Linz (lk) - "Ob digitale Transformation, Klimaveränderung oder demografischer Wandel - ein Blick auf
die aktuellen großen gesellschaftlichen Herausforderungen zeigt deutlich: Volkswirtschaften wie Oberösterreich
müssen sich in Zukunft noch mehr auf ihre Stärken konzentrieren, um im Wettbewerb der Regionen auch künftig
vorne mitspielen zu können. Wenn wir auf das Jahr 2030 blicken, wo sind dann unsere Stärkefelder, mit
denen wir in diesem Wettbewerb punkten können? Was sind die Zukunftsthemen für Oberösterreich?",
betonte Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner im Hinblick auf das "OÖ. Zukunftsforum
Technologie & Wirtschaft 2019", das am Abend des 30. September in Linz gestartet worden ist und bei
dem diese Zukunftsthemen gemeinsam mit hochkarätigen Expertinnen und Experten sowie Teilnehmer/innen aus Unternehmen
und Forschungseinrichtungen diskutiert werden.
"Bei meinem Amtsantritt habe ich das Programm ‚Fit for Future. Oberösterreich 2030' vorgestellt. Denn
bei jeder Entscheidung muss die Frage im Mittelpunkt ‚Was brauchen wir, damit Oberösterreich im Jahr 2030
gut da steht?'. Entlang dieser Leitfrage geht es darum, die notwendigen mittel- und langfristigen Strategien zu
entwickeln. Die großen Game Changer und damit unsere Hausaufgaben liegen klar auf dem Tisch: die Digitalisierung,
der demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Erwerbstätigen, die Energiefrage und natürlich
die Mobilität. Bei unserem ‚OÖ. Zukunftsforum Technologie & Wirtschaft 2019', das heuer erstmalig
stattfindet, werden diese Game Changer dementsprechend im Mittelpunkt stehen", unterstreicht Landesrat Achleitner.
OÖ. Zukunftsforum Technologie & Wirtschaft 2019
Das OÖ. Zukunftsforum Oberösterreich ist ein Forum im Herzen Europas, welches die Themenbereiche
Forschung und Wirtschaft umspannt und rund 1.000 internationalen und regionalen Besucher/innen aus Unternehmen
und Forschungseinrichtungen Einblicke in die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen am Standort geben
soll. Die Auftaktveranstaltung des Zukunftsforums hat gestern mit dem Schwerpunkt auf außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen und deren Leistungen stattgefunden. Heute, 1. Oktober, und morgen, 2. Oktober, gibt es
unterschiedliche Impulsvorträge und Workshops mit mehr als 70 herausragenden Vortragenden zu Zukunftsthemen
von effizienter Mobilität über digitale Geschäftsmodelle bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Ein wesentlicher
Themenschwerpunkt ist auch Human Capital, Fachkräfte und die Herausforderungen und Chancen die damit für
Unternehmen aber auch den Gesamtstandort verbunden sind. Das Zukunftsforum ist aus parallelen Sessions aufgebaut.
Dies ermöglicht den Teilnehmer/innen, unterschiedliche Themenbereiche zu erkunden und sich mit Teilnehmern
anderer Bereiche zu vernetzen.
Die heutige Abendveranstaltung "UP Date Standort Oberösterreich", ein etabliertes Format zum Einblick-
und Ausblick-nehmen, dreht sich ebenfalls um die Resilienz und die Zukunftschancen des Standorts. Christian Baudis,
Digitalunternehmer und ehemaliger Google-Deutschland-Manager, wird hier dazu seine Einschätzungen geben.
