Die Betriebe in Gewerbe und Handwerk sind derzeit so ausgelastet wie nie: Nahezu ein Fünftel
kann erst in sechs Monaten neue Aufträge annehmen
Wien (pwk) - Die Betriebe in Gewerbe und Handwerk sind derzeit so ausgelastet wie nie: Nahezu ein Fünftel
kann erst in sechs Monaten neue Aufträge annehmen. „Das ist ein absoluter Rekordwert. Die Konjunktur in der
Sparte ist stark baugetrieben – vor allem der Holzbau boomt. Aber angesichts der zu erwartenden Konjunkturdelle
ist die Unsicherheit groß, ob nicht doch ab dem Frühjahr des kommenden Jahres ein harter Aufschlag folgt“,
sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk.
Der Auftragsbestand ist insbesondere bei den Tischlern und Holzgestaltenden Gewerben (+18,5 Prozent) und im Holzbau
(+8,1 Prozent), bei den Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechnikern (+11,9 Prozent), sowie bei
den Dachdeckern, Glasern und Spenglern (+6,0 Prozent) gestiegen. Und: Vor allem in kleineren Unternehmen mit weniger
als 20 Beschäftigten ist der Auftragsbestand gestiegen (0 bis 9 Beschäftigte +7,3 Prozent; 10 bis 19
Beschäftigte + 9,9 Prozent). „Das spricht für eine im ersten Halbjahr gute Auftragslage, in der kleinere
Betriebe aufgrund der flexibleren Auftragsgestaltung profitieren konnten“, so Scheichelbauer-Schuster.
Die Auftragseingangs-/Umsatzerwartungen für das 4. Quartal 2019 erreichen nicht ganz den hohen Vorjahreswert,
liegen aber nach wie vor im positiven Bereich. Der Personalbedarf für das 4. Quartal 2019 liegt mit +2,0 Prozent
über dem Niveau des Vorjahres (+1,7 Prozent).
Umweltthemen als Zukunftschance
Große Hoffnungen setzt Österreichs größter Lehrlingsausbilder auf den Bereich Umwelt und
Klimaschutz. „Eine der Brücken zum Klimaschutz liegt in der Ausbildung unserer Fachkräfte. Umweltthemen
halten zunehmend Einzug in vielen bekannten Jobs. Der Mechatroniker spezialisiert sich zum Windanlagentechniker,
Sanitär- und Lüftungstechniker rüsten Wohnungen und öffentliche Gebäude mit energieeffizienter
Technik aus. Hier würde ich mir mehr mediale Unterstützung wünschen, diese Berufe stärker unseren
Jugendlichen zu präsentieren. Denn die Verdienstmöglichkeiten hier sind ausgezeichnet“, so Scheichelbauer-Schuster.
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