LH Kaiser, LHStv.in Schaunig, LR Schuschnig, Bgm. Mathiaschitz, Infineon, Wirtschaftskammer
und IV eröffnen mit Fraunhofer neues Innovationszentrum für Digitalisierung und künstliche Intelligenz
– Qualitätsschub für Wirtschaftsstandort
Klagenfurt (lpd) - Der nächste riesige Qualitätsschritt für den Wirtschaftsstandort Kärnten
wurde am 2. Oktober mit der Eröffnung des Innovationszentrums für Digitalisierung und künstliche
Intelligenz „KI4LIFE“ durch die Kärntner Landesregierung, die Stadt Klagenfurt, Infineon, der Wirtschaftskammer
und der Industriellenvereinigung mit Fraunhofer Austria gesetzt. In einer Pressekonferenz wurden die Eckpunkte
präsentiert.
Mit diesem Innovationszentrum stellt Fraunhofer Austria den Kärntner Unternehmen Spitzen-Know-How aus weltweit
72 Instituten und von einem Netzwerk aus 26.000 Forschern auf ihrem Weg in die Digitalisierung und für Fragen
und Lösungen zur künstlichen Intelligenz zur Verfügung. Angesiedelt wird das neue Innovationszentrum
in der Universitätsstraße und später, im Juli 2020, im Lakeside Park in Klagenfurt. Die Fraunhofer-Gesellschaft
lässt sich neben Wien, Graz und Wattens damit nun auch in Kärnten nieder. Der Fokus des Innovationszentrums
liegt auf Unterstützung der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) bei der Umsetzung und Anwendung von Digitalisierung,
auf Auftragsforschung sowie der Zusammenarbeit mit universitärer Forschung. Kärnten dürfe den Anschluss
nicht verlieren. „Digitalisierung ist ein Muss. Wer nicht auf Spitzenniveau ist, fällt zurück. Wir müssen
die PS auf die Straße bringen“, erklärte Wilfried Sihn, GF von Fraunhofer Austria die Notwendigkeit
des neuen Zentrums. Ein eigener Beratungsscheck werde Kärntens Betrieben zur Verfügung gestellt – zehn
Tage kostenlose Beratung für die Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Die Gesamtinvestition
für das neue Kompetenzzentrum beträgt in den ersten drei Jahren sieben Millionen Euro. Das Land Kärnten
unterstützt die Ansiedelung mit 1,2 Mio. Euro.
Landeshauptmann Peter Kaiser bezeichnete die Ansiedelung von Fraunhofer - nicht weniger als größtes
außeruniversitäres Forschungsinstitut weltweit - als „positives Markenzeichen für Kärnten,
für Kärntens Wirtschaft“. „Es hat sich mittlerweile herumgesprochen: Wenn gute Ideen da sind, gibt es
in Kärnten Partner, die diese Ideen umsetzen. Das zeigt auch dieses Projekt mit dem Land, mit Infineon, der
Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und der Wirtschaft selbst. Die ganze Breite steht hinter diesem
Zukunftsthema Digitalisierung und künstliche Intelligenz“, so Kaiser. Zudem sei der Zeitpunkt der Ansiedelung
bestens gewählt. Denn der Beschluss des neuen EU-Finanzrahmens stehe laut Kaiser bevor und eines der Hauptthemen,
die in Zukunft wesentlich unterstützt werden sollten, sei die künstliche Intelligenz, sei die Digitalisierung.
„Kärnten war bei Abrufen der EU-Mittel immer im Spitzenfeld Österreichs. Das heißt mit dieser Ansiedelung
durch Fraunhofer und der EU-Mittel tun sich wieder neue Chancen für unser Land, die Jobs und die Betriebe
auf“, betonte Kaiser.
Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig erläuterte, dass Kärnten auf Forschung und Entwicklung in
der Spitze wie auch in der Breite ebenso wie auf Megatrends setze. „Die Ansiedelung durch Fraunhofer ist das beste
Standortmarketing, das wir als Land bieten können. Unsere Unternehmen aller Größen brauchen die
Unterstützung in den Zukunftsthemen künstliche Intelligenz und Digitalisierung“, betonte Schaunig. Denn
das neue Innovationszentrum sei vor allem auf die KMUs des Landes ausgerichtet. Die wirtschaftlich zentralen Bereiche,
auf die das Land Kärnten setzt, nämlich Mikroelektronik, Nachhaltigkeit oder den nachwachsenden Rohstoff
Holz und dessen Verarbeitung, würden künftig, laut Schaunig, nicht ohne Digitalisierung und künstliche
Intelligenz auskommen. Diese Zukunftsthemen stünden nicht nur bei Fraunhofer, sondern auch bei Kooperationen
mit Joanneum Research, den Lakeside Labs oder den Silicon Austria Labs, Silicon Alps Cluster oder Wood K plus
im Fokus. „Kärnten bietet zahlreiche unbedingt zu nutzende Synergien“, hielt die Technologiereferentin fest.
Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig betonte in seinem Statement die Wichtigkeit der Ansiedelung durch Fraunhofer
sowie die Notwendigkeit der Innovationen fürs Land: „Die Kärntner Wirtschaft soll maximal vom Potential
der beiden Zukunftschancen Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz profitieren. Nur so bleibt der Wirtschaftsstandort
künftig wettbewerbsstark und erfolgreich. Besonders für das Rückgrat der Kärntner Wirtschaft,
unseren vielen Klein- und Mittelständischen Unternehmen, bietet das Fraunhofer Innovationszentrum einschlägiges
Know-how und praxisorientierte Lösungen, für mehr wirtschaftliches Wachstum durch Innovationen im Zeitalter
von KI und der Digitalisierung.“
Die Rolle von Inifineon bei der Niederlassung des Innovationszentrums „KI4LIFE“ wurde im Rahmen der Pressekonferenz
heute mehrfach betont. „Mit der Gründung des Innovationszentrums nehmen wir das Heft des Handels bewusst in
die Hand und gestalten unsere Zukunft selber. Künstliche Intelligenz ist eine globale Schlüsseltechnologie,
ein globales Megathema, aber wir brauchen das ganze Set: Digitalisierung, Daten, künstliche Intelligenz und
Breitband“, so Infineon-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka. Das wirtschaftliche Potenzial gehe weltweit in
die Trilliarden, verwies Herlitschka auf Studien. Für Österreich würde es ein Wirtschaftswachstum
von drei Prozent bedeuten. „Das sind konkrete Chancen, Jobs und das ist Zukunftsentwicklung. Mit diesem Projekt
bündeln wir die Kompetenzen und stärken gemeinsam mit der Investition von Infineon eine ganze Region“,
hielt Herlitschka fest.
Die Wirtschaftskammer mit Präsident Jürgen Mandl war von Beginn an von der Notwendigkeit der Ansiedelung
des Fraunhofer-Zentrums in Kärnten überzeugt. Mandl erklärte, dass diese Ansiedelung die Wettbewerbsfähigkeit
des gesamten Wirtschaftsstandortes und der einzelnen Betriebe aller Branchen und Größen, aber vor allem
der KMU wesentlich steigere. Mit dem neuen Innovationszentrum würden laut Mandl auch die Schwellenängste
der Unternehmer abgebaut, sich mit dem Thema künstliche Intelligenz auseinander zu setzen.
Für den Präsidenten der Industriellenvereinigung sei die Ansiedelung ein „Lückenschluss zwischen
universitärer Forschung und der angewandten Forschung. Betriebe können damit Auftragsforschung, ausgelagert
bei Fraunhofer, betreiben.
Die Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt sieht in dem neuen Innovationszentrum vor allem ein Signal an die
Jugend und das Lebensumfeld der Landeshauptstadt und sie entspreche dem Leitbild der Stadt, Smart Citiy, zu werden.
Fraunhofer Austria wurde 2008 als Auslandsgesellschaft der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet und hat heute
an drei Standorten über 70 Mitarbeiter. Fraunhofer Austria betreibt angewandte Auftragsforschung oder übernimmt
Forschungsprojekte mit öffentlicher Förderung. Das Institut steht Betrieben aller Größe und
Branchen zur Verfügung. Zu den Aufgaben zählen Forschungspartnerschaften bei öffentlich geförderten
Forschungsprojekten, industrielle Auftragsforschung, Studien, Technologierecherchen, Schulungen, Workshops, Vorträge
und die Begleitung industrienaher Dissertationen. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der TU Wien und Graz.
Fraunhofer Austria zählt zu den wichtigsten Akteuren der angewandten Forschung in Österreich.
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