Wien (bmasgk) - "Luft, Wasser, Boden und alle Lebensräume für künftige Generationen sichern"
- dazu haben Vertreterinnen und Vertreter von über zwanzig Institutionen unter der Leitung des Bundesministeriums
für Nachhaltigkeit und Tourismus sowie des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
ein Maßnahmen- und Strategiepapier im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsziele entwickelt. Umweltpolitische
Maßnahmen tragen vielfach zur Verbesserung der Gesundheitssituation bei. Daher ist der Umwelt auch eines
der zehn österreichischen Gesundheitsziele gewidmet. Der Ministerrat hat den gemeinsamen Bericht der beiden
Ministerinnen am 10. Oktober zur Kenntnis genommen.
Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl beschreibt ihren Zugang zu diesem Gesundheitsziel: "Mir ist es wichtig
die Grundlagen für ein gesundes Leben zu erhalten und zu stärken, indem mit Ressourcen und mit der Gestaltung
des Lebensraumes verantwortungsvoll und nachhaltig umgegangen wird. Ressourcen wie Luft, Wasser, Boden, Waldbestände,
biologische Vielfalt sowie deren Wechselwirkungen müssen geschützt werden, weil diese Voraussetzung für
Gesundheit und Wohlbefinden für die Menschen sind".
Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek ergänzt: "Der Klimawandel ist nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft
spürbar, sondern auch für alle Bürgerinnen und Bürger. Es ist erwiesen, dass die Umwelt-Situation
auch Auswirklungen auf unsere Gesundheit haben kann. Umso wichtiger ist es, dass wir hier an einem Strang ziehen,
um gemäß unserem Ressort-Motto nachhaltig - und damit ‚nachhaltig besser‘ zu leben. Erfolgreiche Schritte
für mehr Umweltschutz führen gleichzeitig zu einer spürbaren Verbesserung der Gesundheitssituation.
Die Gesundheitsziele sind ein wichtiger Meilenstein und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen."
Die zehn Gesundheitsziele wurden im Jahr 2012 vom Ministerrat angenommen und bilden bis zum Jahr 2032 den Handlungsrahmen
für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik. Die intersektorale Arbeitsgruppe hat für das Gesundheitsziel
4 drei große Handlungsfelder definiert: Ressourcen schützen, Belastungen vermeiden und Umweltgerechtigkeit/-kompetenz
erhöhen. Aktuell arbeitet die Arbeitsgruppe an weiteren Maßnahmen zur Erreichung der Ziele.
Ressourcen schützen
Insbesondere begrenzt verfügbare Ressourcen müssen effizient genutzt werden, was Nachhaltigkeit in der
Produktion (z. B. Abfälle wiederverwerten), Einkauf (z. B. Umweltzeichen) und Konsum (z. B. Abfall vermeiden,
weniger Lebensmittel verschwenden) erfordert. Weitere Themen sind die biologische Vielfalt (Biodiversität),
sowie sich ändernde Rahmenbedingungen, wie etwa der Klimawandel. Das Bundesministerin für Nachhaltigkeit
und Tourismus hat eine neue Plattform ins Leben gerufen: Unter nachhaltigkeit.at
finden alle Interessierten Informationen, Tipps und Mitmachmöglichkeiten für eine nachhaltigere Lebensweise.
Umweltbelastungen vermeiden
Bei bestimmten potenziellen Belastungen (z. B. hormonell aktiven Stoffen, Nanopartikeln, Kombinationswirkungen)
muss die Datenlage verbessert werden und zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit
sind zu entwickeln. Damit beziehen sich viele Maßnahmen zu diesem Ziel auf die Forschung (z. B. Schadstoffe
in der Muttermilch, Makrokunststoffe in der Donau) und den Einsatz von Chemikalien (durch neue Vertriebsformen
soll der Verbrauch reduziert werden) und Bioziden (in Fassaden, im Haushalt). Es geht aber auch um die Verringerung
von Gewässer- und Luftverunreinigungen.
Umweltkompetenz erhöhen
Ein weiteres Ziel ist es bei allen Bevölkerungsgruppen die persönlichen Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein
zu stärken, den Zugang zu verständlicher, unabhängiger und qualitätsgesicherter Information
zu erleichtern sowie das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz vor allem bei Kindern und Jugendlichen als
Beitrag zur Gesundheit zu fördern. Hier werden Maßnahmen gesetzt, die Wissen vermitteln, z. B. ein Hitzeschutzplan,
ein Spezialbericht zu Gesundheit, Demografie und Klimawandel sowie Informationen zum Chemikalienrecht.
Die Gesundheitsziele Österreich
In einem breit abgestimmten Prozess wurden mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft
zehn Gesundheitsziele entwickelt und 2012 vom Ministerrat angenommen. Deren großes gemeinsames Ziel ist mehr
Gesundheit, Lebensqualität und Wohlbefinden für alle zu erreichen und die Anzahl der in Gesundheit verbrachten
Lebensjahre zu erhöhen. Bis zum Jahr 2032 bilden diese zehn Gesundheitsziele den Handlungsrahmen für
eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik. Mit diesem Umwelt-Gesundheitsziel liegen mittlerweile Strategie-
und Maßnahmenkonzepte für sieben Gesundheitsziele vor.
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