Pavel Loutocky informiert sich über Wiener Hauptbahnhof und große Infrastrukturprojekte
sowie die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung
Brno/Wien (rk) - Am 17. Oktober besuchte der Magistratsdirektor von Brno, DI Pavel Loutocky, gemeinsam mit
einer Mitarbeiterin für Internationales, Mag.a Monika Koppova, seinen Wiener Amtskollegen, Magistratsdirektor
Dr. Erich Hechtner. Der Umgang der Stadt Wien mit großen Infrastrukturprojekten (Hauptbahnhof, Nachnutzung
und Neugestaltung von Bahnhofsarealen, neue Stadteilplanungen etc.) sowie die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung
waren während des fünfstündigen Aufeinandertreffens die bestimmenden Gesprächsthemen.
Der ehemalige Leistungssportler und Absolvent der Technischen Universität in Brno, Pavel Loutocky, ist seit
26 Jahren Magistratsdirektor in der rund 450.000 EinwohnerInnen zählenden und 230 km2 großen tschechischen
Stadt Brno. Halb so klein wie Wien, mit knapp 30 Bezirken, hat sich Brno im Süden von Tschechien zur einer
wichtigen Messe- und Forschungsstadt entwickelt.
Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Brno mit der Erweiterung der besseren Zuganbindung und somit dem
Ausbau eines zentralen Hauptbahnhofs. Mehrere Volksbefragungen zur Lage eines geeigneten Standorts – zentrumsnah
oder außerhalb der Stadtmitte – waren indifferent. Seit 2017 verfolgt die Stadt nach Beauftragung einer Machbarkeitsstudie
zwei Varianten, die sich mit der Ansiedlung eines Bahnhofs außerhalb des Zentrums von Brno beschäftigen
– die Variante, den alten Bahnhof im Zentrum zu modernisieren wurde somit endgültig verworfen. Der neue Hauptbahnhof
von Brno wird lt. Letztstand der Planungen am Ufer des Flusses „Svratka“ geplant, mit einem Realisierungszeitraum
von 2035.
Dass die Stadt Wien gemeinsam mit den ÖBB im Zuge des Baus des Wiener Hauptbahnhofs einen Aussichtsturm errichtete,
der den Menschen die Möglichkeit gab, den Baufortschritt aus der Vogelperspektive mit zu verfolgen und zudem
auch noch eine wichtige Informationsschiene und Einbeziehung der Bevölkerung in das Jahrhundertprojekt „Hauptbahnhof
Wien“ darstellte, bezeichnete Magistratsdirektor Loutocky als „sehr smart“ und Vorbild für die Projektplanungen
in Brno.
Was die Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung anlangt, so hat die öffentliche Verwaltung in Tschechien
keine gesetzliche Verpflichtung zur Amtsverschwiegenheit und sieht sich derzeit mit einer Flut von Anfragen konfrontiert,
die innerhalb einer bestimmten Frist abgearbeitet werden muss – ein Großteil der Anfragen seien Auskunftsbegehren
von StudentInnen, die Arbeiten zu verschiedensten Projekten schreiben.
Magistratsdirektor Loutocky lud Magistratsdirektor Hechtner für das erste Quartal 2020 zum Gegenbesuch nach
Brno ein, und avisierte zudem einen Architekturschwerpunkt beim nächstjährigen Treffen der Partnerstädte
in Brno, vom 27.-29.05.2020.
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