmdw) - Auf Einladung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort diskutierten
am 4. Oktober 63 Vertreter von 25 EU-Mitgliedstaaten im Rahmen des siebten Ministertreffens der „Friends of Industry“-
Gruppe über die künftige Ausrichtung der europäischen Industriepolitik. „Die Industrie war bisher
schon Garant für Wachstum und Arbeitsplätze in Europa, künftig muss sie auch Treiber für Klima-
und Umweltschutz sein. Die großen Themen unserer Zeit lassen sich nur gemeinsam mit der Wirtschaft lösen.
Durch Innovation und Digitalisierung können wir uns einen Vorsprung gegenüber anderen Ländern erarbeiten,
der langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand in Europa sichert. Industriepolitik ist daher mehr denn je Zukunftspolitik“,
so Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl bei der Ministerkonferenz, zum Thema „Strategic Industrial Value
Chains in Transformation - required elements for a future European way forward“.
Industriepolitik ist Zukunftspolitik
Das heutige Treffen ist ein erster Grundstein für die neue Industriestrategie der EU-Kommission. Empfohlen
werden gemeinsame Standards für Künstliche Intelligenz, verpflichtende Wettbewerbs-Tests für alle
neuen EU-Gesetze, den Aufbau regionaler Digitalisierungs-Industrie-Cluster und den Ausbau gemeinsamer europäischer
Industriepartnerschaften. Die Empfehlungen werden im Anschluss an das heutige Treffen an die künftigen zuständigen
EU-Kommissare übermittelt.
Digitalisierung als Herzstück der vierten industriellen Revolution
Im Anschluss an den Vortrag von JKU-Professor Sepp Hochreiter zum Thema „Deep Learning and Artificial Intelligence“
diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Detail über Künstliche Intelligenz, Digitalisierung,
Robotik und die EU-Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Einig waren sich die Teilnehmer, dass eine digitalisierte
und automatisierte Industriepolitik für den Standort Europa zukunftsentscheidend ist. Deshalb sind die Sicherstellung
der dafür notwendigen Infrastruktur, eine engere Vernetzung zwischen Forschung und Industrie aber auch die
laufende Weiterentwicklung der digitalen Fähigkeiten essenziell. „Unsere Vision für die europäische
Industrie ist klar: Wir brauchen eine Industriepolitik, die Chancen der Digitalisierung nutzt und den Mehrwert
von hoch qualifizierten Fachkräften als Wettbewerbsvorteil nutzt. Innovation und Qualität sind die Schlüssel
für den künftigen Erfolg des Standortes“, so Udolf-Strobl.
Transformation zur Klimaneutralität - Industrie leistet wichtigen Beitrag
Wichtiges Thema der „Friends of Industry“ war auch, wie die europäische Industrie mit der aktuellen Klima-
und Umweltdebatte umgehen soll und wie Wettbewerb auf der einen und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite in Einklang
gebracht werden können. Gemeinsamer Nenner des heutigen Dialogs ist, dass Diskussionen zu Klimaneutralität
und Umweltschutz immer gemeinsam mit der Wirtschaft und der Industrie zu führen sind - ganz im Sinne eines
von allen Akteuren mitgetragenen europäischen Green Deals, wie ihn auch die neue EU-Kommission als Leitprinzip
für die kommenden Jahre angekündigt hat.
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