St. Pölten (nöwpd) - Sachorientierte Entscheidungen, „fernab von Populismus“ verlangt Thomas Salzer,
der wiedergewählte Präsident der NÖ Industriellenvereinigung (IV-NÖ), von den Diskussionen
zum Thema Klimaschutz. „Für die heimische Industrie ist der Klimawandel nicht nur eine Herausforderung, sondern
auch eine Chance. Wir dürfen aber nicht den Fehler begehen, die Regeln so streng zu machen, dass Produktionen
in Länder abwandern, wo die Standards niedriger sind als bei uns“, stellte er vor der IV-NÖ-Vollversammlung
fest.
Als eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren bezeichnete Salzer den Fachkräftemangel:
„Wir wollen ja auch in Zukunft in Österreich Produkte entwickeln und produzieren können. Aktuell sehen
wir jedoch, dass es für die Betriebe immer schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Es gibt
immer weniger junge Leute, die auf dem Arbeitsmarkt nachfolgen.“
Die Industrie bezahlt ihre Beschäftigten überdurchschnittlich hoch, und kommt für 51 Prozent aller
Löhne in Niederösterreich auf. Im Wettbewerb um die besten Köpfe werde es daher immer wichtiger,
auf die Karriere- und Verdienstchancen hinzuweisen, die man im produzierenden Sektor hat. „Trotz aller Bemühungen
aber werden wir den Fachkräftemangel nicht ohne eine qualifizierte Zuwanderung lösen können“, betonte
Salzer.
Fast ein Drittel – 31 Prozent – der gesamten Wirtschaftsleistung in Niederösterreich kommt von der Industrie.
Mehr als 35.000 Betriebe im servoindustriellen Sektor (produzierender Sektor plus industrienahe Dienstleistungen)
sichern 301.000 Arbeitsplätze und damit rund 55 Prozent des erwirtschafteten Wohlstands in Niederösterreich.
Dabei spielt der Export eine wachsende Rolle. Fast die Hälfte des Umsatzes der blau-gelben Industrie – 2017
waren das knapp 14 von mehr als 28,2 Milliarden Euro – wird im Ausland erwirtschaftet.
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