Nachbericht zum 8. Tag der Lehre an der FH St. Pölten zum Thema „Prüfen in der Hochschullehre“
St. Pölten (fh) - Der Tag der Lehre steht für internationalen und institutionsübergreifenden
Austausch für innovative Hochschullehre. Am 17. Oktober widmeten sich Expertinnen und Experten aus Österreich,
Deutschland und der Schweiz dem Thema „Prüfen in der Hochschullehre“ und tauschten sich in Vorträgen,
Workshops und interaktiven Formaten zu Best-Practice-Beispielen und innovativen Assessment-Konzepten aus.
Die Ansprüche an eine zeitgemäße Hochschullehre sind vielfältig: Kompetenzorientiert und problembasiert
soll sie sein, mit modernen Prüfungsmethoden und einem Auge für die Bedürfnisse der Studierenden.
„Ob wir wollen oder nicht: Wie wir ‚prüfen‘, steuert das Lernverhalten der Studierenden stärker als viele
andere Faktoren im Zusammenhang mit institutionellem Lernen. In diesem Sinne können innovative Assessment-Modelle,
die sich trauen, bewusst ausgetretene Pfade zu verlassen, äußerst motivierende ‚Turbobooster‘ für
den studentischen Lernfortschritt sein“, betont Josef Weißenböck, Leiter des Hochschuldidaktik-Zentrums
„SKILL“ und Organisator des Tages der Lehre. „Über den intensiven Austausch erhalten Lehrende wichtigen Input
für die Weiterentwicklung der eigenen Assessment-Modelle und können so einen Beitrag für nachhaltige
Lehre in ihren Institutionen leisten.“
Zeitgemäße Prüfungsgestaltung
Die Keynote des Tages hielt die renommierte Hochschuldidaktik-Expertin Birgit Szczyrba von der TH Köln. Unter
dem Titel „Unhintergehbare Anforderungen, dosierte Überforderung und orientierende Sicherheit – Anforderungen
an Hochschulprüfungen in der Kompetenzorientierung“ argumentierte sie wesentliche Qualitätskriterien
für eine zeitgemäße Prüfungsgestaltung an Hochschulen. Letztlich geht es darum, dass die Hochschulen
in ihrer Prüfungspraxis Transparenz, Fairness und Nachvollziehbarkeit rund um die im Studium erworbenen Kompetenzen
herstellen können.
Institutionenübergreifender Austausch
Im Anschluss präsentierten Expertinnen und Experten von österreichischen, deutschen und schweizerischen
Hochschulen Best-Practice-Beispiele innovativer Prüfungsformate: Die Bandbreite reichte von online-gestützten
Lernsettings über die für viele Lehrende große Herausforderung der Förderung und Bewertung
von sozialen Kompetenzen, bis zu Game Based-orientierten Modellen und Portfolio-Ansätzen. Bewusst standen
dabei Vermittlungsformate im Vordergrund, die einen intensiven Dialog mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern
ermöglichten, wie etwa ein „Maker Space Assessment“ oder ein „Diskurs-Forum“. Ein spannendes Element der Veranstaltung
war eine interaktive Großgruppen-Aktion zur Themenstellung „Eine Hochschulwelt ohne Prüfungen – Utopie
oder Dystopie?“.
„Mit dem Tag der Lehre bietet die FH St. Pölten eine Plattform für institutionenübergreifenden
Austausch in der Lehre. Hochschullehrende erhalten so vielfältige Anregungen zur Weiterentwicklung ihrer Prüfungsmethoden“,
betont Weißenböck.
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