Spitzenmedizin in der Krebsbehandlung in Niederösterreich
St. Pölten (lknoe) - „Die Niederösterreichischen Spitäler haben sich einen anerkannten Ruf
in der Krebsbehandlung aufgebaut. Das soll nun weiter ausgebaut werden. Damit geben sie den Patienten neue Hoffnung,“
so LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.
Im Jahr 2000 lebten in Österreich rund 190.000 Menschen mit der Diagnose Krebs, im Jahr 2010 waren es bereits
etwa 305.000, im Jahr 2020 werden es wahrscheinlich 390.000 sein. Jährlich erkranken in NÖ rund 7.500
Menschen an Krebs. Die gute Nachricht: Österreich ist an der EU-Spitze bei den Überlebensraten. Rund
61 Prozent der Betroffenen leben länger als fünf Jahre.
„Die niederösterreichischen Spitäler haben sich im vergangenen Jahrzehnt einen in Fachkreisen anerkannten
Ruf in der Krebsbehandlung aufgebaut. Das verdanken wir der Innovationskraft, der Expertise und dem Einsatz der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kliniken“, betont Pernkopf und weiter: „Niederösterreich bietet
internationale Spitzenmedizin, auf die sich die Patienten verlassen können und bei der sie sich in dieser
schwierigen Lebenssituation aufgehoben fühlen. Was vor einigen Jahren ein Todesurteil war, kann heute noch
jahrelang behandelt oder sogar austherapiert werden!“
Eine der wichtigsten Innovationen ist das „NÖ Onkologie-Informations-System“, kurz OIS. „Im Kern erfasst das
OIS klinikübergreifend die gesamte Krankheitsgeschichte von Krebspatienten in Niederösterreich, von der
Erstdiagnose bis zum Tod des Patienten. Alle Daten werden im System in einer strukturierten Weise und chronologisch
geordnet erfasst. Somit stehen allen behandelnden Ärzten und Ärztinnen in allen Kliniken die gleichen
Informationen zum Krankheitsverlauf zur Verfügung. Seit Ende 2018 sind alle Kliniken angeschlossen. Dieses
System ist im deutschen Sprachraum einzigartig“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Pecherstorfer, Leiter
der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 im Universitätsklinikum Krems.
Und auch im Bereich der Strahlentherapie ist Niederösterreich gut aufgestellt: „Aktuell gibt es drei Linearbeschleuniger
im Universitätsklinikum Krems und drei Linac‘s im Landesklinikum Wr. Neustadt. In Krems werden in den nächsten
Jahren zusätzlich drei weitere Geräte kommen. Die Gesamtkosten für den Neubau der Strahlentherapie
und der Pathologie belaufen sich auf rd. 22,5 Mio. Euro“, so Prim. Dr. Martina Metz, Leiterin der Strahlentherapie
und Radioonkologie Ambulanz im LK Wiener Neustadt. Dazu wies sie auch auf die gute Kooperation mit MedAustron hin.
In dem einzigartigen Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum wird seit Juli auf eine neue Methode bei der Krebsbekämpfung
gesetzt, bei der neben Protonenbestrahlung nun Kohlenstoffionen zum Einsatz kommen.
Ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich der Onkologie war zudem die Etablierung der autologen Stammzelltransplantation
am Universitätsklinikum St. Pölten. Nun können auch Patientinnen und Patienten aus Niederösterreich
im eigenen Bundesland behandelt werden. „Mit der Eröffnung von zwei neuen Stammzelltransplantationseinheiten
und den damit verbundenen Isoliermöglichkeiten, werden sowohl die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten
mit bösartigen Bluterkrankungen optimiert, als auch die Voraussetzungen für die Einführung der autologen
Stammzelltransplantation in NÖ geschaffen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Versorgung von Patienten
mit hämato-onkologischer Spitzenmedizin“, führt Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der
Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1 am Universitätsklinikum St. Pölten aus.
Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger: „Spitzenmedizin hat in Niederösterreich einen wesentlichen Stellenwert,
und das hat auch positive Auswirkungen auf die Breitenmedizin. In vielen Bereichen, wie etwa der Onkologie, spielt
Niederösterreich in der 1. Liga. Das hilft nicht nur den Patienten, sondern erhöht auch die Attraktivität
für Jungmediziner, in unserem Bundesland tätig zu werden.“
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