Bürgernahe Verwaltung schaffen / Regionale Struktur stärken
Salzburg (lk) - Zukünftig wird das Amt der Landesregierung mit neuen Dienststellen in den Regionen
präsent sein. Mit der Offensive und Verlagerung von gut 200 Arbeitsplätzen in den nächsten fünf
Jahren wird der ländliche Raum gestärkt. Übersiedeln werden das Landesabgabenamt, die Landesforstdirektion,
die Referate Gemeindeaufsicht und -personal und Teile der Lebensmittelaufsicht sowie die Bezirkshauptmannschaft
Salzburg Umgebung. „Qualifizierte Arbeitsplätze in den Regionen und kurze Wege sind ein Gebot der Stunde,
stärken den ländlichen Raum und bringen die Verwaltung näher zum Bürger“, sagt Landeshauptmann
Wilfried Haslauer am 8. Oktober.
Insgesamt werden in den nächsten fünf bis sieben Jahren rund 200 Arbeitsplätze in die Regionen verlagert.
Dadurch werden die Verwaltungsstandorte in den Bezirken gestärkt. In Tamsweg wird künftig das Landesabgabenamt,
in Zell am See die Landesforstdirektion, in Hallein die Referate Gemeindeaufsicht und Gemeindepersonal und in St.
Johann im Pongau Teile der Lebensmittelaufsicht aufgebaut. Zudem wird auch die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung
nach Seekirchen übersiedeln.
Effiziente Verwaltung und Bürgernähe
„Wir stärken damit den ländlichen Raum und bringen weitere qualifizierte Arbeitsplätze in die Regionen.
Das wird einen Kulturwandel in der Verwaltung mit sich bringen und die Ämter rücken noch näher zum
Bürger“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer. In einem ersten Schritt wurde analysiert, welche Dienststellen
die Voraussetzungen für eine Dezentralisierung mit sich bringen. „Besonders geeignet sind dabei Aufgabenstellungen,
die durch Kundennähe noch besser erfüllt oder die unabhängig vom Standort erbracht werden können“,
so Landeshauptmann Haslauer.
Herausforderung für die Verwaltung
„So ein Prozess braucht viel Kommunikation und Gespräche. Wir werden die anstehenden Veränderungen, mit
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam intensiv vorbereiten und in Etappen umsetzen“, so Personal-Landesrat
Josef Schwaiger. Heute hat es auch bereits Informationen für die Personalvertretung gegeben. Ebenso wurden
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Dienststellenleiter persönlich informiert. „Ein wenig hilft
uns der Umstand, dass viele Kolleginnen und Kollegen in den kommenden Jahren in Pension gehen“, so Landesrat Josef
Schwaiger.
Startschuss für Verlagerung gefallen
Mit dem heutigen Tag fällt im Amt der Salzburger Landesregierung der Startschuss für alle begleitenden
Maßnahmen. Es wird weitere intensive Gespräche in den Dienststellen geben, um die besten Lösungen
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. „Die enge Abstimmung und intensive Einbeziehung des Personals
und der Personalvertretung ist uns sehr wichtig“, betont Landesrat Schwaiger. Das Land Salzburg hat im Bereich
der Verlagerung aber schon Erfahrungswerte. Bereits heute arbeiten 42 Personen in Außenstellen und rund 550
Menschen in den Bezirkshauptmannschaften. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Nationalparkverwaltung. „Wir
wollten von Anfang an dort sein, wo unsere Partner mit Interessen am und im Nationalpark zu Hause sind. Diese Nähe
und kurzen Wege helfen uns in der Kommunikation. Als Mitarbeiter bekommt man hautnah mit, was die Bedürfnisse
in der Region sind“, so Wolfgang Urban. Er verweist auch darauf, dass es dadurch gelingt, qualifizierte Arbeitsplätze
zu schaffen. Bei ihm im Team ist zum Beispiel eine Geoinformatikerin, die von der Stadt aus der Privatwirtschaft
wieder zurück in den Pinzgau wechseln konnte.
Kürzere Anfahrtswege entlasten die Umwelt
Zusätzlich wirkt sich diese strategische Änderung in der Standortpolitik des öffentlichen Dienstes
auch positiv auf die Umwelt aus. Lange Anfahrtswege aus den Regionen können verringert und damit die Lebensqualität
erhöht werden. Neben der Verlagerung von Arbeitsplätzen werden auch in Zukunft die Möglichkeiten
von Telearbeit den Trend hin zur Dezentralisierung verstärken.
Einrichtung von Kompetenz-Bezirkshauptmannschaften
Als weiteren Schritt zur Dezentralisierung und Verwaltungsvereinfachung setzt die Landesregierung künftig
auf Kompetenz-Bezirkshauptmannschaften. Vor allem Verfahren mit geringer Häufigkeit und hohem benötigten
Fachwissen lassen sich optimal in „Kompetenz-Zentren“ rascher bearbeiten. Gute Erfahrungen in diesem Bereich gibt
es bereits zum Beispiel in der BH Tamsweg bei der Bearbeitung von Strafverfügungen. Rund 70.000 Verkehrsstrafanzeigen,
das ist ein Drittel aller in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung durchzuführenden Verwaltungsstrafverfahren,
sowie alle Vollstreckungsangelegenheiten der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung werden durch Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg abgearbeitet.
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