Kulturjahr 2020: Programm fixiert, Workshops starten
Graz (stadt) - Der Fahrplan für das Grazer Kulturjahr 2020 steht fest: Im gestrigen Gemeinderat wurden
sechs weitere Projekte beschlossen, die das Programm des Kulturjahres 2020 vervollständigen. Insgesamt 93
Projekte zu den Themen Umwelt und Klima, Digitale Lebenswelten, Urbanismus, Soziales Miteinander und Arbeit von
morgen finden im nächsten Jahr in allen 17 Stadtbezirken statt.
Über diesen wichtigen Schritt freut sich Kulturstadtrat Günter Riegler: "Es ist uns gelungen
die Programmauswahl für das Kulturjahr zu finalisieren. Mit den nun ausgewählten 94 Projekten haben wir
es geschafft, alle Bezirke einzubinden und die Reichhaltigkeit der Kunst und Wissenschaft über ein ganzes
Jahr zu präsentieren. Ich freue mich auf die Erkenntnisse, die wir für unsere Stadt in Fragen der urbanen
Zukunft gewinnen werden und sehe einem lehrreichen und instruktiven Jahr 2020 gespannt entgegen."
Die ersten Workshops ...
... des Graz Kulturjahres 2020 sind bereits gestartet, der offizielle Startschuss in dieses Jahr der Kultur und
Wissenschaft wird vom 23. bis 26. Jänner 2020 über die Bühne gehen. Schon vorab wird mit „The Graz
Vigil" der belgisch-australischen Choreographin Joanne Leighton (ein Projekt von La Strada) das Graz Kulturjahr
2020 zum ersten Mal nach außen sichtbar. Ihre Installation lädt die Grazerinnen und Grazer während
des gesamten Jahres ein, ihre Stadt jeweils eine Stunde lang während des Sonnenaufgangs- und -untergangs zu
beobachten.
Auch die neuen Projekte ...
... fügen sich ganz wunderbar in die Schwerpunktsetzungen ein und spitzen diese noch zu. Der Theaterverein
meyerholdt unltd. etwa setzt in Sachen Bürgerbeteiligung Maßstäbe: In Kooperation mit Studierenden
der Kunstuniversität Graz und der Technischen Universität Graz werden die Grazer Bürgerinnen und
Bürger zur Selbstaktivierung und Meinungsbildung aufgerufen. Das Projekt „DMP - Decision Making Process"
zwingt sie an neuralgischen Punkten der Stadt, eine Reihe von Entscheidungen zu treffen und dadurch Wahrnehmungs-
und Erfahrungsmöglichkeiten zu hinterfragen.
Das Projekt „Shared Desk Reininghaus" des Studiengangs Architektur an der FH Joanneum wiederum nutzt die Tennenmälzerei
der Reininghausgründe, um einen offenen Gemeinschaftsraum zu schaffen. Das Diözesanmuseum Graz setzt
sich in seiner Ausstellung „Leben feiern - Glauben feiern. Die Lebens- und Jahresfeste der Religionen" das
Ziel, das Zusammenleben der Menschen verschiedener Religionen und Konfessionen in Graz sichtbar zu machen und das
Büro für Pessi_mismus will durch die Methoden des Community Organising gemeinsam mit Bewohnerinnen und
Bewohnern um das Gebiet der Smart City (Wohnanlage WALD) und Studierenden der FH Joanneum die Identität und
die Qualität ihres Zuhauses neu definieren. Ziel ist es ein „Kunst am Bau-Projekt" zu erschaffen: „Aus
dem Schatten des Wasserturms". Das „Triester Hafenfest - Auf der Tändelwiese", des Freien Atelierhauses
Schaumbad wird ein gemeinsam mit ortsansässigen Institutionen und Sozialeinrichtungen durchgeführter
multiplexer Festtag. Das international renommierte Klangforum Wien schließlich bricht mit seinem Musiktheaterprojekt
„Happiness - Seriousness / a counterpoint" (interdisziplinäre Konzerte und Kammermusikkonzerte sowie
Tête-à-Têtes über Skype) die Dynamik des Erlebnisraumes des traditionellen Konzertsaales
auf und hinterfragt die Wirkungsräume eines urbanen Gefüges.
Programm-Manager Christian Mayer: „Diese Projektauswahl befindet sich am Puls der Zeit internationaler Beschäftigung.
Es sind zahlreiche Projekte dabei, die Modellcharakter beweisen und das Potenzial haben, auch über 2020 zu
wirken bzw. weiterentwickelt zu werden."
Was bisher geschah
Mit dem Projekt Graz Kulturjahr 2020 startete die steirische Landeshauptstadt Graz eine einzigartige Initiative:
2020 steht ganz Graz im Zeichen der Urbanen Zukunft und wird zum Zentrum einer umfassenden Beschäftigung mit
den virulenten Fragestellungen unserer Zeit und zur Zukunft unserer Städte. Von November 2018 bis März
2019 hat die Stadt Graz Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu
eingeladen, sich mit Projektideen dem Thema „Urbane Zukunft" zu widmen. Ausgewählt wurden die Projekte
von einem achtköpfigen Programmbeirat, der aus 568 eingereichten Projekten 94 auswählte. Die Projekte
verteilen sich auf alle 17 Grazer Bezirke, beinhalten kleine und große Player der Stadt aus Kunst-, Kultur-
und Wissenschaft und thematisieren die fünf Schwerpunktthemen Umwelt und Klima, Digitale Lebenswelten, Urbanismus,
Soziales Miteinander und Arbeit von morgen.
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