Oberösterreich setzt zukunftsweisende Initiativen
"Oberösterreich als führende Industrieregion rüstet sich nicht nur massiv für die
digitale Transformation. Mit Künstlicher Intelligenz und Cybersecurity gibt es auch Zukunftsthemen, bei denen
wir führend mitgestalten können", betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Achleitner. "Unser
Bundesland hat hier bereits einige Erfolgsfaktoren aufzuweisen, etwa die Forschungsarbeiten der international anerkannten
Koryphäe in Sachen Künstlicher Intelligenz im Rahmen des Linz Institute of Technology (LIT) der Johannes
Kepler Universität Linz, Prof. Dr. Sepp Hochreiter, gerade auch im Hinblick auf Autonomes Fahren. In wenigen
Tagen starten zudem die ersten Studierenden an der JKU mit ihrem Studium Artificial Intelligence (AI). Die JKU
ist damit eine der ersten Universitäten mit einem AI-Studium im Programm. Weiters wollen wir Hagenberg zu
einem international sichtbaren Zentrum für IT-Security zu machen", so LR Achleitner. Im Zuge der fortschreitenden
Digitalisierung kommt auch Datencentern eine immer wichtigere Rolle zu. "Schon jetzt steht eines der größten
Datencenter Österreichs in Oberösterreich. Deshalb will sich Oberösterreich künftig als internationaler
Standort für Datencenter etablieren. Eine Reihe natürlicher Gegebenheiten, aber auch standortpolitische
Faktoren machen Oberösterreich zu einem optimalen Standort für den Betrieb von
Datencentern. Dazu gehören neben dem gemäßigten Klima, dem stabilen Umfeld und der geografischen
Lage im Herzen von Europa vor allem auch der direkte Zugang zu Kühlwasser sowie die Kombination aus einer
leistungsfähigen und nachhaltigen Stromversorgung und Datennetzanbindung zu konkurrenzfähigen Energiepreisen",
erklärt LR Achleitner.
Start-ups sind in Oberösterreich gut aufgehoben: Mit dem "Hightech- Inkubator" wird in OÖ bereits
höchst erfolgreich die Entwicklung von innovativen technologie-orientierten und wissensintensiven sowie design-
orientierten Gründungsvorhaben unterstützt, begleitet und beschleunigt.
"Zudem gibt es mit PIER 4 eine strukturierte Vernetzung von Industriebetrieben mit (internationalen) Start-ups",
betont Landesrat Achleitner. "Damit bauen wir auf unserer Stärke als Industrieregion auf und bringen
frische Ideen in die Unternehmen." Nicht zuletzt sind die Universitäten und Fachhochschulen ein guter
Nährboden für innovative Gründungen. "Die JKU versteht sich als unternehmerische Universität
und bietet beispielsweise mit der Entrepreneur Base eine Plattform für Studierende und Forscher mit Unternehmergeist.
Im Softwarepark Hagenberg unterstützt ein Pre-Seed-Accelerator- Programm Start-ups in der Frühphase",
so LR Achleitner.
Auch auf dem Mobilitätssektor wird der Wandel sichtbar: Neben der Antriebstechnologie, bei der alternative
Konzepte immer mehr Bedeutung gewinnen, verändert sich auch der Güterverehr. Hier fördert das Land
OÖ auch maßgeblich das Projekt DigiTrans, die eine Testregion für automatisierten Güterverkehr
und den Einsatz von automatisiert fahrenden Nutz- und Sonderfahrzeugen aufbaut. "Diese Testregion ist für
automotive Unternehmen als Reallabor zum Testen ihrer Entwicklungen gedacht - ein großes Plus für den
Standort OÖ", erklärt LR Achleitner.
Programm-Highlights - OÖ. Zukunftsforum Technologie & Wirtschaft 2019:
Oberösterreich stellt inhaltlich bereits die Weichen für das kommende Jahrzehnt: "Die neue Wirtschafts-
und Forschungsstrategie ‚#UpperVision 2030' soll den Herausforderungen für den Standort OÖ entsprechend
Rechnung tragen. Sie wird dann auch die Grundlage für die Ausrichtung der
Wirtschafts- und Forschungsförderungen des Landes bis zum Jahr 2030 im Ausmaß von rund 1 Mrd. Euro sein",
kündigt Landesrat Achleitner an.
Im Hinblick darauf befasst sich das "OÖ. Zukunftsforum Technologie & Wirtschaft 2019" auch mit
den jenen strategischen Handlungsfeldern, die sich aus diesen Herausforderungen für Oberösterreich ergeben
und bei denen auch die größte Hebelwirkung erwartet wird:
Kreislaufwirtschaft: Um innovative Umwelt- und Energietechnologien geht es bei der Session Kreislaufwirtschaft.
Der thematische Bogen spannt sich von Verpackung über Wasserwirtschaft, Entsorgung bis hin zur Lebensmittelbranche.
Die Vortragenden kommen von der Energie AG, der Stadt Wien, der Montanuniversität Leoben, Fischer Brot und
dem Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality.
