Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für September 2019 lag bei 1,2%, wie aus Berechnungen von
Statistik Austria hervorgeht (August 2019: 1,5%). Als bedeutendster Preistreiber zeigten sich weiterhin die Preise
für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels. Sinkende Preise für
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dämpften die Inflationsrate.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat September 2019 bei 107,0. Gegenüber
dem Vormonat August stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,5%.
Preise für Wohnen waren für fast die Hälfte der Inflation verantwortlich
Die Preisanstiege für Wohnung, Wasser, Energie (+2,8%) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,55 Prozentpunkten
und erwiesen sich damit als stärkster Preistreiber im Jahresvergleich. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete
durchschnittlich um 3,1% mehr (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Mieten stiegen insgesamt um 2,6% (Einfluss: +0,13
Prozentpunkte). Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (durchschnittlich +2,7%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte)
wurde vor allem von höheren Strompreisen dominiert (+5,4%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die Preise für
feste Brennstoffe stiegen um 2,4%, jene für Gas und Fernwärme jeweils um 1,4%. Die Heizölpreise
hingegen sanken um 5,3%. Die Wasserversorgung und sonstige Dienstleistungen für Wohnungen waren um 3,0% teurer
(Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).
In Restaurants und Hotels musste durchschnittlich um 3,1% mehr bezahlt werden (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte).
Ausschlaggebend dafür waren vor allem höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,1%;
Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich ebenfalls (+2,8%).
Verschiedene Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich um 1,5% mehr (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte).
Dafür waren größtenteils höhere Zahlungen für Versicherungen verant-wortlich (insgesamt
+1,1%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Die Preise für Körperpflege stiegen um 1,5%.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden durchschnittlich um 0,8% teurer (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).
Ausschlaggebend dafür war die Preisentwicklung der Nahrungsmittel (September +1,0%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).
Die Preise stiegen im September für Fleisch um +1,0%, für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,8%, für
Milch, Käse und Eier insgesamt um 2,0% sowie für Gemüse um 2,3%. Fisch kostete um 6,6% mehr. Obst
hingegen verbilligte sich um 3,7%. Die Preise für alkoholfreie Getränke gingen um 0,7% zurück (Kaffee
-4,6%).
Nachrichtenübermittlung kostete durchschnittlich um 4,3% weniger (Einfluss: -0,09 Prozentpunkte). Telefon-
und Telefaxdienste verbilligten sich um 3,6% (Einfluss: -0,06 Prozentpunkte) und Mobiltelefone um 9,0%.
Die Ausgaben für Verkehr verringerten sich durchschnittlich um 0,6% (Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). So verringerten
sich etwa die Kosten für Treibstoffe insgesamt um 5,1% (Einfluss: -0,16 Prozentpunkte) und damit noch etwas
deutlicher als im August (-3,5%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Flugtickets verbilligten sich um 3,9%, Reparaturen
privater Verkehrsmittel hingegen kosteten um 3,9% mehr (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte).
Inflation September 2019 gegenüber August 2019: +0,5%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich die Preisanstiege für Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich
+19,7%; Einfluss: +0,80 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren das Ende der Sommerschlussverkäufe
und das Eintreffen der Herbst- bzw. Winterkollektion. Insgesamt verteuerten sich Bekleidungsartikel durch diese
Effekte gegenüber August 2019 um 24,2% und Schuhe um 11,0%.
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand waren die Ausgaben für Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,8%;
Einfluss: -0,20 Prozentpunkte). Dazu trugen beinahe ausschließlich saisonbedingt billigere Pauschalreisen
bei (insgesamt -8,8%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex
liegt im September 2019 bei 1,2%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im September
2019 bei 107,42 (August revidiert: 106,34). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,2% und war damit gleich hoch
wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI führten in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen
Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Täglicher und wöchentlicher Einkauf wurden im Jahresvergleich etwas günstiger
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee
im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, ging im Jahresvergleich um 0,2% zurück
(August -0,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln
und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, sank im Jahresabstand ebenfalls um 0,2% (August 0,0%).
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