Wien (statistik austria) - Cybersecurity hat bei heimischen Unternehmen einen hohen Stellenwert, wie eine Statistik
Austria-Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen zeigt.
Neun von zehn Betrieben treffen Vorkehrungen, um sich gegen Sicherheitsvorfälle im IKT-Bereich zu schützen.
Etwas mehr als die Hälfte setzt dabei auch auf vertragliche Vereinbarungen mit ihren Beschäftigten. Die
zunehmende Digitalisierung zeigt sich aber auch in weiteren IKT-Bereichen: So entscheiden sich etwa immer mehr
Unternehmen für schnelleres Internet.
Große Unternehmen setzen mehr IKT-Sicherheitsmaßnahmen ein
Die Digitalisierung bietet für Unternehmen viele Möglichkeiten und Vorteile, birgt allerdings auch
Sicherheitsrisiken. 91% der Unternehmen ab zehn Beschäftigten treffen deshalb IKT-Sicherheitsvorkehrungen.
Die häufigsten sind die Datensicherung auf eigenen Speichermedien (einschl. Cloud; 88%), die Instandhaltung
und Aktualität der eingesetzten Software (einschl. Updates; 82%) und die strenge Kennwortauthentifizierung
bei der Nutzung der IKT-Infrastruktur (d. h., Verwenden starker Passwörter mit einer gewissen Mindestlänge
sowie Verwendung von mindestens einem Sonderzeichen o. ä., 66%). Von nahezu allen großen Unternehmen
mit 250 und mehr Beschäftigten werden die genannten Maßnahmen umgesetzt. IKT-Sicherheitstests werden
von rund einem Drittel der Firmen durchgeführt (32%), obgleich auch hier deutliche Unterschiede nach Unternehmensgröße
festzustellen sind. Während solche Maßnahmen bei rund 73% der großen Unternehmen zur Anwendung
kommen, liegt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) bei 51% und bei kleinen
Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) bei 28%. Benutzeridentifikation und -authentifizierung durch biometrische
Verfahren (wie z. B. Fingerabdruckscans, Stimm- oder Gesichtserkennung) werden hingegen nur von 9% aller Unternehmen
eingesetzt. Auch hier zeigt sich der Trend, dass mit zunehmender Unternehmensgröße verstärkt Sicherheitsmaßnahmen
gesetzt werden. 22% der großen, 13% der mittelgroßen und 8% der kleinen Unternehmen setzen biometrische
Verfahren zur Benutzerkennung ein.
Den Beschäftigten IKT-Sicherheit zu vermitteln ist für Unternehmen wichtig
Um sich vor Vorfällen zu schützen, die durch unsachgemäße IKT-Nutzung hervorgerufen werden,
ist es wichtig, das Bewusstsein der Beschäftigen für IT-Sicherheit zu schärfen. Mehr als die Hälfte
der Unternehmen (53%) setzen dabei auf Vereinbarungen in Dienstverträgen oder mittels Verpflichtungserklärungen.
Hier lassen sich ebenfalls Unterschiede nach der Unternehmensgröße feststellen. Während solche
Vereinbarungen in 88% der großen Unternehmen vertraglich getroffen werden, beträgt der Anteil bei mittelgroßen
Unternehmen 71% und bei Kleinunternehmen 50%. 39% aller Unternehmen bieten den Beschäftigten freiwillige Schulungen
oder intern zugängliche Informationen (z. B. im Intranet) zum Thema IKT-Sicherheit an. In weiteren 22% der
Unternehmen werden verpflichtende Schulungen durchgeführt oder verpflichtendes Schulungsmaterial an die Beschäftigten
ausgehändigt.
Mehr als jedes dritte Unternehmen (36%) hat Maßnahmen, Methoden oder Vorgehensweisen im Hinblick auf die
IKT-Sicherheit schriftlich festgehalten (kleine Unternehmen: 32%; mittelgroße Unternehmen 56%; große
Unternehmen: 82%). 78% dieser Unternehmen hält diese IKT-Sicherheitsdokumentation aktuell und erstellte oder
überarbeitete diese zuletzt innerhalb der vergangenen zwölf Monate.
98% der Unternehmen nutzen Breitband; stationäre Breitbandverbindungen werden schneller
Alle befragten Unternehmen nutzen das Internet für betriebliche Zwecke und greifen dafür zumeist
auf Breitbandverbindungen zurück (Internetzugang: 100%; Breitbandverbindungen: 98%). Während mobile Breitbandverbindungen,
also Internetverbindungen über Mobilfunknetze mit zumindest 3G-Technologie, seit 2010 einen starken Anstieg
verzeichnen (2010: 46%; 2015: 77%; 2019: 80%), ist eine Sättigung bei den festen (stationären) Breitbandverbindungen
wie DSL, Kabel oder Glasfaser zu beobachten (2010: 75%; 2015: 91%; 2019: 90%).
Immer mehr Unternehmen nutzen allerdings schnelle feste Breitbandverbindungen. Meldeten 2019 19% der Unternehmen
mit Nutzung fester Breitbandverbindungen eine Download-Geschwindigkeit von 100 Mbit/s oder mehr, waren es 2015
nur 11%. Für feste Breitbandverbindungen mit einer Download-Geschwindigkeit von 30 Mbit/s bis unter 100 Mbit/s
konnte in den Jahren 2015 bis 2019 ein Anstieg von 19% auf 30% beobachtet werden. Langsamere Verbindungen mit 2
Mbit/s bis unter 10 Mbit/s findet man nur noch in 16% der Unternehmen (2015: 30%). Allgemein lässt sich feststellen:
Je größer das Unternehmen, desto schneller die verwendete feste Breitbandverbindung.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum IKT-Einsatz in Unternehmen 2019 finden Sie hier >
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