Neun von zehn Unternehmen setzen Maßnahmen
 zur Verbesserung der Cybersecurity

 

erstellt am
28. 10. 19
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Cybersecurity hat bei heimischen Unternehmen einen hohen Stellenwert, wie eine Statistik Austria-Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen zeigt. Neun von zehn Betrieben treffen Vorkehrungen, um sich gegen Sicherheitsvorfälle im IKT-Bereich zu schützen. Etwas mehr als die Hälfte setzt dabei auch auf vertragliche Vereinbarungen mit ihren Beschäftigten. Die zunehmende Digitalisierung zeigt sich aber auch in weiteren IKT-Bereichen: So entscheiden sich etwa immer mehr Unternehmen für schnelleres Internet.

Große Unternehmen setzen mehr IKT-Sicherheitsmaßnahmen ein
Die Digitalisierung bietet für Unternehmen viele Möglichkeiten und Vorteile, birgt allerdings auch Sicherheitsrisiken. 91% der Unternehmen ab zehn Beschäftigten treffen deshalb IKT-Sicherheitsvorkehrungen. Die häufigsten sind die Datensicherung auf eigenen Speichermedien (einschl. Cloud; 88%), die Instandhaltung und Aktualität der eingesetzten Software (einschl. Updates; 82%) und die strenge Kennwortauthentifizierung bei der Nutzung der IKT-Infrastruktur (d. h., Verwenden starker Passwörter mit einer gewissen Mindestlänge sowie Verwendung von mindestens einem Sonderzeichen o. ä., 66%). Von nahezu allen großen Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten werden die genannten Maßnahmen umgesetzt. IKT-Sicherheitstests werden von rund einem Drittel der Firmen durchgeführt (32%), obgleich auch hier deutliche Unterschiede nach Unternehmensgröße festzustellen sind. Während solche Maßnahmen bei rund 73% der großen Unternehmen zur Anwendung kommen, liegt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) bei 51% und bei kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) bei 28%. Benutzeridentifikation und -authentifizierung durch biometrische Verfahren (wie z. B. Fingerabdruckscans, Stimm- oder Gesichtserkennung) werden hingegen nur von 9% aller Unternehmen eingesetzt. Auch hier zeigt sich der Trend, dass mit zunehmender Unternehmensgröße verstärkt Sicherheitsmaßnahmen gesetzt werden. 22% der großen, 13% der mittelgroßen und 8% der kleinen Unternehmen setzen biometrische Verfahren zur Benutzerkennung ein.

Den Beschäftigten IKT-Sicherheit zu vermitteln ist für Unternehmen wichtig
Um sich vor Vorfällen zu schützen, die durch unsachgemäße IKT-Nutzung hervorgerufen werden, ist es wichtig, das Bewusstsein der Beschäftigen für IT-Sicherheit zu schärfen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53%) setzen dabei auf Vereinbarungen in Dienstverträgen oder mittels Verpflichtungserklärungen. Hier lassen sich ebenfalls Unterschiede nach der Unternehmensgröße feststellen. Während solche Vereinbarungen in 88% der großen Unternehmen vertraglich getroffen werden, beträgt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen 71% und bei Kleinunternehmen 50%. 39% aller Unternehmen bieten den Beschäftigten freiwillige Schulungen oder intern zugängliche Informationen (z. B. im Intranet) zum Thema IKT-Sicherheit an. In weiteren 22% der Unternehmen werden verpflichtende Schulungen durchgeführt oder verpflichtendes Schulungsmaterial an die Beschäftigten ausgehändigt.

Mehr als jedes dritte Unternehmen (36%) hat Maßnahmen, Methoden oder Vorgehensweisen im Hinblick auf die IKT-Sicherheit schriftlich festgehalten (kleine Unternehmen: 32%; mittelgroße Unternehmen 56%; große Unternehmen: 82%). 78% dieser Unternehmen hält diese IKT-Sicherheitsdokumentation aktuell und erstellte oder überarbeitete diese zuletzt innerhalb der vergangenen zwölf Monate.

98% der Unternehmen nutzen Breitband; stationäre Breitbandverbindungen werden schneller
Alle befragten Unternehmen nutzen das Internet für betriebliche Zwecke und greifen dafür zumeist auf Breitbandverbindungen zurück (Internetzugang: 100%; Breitbandverbindungen: 98%). Während mobile Breitbandverbindungen, also Internetverbindungen über Mobilfunknetze mit zumindest 3G-Technologie, seit 2010 einen starken Anstieg verzeichnen (2010: 46%; 2015: 77%; 2019: 80%), ist eine Sättigung bei den festen (stationären) Breitbandverbindungen wie DSL, Kabel oder Glasfaser zu beobachten (2010: 75%; 2015: 91%; 2019: 90%).

Immer mehr Unternehmen nutzen allerdings schnelle feste Breitbandverbindungen. Meldeten 2019 19% der Unternehmen mit Nutzung fester Breitbandverbindungen eine Download-Geschwindigkeit von 100 Mbit/s oder mehr, waren es 2015 nur 11%. Für feste Breitbandverbindungen mit einer Download-Geschwindigkeit von 30 Mbit/s bis unter 100 Mbit/s konnte in den Jahren 2015 bis 2019 ein Anstieg von 19% auf 30% beobachtet werden. Langsamere Verbindungen mit 2 Mbit/s bis unter 10 Mbit/s findet man nur noch in 16% der Unternehmen (2015: 30%). Allgemein lässt sich feststellen: Je größer das Unternehmen, desto schneller die verwendete feste Breitbandverbindung.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum IKT-Einsatz in Unternehmen 2019 finden Sie hier >

 

 

 

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