Tagung zu Schutzfunktion und Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels
Innsbruck (lk) - Mit dem Klimawandel rückt die Schutzfunktion der Wälder und die Frage, wie diese
nachhaltig gewährleistet werden kann, auch international immer mehr ins Rampenlicht. Die FAO, die UN-Ernährungs-
und Landwirtschaftsorganisation, hat gemeinsam mit der EU-Alpenraumstrategie EUSALP eine Tagung zum Thema „Schutzfunktionen
des Waldes in Zeiten des Klimawandels“ abgehalten und gleichzeitig eine neue Arbeitsgruppe „Schutzwald und Schutzwaldbewirtschaftung“
eingerichtet.
„Tirol ist ein guter Boden, um das Bewusstsein der internationalen Gemeinschaft für die Bedeutung des Waldes
zu erhöhen. Dass der Wald unser wichtigster Schutzschild vor Naturgefahren ist und entsprechend gepflegt,
bewirtschaftet und an die durch den Klimawandel geänderten Bedingungen angepasst werden muss, ist in Tirol
nichts Neues“, begrüßte LHStv Josef Geisler die aus 15 Ländern angereistenTeilnehmerInnen der ExpertInnenkonferenz.
70 Prozent des Tiroler Waldes erfüllen eine Schutzfunktion und bewahren uns vor Lawinen, Muren, Steinschlag
und Erosion. Seit einigen Jahren arbeiten WaldbesitzerInnen zudem mit Unterstützung des Landesforstdienstes
daran, den Wald Schritt für Schritt klimafit zu machen und an Herausforderungen wie höhere Temperaturen
und Trockenheit anzupassen. „In Europa gibt es hier eine langjährige Erfahrung“, erklärte Yuka Makino
von der FAO und lud gemeinsam mit dem Leiter der EUSALP-Aktionsgruppe „Naturgefahrenmanagement und Klimawandelanpassung“
Florian Rudolf-Miklau vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus zum Erfahrungsaustausch im Innsbrucker
Rathaus und im Schutzwald in Neustift im Stubaital ein.
Ziel der in Tirol abgehaltenen internationalen Tagung war es, über die Grenzen hinweg ein gemeinsames Verständnis
für die Multifunktionalität des Waldes zu entwickeln. „In vielen Ländern denkt man beim Begriff
Schutzwald eher daran, dass man den Wald unter Schutz stellt. Bei uns erfüllt der Wald aber eine Vielfalt
an Funktionen“, weiß Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs. Schutz-, Wirtschafts-, Erholungs- und Umweltfunktionen
würden sich nicht ausschließen. Im Gegenteil, eine nachhaltige Nutzung und aktive Klimawandelanpassung
trage dazu bei, alle Funktionen, insbesondere auch die Schutzfunktion, absichern.
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