Von 23. November 2019 bis 19. Jänner 2020 in der Wiener Secession
Wien (secession) - In den Medien Malerei und Animationsfilm behandelt die in Los Angeles lebende Künstlerin
Tala Madani gesellschaftspolitische Fragen, beispielsweise Machtstrukturen, Gruppendynamiken und die Krise der
Männlichkeit. Figuren, die einerseits niederträchtig und brutal, andererseits sexuell ungelenk und zugleich
komisch sind, bevölkern bizarre in Pastellfarben gehaltene und mit locker-expressivem Pinselstrich gemalte
Szenarien, auf die zuweilen ein Spotlicht fällt.
Die Bildsprache ihrer Gemälde wie Animationsfilme ist oft grotesk übersteigert, brachial und zärtlich,
obszön und komisch. Madanis Oeuvre zeigt eine Welt, in der ursprüngliche Sehnsüchte und Begierden
von Konventionen und gesellschaftlichen Normen nicht eingeschränkt werden. Ihre Arbeiten sind von Lichtquellen
durchflutet, die zugleich nach innen und außen gerichtet sind und den menschlichen Instinkt und auf den Kopf
gestellte gesellschaftliche Rituale reflektieren.
Tala Madani, geboren 1981 in Teheran, aufgewachsen in den USA, lebt in Los Angeles.
Ron Nagle
Ron Nagle ist für kleinformatige Objekte bekannt, die meist nur zwischen zehn und zwanzig Zentimeter groß
sind. Seine Skulpturen bestehen aus Keramik, diversen Kunststoffen und Kunstharz. Mit an Fetischismus grenzender
Hingabe zu Glanz und Farbe von Oberflächen führt Nagle die Beschichtung seiner Skulpturen in einem aufwendigen
Prozess mit mehreren Glasurschichten aus und er bedient sich auch anderer Materialien wie beispielsweise Autolack
um Objekte zu erzielen, deren hochglänzende Oberflächen mit der rauen Textur unglasierter Teile kontrastieren.
Neben Nagles über sechs Jahrzehnte andauernder internationaler Ausstellungs- und Lehrtätigkeit ist er
auch als Musiker und Songwriter bekannt. Seine Vorliebe für Wortspiele kommt sowohl in seinen Songtexten als
auch den Werktiteln zum Ausdruck, die voller Wortwitz und schwarzem Humor sind.
In Kooperation mit dem Fridericianum, Kassel.
Ron Nagle, geboren 1939 in San Francisco, lebt und arbeitet in San Francisco.
Lisa Holzer
Lisa Holzer untersucht in ihrem Oeuvre die Struktur des Begehrens ebenso wie die Frage, was ein Bild konstituiert.
Neben Fotografien und performativen Gesten ist Schreiben ein wesentliches Element ihrer künstlerischen Arbeit.
Die Texte, die sie mitunter auch als Motiv in ihre Bilder integriert, kommunizieren mit Humor und Wortwitz ihre
Ideenwelten, sowie ihr Interesse an Popkultur, Kunstgeschichte, Feminismus, Psychoanalyse und Politik.
Ein wiederkehrender Gegenstand ihrer Farbfotografien sind Lebensmittel. Die dargestellten Speisen wirken ebenso
appetitlich und zuckersüß wie ekelerregend. Ihre Konsistenz und der pastose Auftrag erinnern bewusst
an die hehren Gesten monochromer Malerei, die die Künstlerin allerdings durch die Banalität der Motive
und die Flachheit der Fotografie geschickt ausbalanciert.
Lisa Holzer, geboren 1971 in Wien, lebt und arbeitet in Berlin und Wien.
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