Veränderter Wertminderungs- und Rückstellungsbedarf reduziert das Periodenergebnis
Wien (oenb) - Im 1. Halbjahr 2019 erzielten die österreichischen Kreditinstitute ein konsolidiertes
Periodenergebnis in Höhe von rund 3,5 Mrd EUR und damit um 71 Mio EUR weniger als im 1. Halbjahr 2018. Das
geringfügig reduzierte Periodenergebnis im 1. Halbjahr 2019 resultiert aus geringeren Auflösungen bei
den Wertminderungen.
Die konsolidierten Betriebserträge der österreichischen Kreditinstitute lagen im 1. Halbjahr 2019 um
420 Mio EUR über dem Wert im Halbjahr 2018. Positiv auf die Betriebserträge wirkte sich vor allem das
um 247 Mio EUR gestiegene Ergebnis aus nicht zum Handelsbestand gehörenden finanziellen Vermögenswerten,
die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, aus. Dieser Anstieg ist größtenteils
auf Bewertungsgewinne bei Eigenkapitalinstrumenten zurückzuführen. Weitere positive Treiber waren ein
um 197 Mio EUR gestiegenes Nettozinsergebnis sowie ein um 38 Mio EUR höheres sonstiges betriebliches Ergebnis.
Einen Rückgang verzeichnete hingegen das um 42 Mio EUR geringere Provisionsergebnis und der um 35 Mio EUR
gesunkene Handelserfolg[1].
Das konsolidierte Betriebsergebnis wies einen Anstieg um 246 Mio EUR aus. Neben den bereits angeführten gestiegenen
Betriebserträgen wirkten sich die um 43 Mio EUR geringeren Verwaltungsaufwendungen positiv aus. Die Erhöhung
der Abschreibungen[2] um 217 Mio EUR gegenüber dem 1. Halbjahr 2018 dämpfte hingegen das Betriebsergebnis.
Insgesamt wurde ein im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 um 71 Mio EUR geringeres konsolidiertes Periodenergebnis
nach Steuern und Minderheitenanteilen erzielt. Hauptverantwortlich dafür zeichneten um 157 Mio EUR geringere
Wertaufholungen bzw. geringe Auflösungen von Wertminderungen als im 1. Halbjahr 2018. Darüber hinaus
beeinflussten die um 153 Mio EUR höheren sonstigen Rückstellungen und das um 82 Mio EUR geringere Ergebnis
aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen das Periodenergebnis negativ. Ergebnisverbessernd
wirkte sich hingegen das um 103 Mio EUR gestiegene Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltenen, langfristigen
Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen aus.
Es ist zu beachten, dass die Daten für das 1. Halbjahr 2019 auf den Bilanzierungsvorschriften gemäß
IFRS 16 beruhen, während die Vergleichswerte für das 1. Halbjahr 2018 noch unter IAS 17 erstellt wurden.
Diese Regelwerke unterscheiden sich hauptsächlich in den Vorgaben zur Erfassung von Leasingverhältnissen.
[1] Handelserfolg = Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten netto
+ Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP + Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto.
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