Kunststoff: Der Werkstoff Kunststoff bietet enorme Vorteile, ist aber in jüngster Zeit in der öffentlichen
Diskussion in Verruf geraten. Daher dreht sich die Session um nachhaltige Verwendung von Kunststoff, die Expertendichte
dazu ist hoch. Die Vortragenden kommen von der Johannes- Kepler-Universität, der Universität Graz, Borealis
und dem Transfer Center für Kunststofftechnik TCKT.
Effiziente Mobilität: Mit den Auswirkungen alternativer Antriebssysteme auf Zulieferer, Entwickler
und Systemhersteller beschäftigt sich die Session
"Efficient Mobility". Auf dem Podium sind Vortragende von Audi, AVL List, Alu Menziken Euromotiv, Hirtenberger,
Voltlabor und der Johannes-Kepler- Universität.
Additive Manufacturing: Praxisbeispiele aus Wirtschaft und Wissenschaft führen in dieser Session das
Zukunftspotenzial von Additiver Fertigung vor Augen. Am Wort dazu sind Vertreter von 3Druck.com, Fachhochschule
OÖ, Johannes-Kepler-Universität, Profactor, Wood K plus, EVO-tech, AM Ventures und Pankl Systems.
Digital Health: Was bedeutet die digitale Transformation im Gesundheitswesen für Forschung, Anwender und
das Gesundheitssystem?
Verschiedene Aspekte dieses Wandels greifen gleich zwei Sessions zum Thema Digital Health auf: aktuelle Forschungsthemen,
Regularien, Datensicherheit, Künstliche Intelligenz, Unterstützung für Medizintechnik- Start-ups
und die Initiative Medical Upper Austria.
Abgerundet wird das Programm von Sessions zu den Themen Innovationsmanagement, digitale Geschäftsmodelle sowie
Führung und Organisationsentwicklung in der digitalen Transformation. Darüber hinaus gibt es eine eigene
Session zum Schwerpunkt "Industrial Technologies" im europäischen Forschungs- und Innovationsförderprogramm
"Horizon 2020". Dazu werden hochkarätige Referenten von der Europäischen Kommission und der
österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft vor Ort sein. Außerdem berichten Unternehmen
aus erster Hand über ihre Erfahrungen mit Horizon 2020.
Wie attraktiv ist der Standort Oberösterreich für internationale Fachkräfte?
Den Abschluss des Zukunftsforum ist einem Thema gewidmet, das zu den größten Standortherausforderungen
der kommenden Jahre zählt: den Fachkräften. Wie attraktiv ist der Standort Oberösterreich für
internationale Fachkräfte? "Dieser Frage geht das Zukunftsforum Arbeitsmarkt nach. Denn nicht erst seit
der Fachkräftebedarf quer durch alle Branchen spürbar wird, nimmt die Internationalität und damit
die Vielfalt der Bewerber/innen zu. In diesem globalen Wettbewerb um Fachkräfte geht es daher immer mehr auch
darum, globale Talente zu managen", erläutert Landesrat Achleitner.
"Aus diesem Grund freut es mich auch besonders, dass im Anschluss an das Arbeitsmarktforum das UpperSpace
Clubbing mit hunderten internationalen Studierenden stattfindet. Dies hat die Zielsetzung Firmenvertreter und potentielle
internationale Fachkräfte in lockerer Atmosphäre miteinander zu vernetzen", so LR Achleitner.
Veranstalter des OÖ Zukunftsforum Technologie und Wirtschaft 2019 sind die oö. Standortagentur Business
Upper Austria und die Forschungsleitgesellschaft Upper Austrian Research. Kooperationspartner sind die Greiner
AG, die Raiffeisenlandesbank OÖ, die Wirtschaftskammer OÖ sowie die Industriellenvereinigung OÖ.
Christian Baudis, Digitalunternehmer: Standortherausforderungen heute/morgen
Die Digitalisierung hält in atemberaubender Geschwindigkeit Einzug in alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche.
Nur sehen wir in Europa diese rasante Entwicklung nicht auf uns zukommen. Sie geschieht vornehmlich in Nordamerika
und in Asien und wird uns in Kürze in voller Wucht erfassen. Unser Standortvorteil der letzten Jahrzehnte
scheint in Frage gestellt zu werden.
