Offizielle Übergabe des Landeshubschraubers am Flughafen Innsbruck
Innsbruck (lk) - Schauplatz ÖAMTC-Stützpunkt am Flughafen Innsbruck: Der vom Land Tirol angekaufte
Landeshubschrauber wurde am 17. Oktober offiziell vom Bundesministerium für Inneres (BMI) übergeben.
Was den Hubschrauber so besonders macht, ist seine spezielle Ausstattung, wodurch er vor allem für den landesweiten
Zivil- und Katastrophenschutz eingesetzt werden kann. Bundesminister Wolfgang Peschorn, LH Günther Platter,
Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler, Landespolizeidirektor Helmut Tomac und Werner Senn, Leiter der Flugpolizei
im BMI, präsentierten den Hubschrauber der Öffentlichkeit: „Gerade im Bundesland Tirol ist der Hubschrauber
ein wichtiges Einsatzmittel, da es immer wieder Fälle gibt, bei denen Menschen aus einer Notsituation in den
Bergen gerettet werden und dabei Polizistinnen und Polizisten an ihre Grenzen stoßen. Deshalb möchte
mich in diesem Rahmen bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Flugpolizei für ihre großartige
Arbeit bedanken“, sagt BM Peschorn.
450 Flugstunden für den Zivil- und Katastrophenschutz in Tirol
Bis zur nun erfolgten Auslieferung des Hubschraubers war ein bestehendes Fluggerät der Polizei im Einsatz.
Seit Dezember 2017 absolvierte dieses rund 450 Flugstunden für den Zivil- und Katastrophenschutz, allein im
heurigen Winter waren es rund 70 Stunden für Lawinenerkundungsflüge. „Die bisherigen Einsatzzahlen zeigen,
dass die Anschaffung eines eigenen Landeshubschraubers wichtig und richtig ist, um die Sicherheit der Tirolerinnen
und Tiroler zu gewährleisten“, sagt LH Platter. So sei Tirol aufgrund seiner Topographie in besonderem Maße
auch Naturgefahren ausgesetzt, auf die man sich bestmöglich vorbereiten müsse. „Eine unmittelbare Einsatzbereitschaft
durch einen permanent in Tirol stationierten Hubschrauber ist daher unerlässlich“, ist der Landeshauptmann
überzeugt. Das bestätigt auch LHStv Geisler anhand konkreter Beispiele: „Der Landeshubschrauber hat sich
bestens bewährt und bringt eine massive Erleichterung für alle Einsatzbereiche. Gerade bei außergewöhnlichen
Schneesituationen wie etwa zu Beginn des heurigen Jahres aber auch beim Felssturz in Vals, Waldbränden, Erkundungsflügen
der Lawinenkommissionen oder der Landesgeologie, Einsätzen der Bergrettung und vielem mehr war die schnelle
Verfügbarkeit des Landeshubschraubers von großem Vorteil.“
Spezielle Ausrüstung von Suchscheinwerfern bis zum Doppellasthaken
Auch Landespolizeidirektor Tomac ist von der Notwendigkeit überzeugt: „Der zweite Hubschrauber der Polizei
in Tirol hat für die Bevölkerung allein in Zusammenhang mit dem Abzug des Bundesheerhubschraubers enorme
Bedeutung. Ob im Katastrophenschutz, im Hilfs- und Rettungswesen oder in der Polizeiarbeit an sich – in allen Einsatzbereichen
bedeutet dieser Hubschrauber eine nachhaltige Steigerung der Einsatzbereitschaft. Als Polizei ist es mir wichtig,
dass wir in Not geratenen Menschen rasch zur Hilfe kommen können, dass wir ohne Verzug nach abgängigen
Personen suchen oder Fahndungen nach Tatverdächtigen durchführen können – auch dann, wenn sich Ereignisse
überschlagen und sich zeitgleich ereignen.“
Äußerlich entspricht der Hubschrauber durch die Farben silber, blau und rot jenem der Polizei, zusätzlich
ist er mit dem Landes-Logo versehen. Ausgerüstet ist er unter anderem mit Suchscheinwerfern, einem Außenlastkorb,
einem Kollisionswarnsystem und speziellen Nachtflugsystemen. Der „Doppellasthaken“ zur Personenbergung und Bekämpfung
von Waldbränden ist ein weiteres zentrales Ausstattungselement. Zudem wurde im Vorjahr vonseiten des Landes
ein spezieller Behälter angeschafft, mit dem bis zu 1.000 Liter Löschwasser transportiert werden können.
Die Regelungen zum Landeshubschrauber sind in einer 15a-Vereinbarung zu finden, die zwischen dem Bund und dem Land
getroffen wurde: Der Bund stellt den Hubschrauber zur Verfügung und trägt die Kosten für den laufenden
Betrieb. Das Land Tirol übernimmt den Kaufpreis bis zu maximal vier Millionen Euro, welcher mit 3,3 Millionen
Euro exklusive Umsatzsteuer eingehalten wurde.
„Als Landeshauptmann bin ich stolz auf das perfekt funktionierende Zusammenspiel der Blaulicht- bzw. Einsatzorganisationen
und Behörden in Tirol. Mit dem Landeshubschrauber werden sie in ihrer Arbeit im Ernstfall bestmöglich
unterstützt. Die Sicherheit in unserem Land hat stets oberste Priorität, da gibt es keine Kompromisse“,
so LH Platter.
Der Landeshubschrauber
- Typbezeichnung: AS350 / H125, Variante B3e
- Länge: 12,94 Meter, Breite: 2,53 Meter
- Rotordurchmesser: 10,69 Meter
- Sechs Sitzplätze (davon ein/e PilotIn)
- Höchst zulässige Abflugmasse: 2.800 Kilogramm
mit Außenlast
Einsätze seit Dezember 2017
- Über 300 Flugaufträge für Lawinenerkundungen
und -einsätze, Feuerwehr, Landesgeologie und Übungen
- Rund 450 Flugstunden
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