Gelernt wird, was geprüft wird?!

 

erstellt am
18. 10. 19
13:00 MEZ

Nachbericht zum 8. Tag der Lehre an der FH St. Pölten zum Thema „Prüfen in der Hochschullehre“
St. Pölten (fh) - Der Tag der Lehre steht für internationalen und institutionsübergreifenden Austausch für innovative Hochschullehre. Am 17. Oktober widmeten sich Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz dem Thema „Prüfen in der Hochschullehre“ und tauschten sich in Vorträgen, Workshops und interaktiven Formaten zu Best-Practice-Beispielen und innovativen Assessment-Konzepten aus.

Die Ansprüche an eine zeitgemäße Hochschullehre sind vielfältig: Kompetenzorientiert und problembasiert soll sie sein, mit modernen Prüfungsmethoden und einem Auge für die Bedürfnisse der Studierenden.

„Ob wir wollen oder nicht: Wie wir ‚prüfen‘, steuert das Lernverhalten der Studierenden stärker als viele andere Faktoren im Zusammenhang mit institutionellem Lernen. In diesem Sinne können innovative Assessment-Modelle, die sich trauen, bewusst ausgetretene Pfade zu verlassen, äußerst motivierende ‚Turbobooster‘ für den studentischen Lernfortschritt sein“, betont Josef Weißenböck, Leiter des Hochschuldidaktik-Zentrums „SKILL“ und Organisator des Tages der Lehre. „Über den intensiven Austausch erhalten Lehrende wichtigen Input für die Weiterentwicklung der eigenen Assessment-Modelle und können so einen Beitrag für nachhaltige Lehre in ihren Institutionen leisten.“

Zeitgemäße Prüfungsgestaltung
Die Keynote des Tages hielt die renommierte Hochschuldidaktik-Expertin Birgit Szczyrba von der TH Köln. Unter dem Titel „Unhintergehbare Anforderungen, dosierte Überforderung und orientierende Sicherheit – Anforderungen an Hochschulprüfungen in der Kompetenzorientierung“ argumentierte sie wesentliche Qualitätskriterien für eine zeitgemäße Prüfungsgestaltung an Hochschulen. Letztlich geht es darum, dass die Hochschulen in ihrer Prüfungspraxis Transparenz, Fairness und Nachvollziehbarkeit rund um die im Studium erworbenen Kompetenzen herstellen können.

Institutionenübergreifender Austausch
Im Anschluss präsentierten Expertinnen und Experten von österreichischen, deutschen und schweizerischen Hochschulen Best-Practice-Beispiele innovativer Prüfungsformate: Die Bandbreite reichte von online-gestützten Lernsettings über die für viele Lehrende große Herausforderung der Förderung und Bewertung von sozialen Kompetenzen, bis zu Game Based-orientierten Modellen und Portfolio-Ansätzen. Bewusst standen dabei Vermittlungsformate im Vordergrund, die einen intensiven Dialog mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ermöglichten, wie etwa ein „Maker Space Assessment“ oder ein „Diskurs-Forum“. Ein spannendes Element der Veranstaltung war eine interaktive Großgruppen-Aktion zur Themenstellung „Eine Hochschulwelt ohne Prüfungen – Utopie oder Dystopie?“.

„Mit dem Tag der Lehre bietet die FH St. Pölten eine Plattform für institutionenübergreifenden Austausch in der Lehre. Hochschullehrende erhalten so vielfältige Anregungen zur Weiterentwicklung ihrer Prüfungsmethoden“, betont Weißenböck.

 

 

 

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