In der Landwirtschaft erkennen Sensoren den Reblausbefall am Weinberg und sagen mithilfe von KI zukünftig
deren Befall vorher, welche mit Agrardrohnen im Vorfeld behoben werden. Der Besuch beim niedergelassenen Arzt wird
aufgrund von digitalen Silikonpflastern oder der Apple-Watch in Verbindung mit Supercomputern wie Dr. Watson von
IBM in den meisten Fällen überflüssig. Von den großen europäischen Automobilmarken wird
nur ein Teil überleben, da sie die beiden Zukunftstechnologien der Mobilität - Elektrobatterien und autonomes
Fahren
- verschlafen haben. Der traditionelle Einzelhandel kommt immer mehr zum Erliegen, da Unternehmen wie Amazon ihr
breites Produktangebot mithilfe von automatisierter Logistik und exzellenter Datenanalyse derart verfeinert haben,
dass ein fast unschlagbares Service-Paket entstanden ist. Versicherungen verkaufen keine KFZ-Policen mehr und verlieren
damit ihr Kernprodukt, da PKWs und LKWs keine Unfälle mehr bauen. Andere Versicherungsdienste verlieren ebenfalls
durch die Digitalisierung an Bedeutung.
Wir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, welche Rolle wir in diesem Spiel in den nächsten Jahren einnehmen
wollen. Wollen wir in Europa nur noch Absatzmarkt asiatischer und amerikanischer Produkte sein oder wieder Innovationsführer
werden? Letzteres waren wir lange Zeit, nur haben wir uns zu sehr auf diesen Erfolgen jahrzehntelang ausgeruht
und wollen einfach nicht wahrhaben, dass andere uns jetzt den technologischen Schneid abgekauft haben.
Und das ist die größte Gefahr der Digitalisierung: sich damit nicht auskennen und diese wesentliche
Entwicklung nicht mitgestalten zu wollen. Wenn wir so weitermachen, ergeht es uns flächendeckend wie einst
Kodak und Agfa Anfang dieses Jahrtausends, als in wenigen Jahren keine analogen Kameras mehr verkauft wurden und
der gesamte Foto-Einzelhandel zum Erliegen kam.
Mit ein paar einfachen Schritten können wir aber dieser Entwicklung vorbeugen:
- Digitale Talente aus der Region erkennen, fördern und
neue, digitale Arbeitsplätze schaffen: häufig kennen wir unsere digitalen Champions aus direkter Nähe
gar nicht, wir verstehen ihre Technologien nicht, bieten ihnen kein Risikokapital und dann wandern sie nach Nordamerika
und Asien ab weil sie kein Geld zur Expansion bekommen. Das müssen wir ändern. Vor allem die Politik
sollte Start-Ups-Fonds aufsetzen, um die Talente der Zukunft im Land zu halten. Auch sollten Universitäten
und Fachhochschulen die Möglichkeit bekommen - wie in den USA - ihre Top-Absolventen zu Start-Up Unternehmern
zu formen und an der Entwicklung finanziell beteiligt zu werden.
- Digitales Wissen in alle Bildungsbereiche integrieren: Schulen,
Ausbildungsstätten, Fachhochschulen und Universitäten brauchen dringend digitale Lehrinhalte damit die
nächste Generation den Zukunftsmarkt Digitalisierung mitgestalten kann.
- Trägheit und Arroganz überwinden. Wir haben lange
in Europa hervorragend gewirtschaftet. Das hat uns Wohlstand gebracht, aber leider auch Veränderungen gegenüber
resistent gemacht.
WKOÖ-Präsidentin Mag.a Doris Hummer: Digitalisierung ist Schlüsselfaktor für Standort OÖ
Weil bei der Arbeitsproduktivität hohe Zuwachsraten immer schwerer zu erreichen sind, braucht unser Land eine
produktivitäts- und wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik. Die Digitalisierung in all ihren Ausprägungen
(Netzausbau, Investitionen in die Bildung, digitale Geschäftsmodelle, Möglichkeiten der Rationalisierung
bzw. Optimierung durch Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz) ist dabei ein Schlüsselfaktor zur Steigerung
der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft.
