WKÖ-Branchensprecher Hotellerie und Reisebüros: Tourismusbetriebe vielfach mit offenen
Forderungen konfrontiert – Unterstützung und Absicherung dringend notwendig
Straßburg/Wien (pwk) - „Die Beratung und Unterstützung der heimischen Hotellerie – speziell der
Kleinbetriebe - die von der Cook-Pleite betroffen sind, hat für uns seit Wochen oberste Priorität. Umso
mehr begrüßen wir die Initiative der Europa-Abgeordnete Barbara Thaler, vor allem den Aufruf, finanzielle
Unterstützung für die Betriebe zu ermöglichen, “ kommentiert Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes
Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die am 24. Oktober verabschiedete Resolution des
Europäischen Parlamentes in Straßburg, in der die Kommission aufgefordert wird, mögliche Fördertöpfe
zu identifizieren, um den Schaden für die europäische Hotellerie zu kompensieren.
Neben Hotels sind auch andere Reiseveranstalter, Reisebüros sowie Flug-Only-Kunden durch den Konkurs von Thomas
Cook-Airlines finanziell betroffen. Reisende, die eine Pauschalreise buchen, sind beim Konkurs eines Reiseveranstalters
durch die gesetzlich verpflichtende Absicherung der Kundengelder und den garantierten Rücktransport umfassend
geschützt. Für Fluggäste, die lediglich einen Flug buchen, gibt es keinen Schutz. In diesem Fall
erhalten Passagiere keine Rückerstattung und müssen ein neues Ticket kaufen, um nach Hause zurückzukehren.
Hier soll nun eine vergleichbare Insolvenzabsicherung für Airlines geschaffen werden.
Beratung und Unterstützung der Hotelbetriebe
Während Gäste, wenn sie eine Pauschalreise gebucht haben, abgesichert sind, haben Hotels nach wochenlangen
Unsicherheiten zur Anreise bzw. Nichtanreise von Gästen, nun - zum Teil hohe - offene Forderungen aus den
Vormonaten. Diese sind nicht abgesichert und können nur im Konkursverfahren geltend gemacht werden. „Der Fachverband
Hotellerie hat die rund 350 betroffenen, heimischen Hotelbetriebe von Anfang an, in einer rechtlich äußerst
komplexen Situation, bestmöglich beraten und unterstützt - auch durch das Netzwerk der Wirtschaftskammer.
So waren etwa durch unseren Kontakt mit den AußenwirtschaftsCentern laufend aktuelle Informationen für
alle betroffenen Betriebe garantiert“, betont Kraus-Winkler.
Offen sei noch, ob - das Einverständnis der betroffenen Hotelgäste bzw. Hoteliers vorausgesetzt – Reisen
ab dem 1. Jänner auf einen anderen Anbieter übertragen werden können. Auch hier wird der Fachverband
die Betriebe umgehend informieren. Auch mögliche finanzielle Hilfe wurde bereits ausgelotet. „Es freut uns,
dass uns die Österreichische Hotel und Touristikbank, ÖHT, Unterstützung – wie etwa Stundung von
Krediten oder Finanzierungsgespräche mit Betroffenen - zugesagt hat. Wir werden uns jedenfalls weiterhin konsequent
– vor allem in Härtefällen – für die Absicherung unserer Betriebe einsetzen“, unterstreicht Kraus-Winkler
abschließend.
Kadanka erfreut über Verbesserung der Insolvenzabsicherung bei Airlines - langjährige Forderung
Auch Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, begrüßt den Vorstoß des
Europaparlaments, insbesondere, die Maßnahmen zu Verbesserungen des Schutzes bei Airline-Insolvenzen: „Dies
entspricht einer langjährigen Forderung des Fachverbandes der Reisebüros und des europäischen Reisebürodachverbandes
ECTAA. Wir hoffen, dass es hier nicht bei bloßen Ankündigungen bleibt, sondern nun auch endlich Taten
folgen. Angesichts von 32 Konkursen europäischer Fluggesellschaften in weniger als drei Jahren ist eine solche
Maßnahme mehr als dringend.“
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