LR Schleritzko: Nutzung so oft und so intensiv wie noch nie zuvor
St. Pölten (nlk) - „Die Mobilitätserhebung 2018 zeigt, dass die Niederösterreicher den öffentlichen
Verkehr so oft und so intensiv wie noch nie zuvor nutzen“, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko am 14. Oktober in
St. Pölten. „29,1 Prozent der absolvierten Kilometer werden mit öffentlichem Verkehr zurückgelegt.
Das ist ein Plus von 4,3 Prozent. Bei der Gesamtheit aller Wege sind es 14 Prozent, das ist eine Steigerung um
1 Prozent gegenüber vor fünf Jahren“, so der Mobilitäts-Landesrat.
Damit sei es gelungen, freute sich Schleritzko, dass Niederösterreich seinen Spitzenplatz im öffentlichen
Verkehr – mit dem zweithöchsten Anteil gemeinsam mit Vorarlberg und hinter Wien – gehalten habe, und präzisierte:
„27 Prozent der Niederösterreicher haben Zeit- bzw. Ermäßigungskarten; täglich werden 22 Millionen
Kilometer zurückgelegt. Im Vergleich zu vor zehn Jahren stehen heute 432 Prozent mehr Budget für den
öffentlichen Verkehr zur Verfügung, alleine heuer werden 95 Millionen Euro in den öffentlichen Verkehr
investiert. Insgesamt verfügt Niederösterreich heute über 8.100 Haltestellen, 90 Prozent aller Bus-
bzw. 60 Prozent aller Bahnhaltestellen sind dabei fußläufig erreichbar. Pro Jahr gibt es 32 Millionen
Kilometer an Bahn- und 51 Millionen Kilometer an Busangeboten.“
Als einen der Gründe für das Fahrgastplus nannte der Landesrat dabei die Steigerung der Qualität
im Angebot von sehr gut aufeinander abgestimmten und zuverlässigen Linien bis zu barrierefreien und mit WLAN
ausgestatteten Bussen. Die zweite Welle der Neuausschreibungen durch den VOR werde nächstes Jahr u. a. Neunkirchen,
Baden, die Wachau und den Wieselbus betreffen. Strikte Vorgabe des Landes sei es, bei der Umstellung des Systems
Gemeinden und Schulen besser zu informieren.
„Mit einer weiteren Steigerung der Rekordzahlen wollen wir eine echte Mobilitätswende ermöglichen“, betonte
Schleritzko und führte aus:
„2020 wird es 40 Prozent mehr Budget geben, das sind 131 Millionen Euro. Bis 2030 wird das Bus- und Bahnangebot
um mehr als 20 Millionen Kilometer pro Jahr ausgebaut. Die Kosten der Bahnbestellungen liegen für Niederösterreich
bei 1,1 Milliarden Euro für die nächsten Jahre. Bis 2022 werden 3,5 Millionen zusätzliche Kilometer
im Regional- und Nahverkehr dazukommen, bis 2029 werden weitere 3 Millionen Kilometer das derzeit aus 32 Millionen
Kilometer bestehende Bahnangebot ergänzen.“
Als dringendste Forderungen im Bereich der Infrastruktur nannte der Mobilitäts-Landesrat abschließend
eine neue Stammstrecke durch Wien – am besten in Form einer Untertunnelung – und einen Ausbau der Regionalbahnen
Franz-Josefs-, Traisental-, Erlauf-, Nordwest- und Laaer Ostbahn sowie die Elektrifizierung zwischen St. Pölten
und Krems.
VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll erläuterte u. a. die Rahmenbedingungen für die VOR-Ausschreibungen
und erinnerte daran, dass es zuletzt im Wald- und Mostviertel gelungen sei, ein Netzwerk für Schüler,
Pendler und Alltagsfahrer zu schaffen: „Im Waldviertel wurde das Angebot der Linie 170 auf der Hauptachse Krems
– Zwettl – Gmünd verdoppelt, werktags gibt es jetzt zwischen 4 und 22 Uhr einen Einstundentakt, an Wochenenden
zwischen 7 und 22 Uhr einen Zweistundentakt. Auf der Linie 180 Horn – Göpfritz – Waidhofen an der Thaya gilt
der Stundentakt werktags zwischen 6 und 21 Uhr, an Wochenenden ist auch hier ein Zweistundentakt eingerichtet.
Auf der Linie Litschau – Göpfritz – Wien gibt es jetzt pro Richtung sieben (werktags) bzw. vier Fahrten (an
Wochenenden).
Auch im Mostviertel seien mehr als 1 Million Kilometer dazugekommen, v. a. seien die Verbindungen zwischen den
Bahnlinien und die Anbindungen an Knotenpunkte wie Amstetten oder Melk bzw. Schulstandorte wie Scheibbs verbessert
worden. Dort, wo es zu Problemen - etwa beim Schülergelegenheitsverkehr oder bei Schülerkursen auf Bundesstraßen
- gekommen sei, sei nachjustiert worden. Im Sinne einer Fahrplantreue würden Verspätungen und damit in
Folge versäumte Anschlüsse in Zukunft mit Pönalen sanktioniert, so Schroll.
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