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: "Nur wenn wir in Oberösterreich verstärkt auf diese Felder
setzen, können wir an die Spitze der Industrieregionen vorstoßen. Außerdem ist die Digitalisierung
als Schlüsseltechnologie eine große Chance für unsere Unternehmen und ganze Regionen. Stichwort:
Arbeitskräftemangel durch den Demografischer Wandel. Die Digitalisierung kann und wird Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle
und ganze Gesellschaften in Zukunft grundlegend verändern. Besonders in hoch entwickelten Regionen sind durch
die Implementierung von Digitalisierungsprozessen große Effizienzsprünge möglich. In diesem Bereich
wird aber noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft. Es gilt daher, die richtigen Schwerpunkte zu setzen."
Qualifikationsoffensiven im Bereich Humanressourcen
- Technologische Fähigkeiten stärken, da die Bedeutung
dieser Skills beruflich und privat stark zunimmt
- Talente erkennen und fördern
WKOÖ stärkt digitale Fitness der oö. Unternehmen
Die Digitalisierung bietet den oberösterreichischen KMU viele Möglichkeiten die Produktivität
zu steigern, den Fachkräftemangel abzufedern und neue Geschäftsfelder zu schließen. Die KMU brauchen
dazu aber konkrete Lösungen, Anwendungen und auch Unterstützung bei der Umsetzung. Die WKOÖ bietet
daher eigene KMU-Transfertage zur digitalen Transformation in allen Unternehmensbereichen an.
Zur weiteren Unterstützung der KMU gibt es das eigene Förderprogramm des Landes OÖ und der WKOÖ
"Digital Starter Plus", mit dem die Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse
auch finanziell unterstützt werden.
Darüber hinaus werden in der WKO Oberösterreich jährlich 150 speziell auf die Bedürfnisse von
KMU ausgerichtete Digitalisierungsberatungen, mit den Schwerpunkten digitales Marketing und digitale Prozesse,
angeboten. Ebenso haben die zunehmenden Digitalisierungskompetenzen in den Unternehmen, insbesondere bei den Mitarbeitern,
Auswirkungen auf die WIFI-Kursangebote: Im kommenden Jahr wird das WIFI OÖ im Bereich Digitalisierung und
Industrie 4.0 ein Angebot von 482 Kursen bereitstellen.
Hummer: "Mit dem WKOÖ Standortmasterplan haben wir uns das Ziel gesetzt, die Digitalisierungsfitness
der OÖ Unternehmen auf 60 Prozent zu erhöhen. Als Wirtschaftskammer gehen wir dabei mit gutem Beispiel
voran, indem wir unsere Service-Leistungen - vom digitalen Lehrvertragsservice über elektronische Ursprungszeugnisse
im Außenhandel bis zur digitalen Förderabwicklung - digitalisieren. Hier lernen wir als Organisation
sehr viel und geben unsere Erfahrungen unmittelbar an die KMU weiter."
Chancen durch Künstliche Intelligenz (KI)
Natürlich eröffnet die Künstliche Intelligenz (KI) auch neue Geschäftsfelder und Chancen
für Klein- und Mittelbetriebe. KI ist allerdings die "Königsklasse" der Digitalisierung, die
derzeit noch sehr stark auf der wissenschaftlichen Ebene und bei Spezial-Anwendungen angetrieben wird.
"Unser Ziel ist es, dass das Thema KI die gesamte Innovationskette Bildung- Forschung- Wirtschaft durchdringt
und speziell auch die KMU davon profitieren können Die WKOÖ unterstützt sie dabei mit verschiedenen
Formaten beim Know-how-Transfer, dem Aufzeigen konkreter Nutzungsmöglichkeiten und beim Vernetzen mit Experten
und Innovationsführern", so Doris Hummer.
Konkret bietet die WKOÖ eine eigene Webinar-Reihe zu KI-Anwendungen, entwickelt Veranstaltungsformate wie
den Innovationsdialog zum Thema
"Game-Changer Künstliche Intelligenz" am 30. Oktober 2019 und setzt sehr stark auf die Vernetzung
von Wissenschaft und Wirtschaft. Beispiele dafür sind die Kooperation mit dem Ars Electronica Center beim
jährlichen AE- Festival und die im Aufbau befindlichen Außenstellen in der Tabakfabrik und im Open Innovation
Center der JKU.
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