Johanna Sebauer erhält Literaturpreis – Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis für Nikolaus
Gartner – "Young Science" Fred Sinowatz-Wissenschaftspreise gehen an Manuel Dachs, Philipp Kaiser und
Florian Tullits
Eisenstadt (blms) - Johanna Sebauer wurde im Rahmen eines Festaktes am Abend des 17. Oktober im Landesmuseum
Burgenland in Eisenstadt mit dem Literaturpreis 2019 des Landes Burgenland ausgezeichnet. Sebauer wuchs in Marz
auf und lebt derzeit in Hamburg. Mit dem Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis wurde der in Neusiedl am See lebende
Nikolaus Gartner ausgezeichnet, Anerkennungspreise erhielten Jakob Frühmann aus Jabing und Martin Pieber aus
Neusiedl am See. Erstmals gleichzeitig mit dem Wissenschaftspreis wurde der Young Science Preis vergeben. Der Young
Science Preis ist der Wissenschaftspreis für Schülerinnen und Schüler und wird für vorwissenschaftliche
Arbeiten verliehen. Die Preisträger 2019 sind Manuel Dachs aus Neusiedl am See, Philipp Kaiser aus Siegendorf
und Florian Tullits aus Antau.
Über die Zuerkennung der von der Kulturabteilung des Landes ausgeschriebenen Preise hatten kompetente und
unabhängige Jurorenteams entschieden. Claudia Priber, Leiterin der Abteilung Bildung, Kultur und Gesellschaft
im Amt der Burgenländischen Landesregierung, nahm die Verleihung vor. „Die Verleihung des Literaturpreises
und der Fred Sinowatz Wissenschaftspreise ist der Kulturabteilung ein großes Anliegen. Sie sind ein Zeichen
der Anerkennung und der Wertschätzung literarischer und wissenschaftlicher Leistungen“, so Priber. Der Gitarrist
Marco Vitorelli begleitete die festliche Preisverleihung musikalisch.
Literaturpreis für ein in Arbeit befindliches literarisches Prosawerk
Seit 2004 wird der Literaturpreis des Landes Burgenland in seiner jetzigen Form alternierend als Preis für
ein abgeschlossenes Werk oder als Stipendium für ein in Arbeit befindliches Werk verliehen. Der Literaturpreis
2019 wurde für ein in Arbeit befindliches literarisches Prosa- oder Bühnenwerk ausgeschrieben. Die Höhe
des Preises beträgt 3.500 Euro. Insgesamt wurden 14 Werke eingereicht.
Den Literaturpreis erhielt die in Marz aufgewachsene Johanna Sebauer für ihren Prosatext „Nincshof“. „In scheinbarer
Leichtigkeit wird hier in einer Dichte erzählt, die den Leser, die Leserin, ab den ersten Zeilen in den Text
hineinzieht. Man umgibt sich gern mit dieser Geschichte aus Geschichten in durch nicht immer vorhersehbare Wendungen
aufgelockerter Sprache, deren originelle Schnörkel zum Teil dem (nord-)burgenländischen Volksidiom abgeluchst,
zum Teil jedoch eigenhändig aus dem großen Sprachfass geschöpft sind“, so die Jury – zusammengesetzt
aus Michaela Frühstück, Sanja Abramovic (Siegerin Literaturpreis 2018) und Jakob Perschy – in ihrer Begründung.
Sprachkreativität vereinige sich hier mit Erzählkönnen, „das ergibt preiswürdige Literatur“.
Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis und „Young science“ Wissenschaftspreis
Der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis des Landes Burgenland wurde erstmals 2004 vom Kulturreferat der Burgenländischen
Landesregierung vergeben. Seit 2016 werden Preise auch an SchülerInnen bzw. Schulklassen für vorwissenschaftliche
Arbeiten vergeben. 2019 wurden die bisher alternierend vergebenen Preise erstmals für beide Sparten vergeben.
Zum Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis gab es acht Einreichungen, zu „Young science“ sechs.
Mit dem Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde Nikolaus Gartner aus Neusiedl am See für sein
Werk „Schilfschneiden. Strategie zum baulich-architektonischen Umgang mit dem Schilfgürtel des Neusiedler
Sees“, in dem der Autor die Frage nach dem baulich-architektonisch richtigen Umgang mit dem Schilfgürtel des
Neusiedler Sees stellt. Die Juroren: Susanne Schmall, Erich Schneller und Günther Stefanits.
Die Jury in ihrer Begründung: „Klar gegliedert gibt der Autor Aufschluss über die kulturgeschichtliche
Entwicklung, über Maßnahmen, die zur Formung dieses Natur- und Kulturraumes – im Speziellen zu der des
Schilfgürtels – führten, bis zu gegenwärtigen Problemen, die mit einer gesteigerten Bautätigkeit
einhergehen. Die einzelnen Untersuchungsfelder, wie etwa der räumliche Bezug zum Ort, die Gebäude- und
Siedlungstypologien oder touristisch genutzte Flächen werden durch grafische Darstellungen veranschaulicht
und fotografisch dokumentiert.“
Anerkennungspreise erhielten Jakob Frühmann aus Jabing für das Werk „Verschleppt, verdrängt,
vergessen. Zur Erinnerung an die Romnija und Roma aus Jabing.“ und Martin Pieber aus Neusiedl am See für das
Werk „Die jüdische Familie Wallenstein-Benkö“.
Die „Young science“-Fred Sinowatz-Wissenschaftspreise 2019 wurden zuerkannt:
Manuel Dachs aus Neusiedl am See für die vorwissenschaftliche Arbeit „Humanitäre Hilfe im Bezirk Neusiedl
am See: Ein Vergleich der Ungarnkrise 1956 mit der Flüchtlingskrise 2015“.
Philipp Kaiser aus Siegendorf für die vorwissenschaftliche Arbeit „Kultur- und Erinnerungsstätten in
Siegendorf von 1918 bis 2018“.
Florian Tullits aus Antau für die vorwissenschaftliche Arbeit „Der Terroranschlag auf die Roma-Siedlung in
Oberwart 1995 und seine Folgen und Auswirkungen auf die Roma-Bevölkerung“.
Die Juroren waren Franz Bock, Herbert Brettl und Walter Feymann.
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