Neue Hoffnung für Patienten

 

erstellt am
17. 10. 19
13:00 MEZ

Spitzenmedizin in der Krebsbehandlung in Niederösterreich
St. Pölten (lknoe) - „Die Niederösterreichischen Spitäler haben sich einen anerkannten Ruf in der Krebsbehandlung aufgebaut. Das soll nun weiter ausgebaut werden. Damit geben sie den Patienten neue Hoffnung,“ so LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.

Im Jahr 2000 lebten in Österreich rund 190.000 Menschen mit der Diagnose Krebs, im Jahr 2010 waren es bereits etwa 305.000, im Jahr 2020 werden es wahrscheinlich 390.000 sein. Jährlich erkranken in NÖ rund 7.500 Menschen an Krebs. Die gute Nachricht: Österreich ist an der EU-Spitze bei den Überlebensraten. Rund 61 Prozent der Betroffenen leben länger als fünf Jahre.

„Die niederösterreichischen Spitäler haben sich im vergangenen Jahrzehnt einen in Fachkreisen anerkannten Ruf in der Krebsbehandlung aufgebaut. Das verdanken wir der Innovationskraft, der Expertise und dem Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kliniken“, betont Pernkopf und weiter: „Niederösterreich bietet internationale Spitzenmedizin, auf die sich die Patienten verlassen können und bei der sie sich in dieser schwierigen Lebenssituation aufgehoben fühlen. Was vor einigen Jahren ein Todesurteil war, kann heute noch jahrelang behandelt oder sogar austherapiert werden!“

Eine der wichtigsten Innovationen ist das „NÖ Onkologie-Informations-System“, kurz OIS. „Im Kern erfasst das OIS klinikübergreifend die gesamte Krankheitsgeschichte von Krebspatienten in Niederösterreich, von der Erstdiagnose bis zum Tod des Patienten. Alle Daten werden im System in einer strukturierten Weise und chronologisch geordnet erfasst. Somit stehen allen behandelnden Ärzten und Ärztinnen in allen Kliniken die gleichen Informationen zum Krankheitsverlauf zur Verfügung. Seit Ende 2018 sind alle Kliniken angeschlossen. Dieses System ist im deutschen Sprachraum einzigartig“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Pecherstorfer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 im Universitätsklinikum Krems.

Und auch im Bereich der Strahlentherapie ist Niederösterreich gut aufgestellt: „Aktuell gibt es drei Linearbeschleuniger im Universitätsklinikum Krems und drei Linac‘s im Landesklinikum Wr. Neustadt. In Krems werden in den nächsten Jahren zusätzlich drei weitere Geräte kommen. Die Gesamtkosten für den Neubau der Strahlentherapie und der Pathologie belaufen sich auf rd. 22,5 Mio. Euro“, so Prim. Dr. Martina Metz, Leiterin der Strahlentherapie und Radioonkologie Ambulanz im LK Wiener Neustadt. Dazu wies sie auch auf die gute Kooperation mit MedAustron hin. In dem einzigartigen Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum wird seit Juli auf eine neue Methode bei der Krebsbekämpfung gesetzt, bei der neben Protonenbestrahlung nun Kohlenstoffionen zum Einsatz kommen.

Ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich der Onkologie war zudem die Etablierung der autologen Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum St. Pölten. Nun können auch Patientinnen und Patienten aus Niederösterreich im eigenen Bundesland behandelt werden. „Mit der Eröffnung von zwei neuen Stammzelltransplantationseinheiten und den damit verbundenen Isoliermöglichkeiten, werden sowohl die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen optimiert, als auch die Voraussetzungen für die Einführung der autologen Stammzelltransplantation in NÖ geschaffen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Versorgung von Patienten mit hämato-onkologischer Spitzenmedizin“, führt Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1 am Universitätsklinikum St. Pölten aus.

Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger: „Spitzenmedizin hat in Niederösterreich einen wesentlichen Stellenwert, und das hat auch positive Auswirkungen auf die Breitenmedizin. In vielen Bereichen, wie etwa der Onkologie, spielt Niederösterreich in der 1. Liga. Das hilft nicht nur den Patienten, sondern erhöht auch die Attraktivität für Jungmediziner, in unserem Bundesland tätig zu werden.“

 

 

 

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