Landtagspräsident: Nach einer landesweiten Erhebung wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt
St. Pölten (nlk) - Schon vor der vergangenen Nationalratswahl am 29. September hörte man aus einigen
Gemeinden, dass einige Parteien zu wenige oder gar keine Wahlbeisitzerinnen bzw. Wahlbeisitzer stellen. Und auch
am Wahltag selber verfestigte sich das Bild: So kamen beispielsweise in der Stadtgemeinde Tulln nur sechs der geforderten
22 Wahlbeisitzer einer Partei. In Baden wiederum wurden in 14 Sprengel weder ein Beisitzer noch ein Ersatz nominiert.
„Diese Entwicklung wird seit einigen Wahlgängen beobachtet. Daher habe ich in der Sitzung der Landeswahlbehörde
beauftragt, dass die zuständige Abteilung eine landesweite Erhebung über fehlende Wahlbeisitzerinnen
bzw. Wahlbeisitzer macht. In einem zweiten Schritt wird man sich parteiübergreifend Gedanken machen, was wir
gegen diese Entwicklung unternehmen können. Hier gibt es einige Ideen wie einen ‚Freiwilligen Pool‘, auf den
man zurückgreifen kann, wenn Parteien nicht melden“, informiert Landtagspräsident Karl Wilfing nach der
Sitzung der Landeswahlbehörde. Für ihn ist das eine Frage der gelebten Demokratie, dass die Parteien
in den Wahlkommissionen je nach Stärke vertreten sind.
Ein weiteres Thema bei der abschließenden Sitzung war die Gültigkeit – besser gesagt die Ungültigkeit
von Briefwahlstimmen. Präsident Wilfing: „Die fehlende Unterschrift auf dem Überkuvert ist noch immer
ein wesentlicher Grund, warum Briefwahlstimmen ungültig sind. Auch hier werden wir wie schon in der Vergangenheit
an die Verantwortlichen im Bund herantreten, um eine Lösung zu finden, wie man das Unterschriftsfeld noch
deutlich sichtbarer für die Wählerinnen und Wähler machen kann.“
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