Unübersichtliche Eigentümerverhältnisse und Markenrechtsstreitigkeiten machen
eine Beteiligung des Landes äußerst schwierig
Güssing/Eisenstadt (büro lr) - Der südburgenländische Traditionsbetrieb ´Güssinger´,
einer der renommiertesten Mineralwasserhersteller des Burgenlandes und ganz Österreichs, befindet sich seit
einiger Zeit aufgrund höchst unklarer Eigentumsverhältnisse in unübersehbaren Schwierigkeiten. Diese
Verhältnisse haben unlängst sogar dazu geführt, dass mit dem Lebensmitteldiskonter Hofer der Hauptabnehmer
fürs Erste abgesprungen ist, was die Firma ´Güssinger´ wirtschaftlich in höchst problematische
Umstände bringt.
Zur Lösung dieser unbefriedigenden Situation nahm die Wirtschaft Burgenland GmbH (WiBuG) bereits vor rund
zwei Jahren Gespräche mit dem Eigentümer über eine Beteiligung bzw. einen Kauf von ´Güssinger´
auf, dem jedoch der Eigentümer ablehnend gegenüberstand.
Nachdem Landtagspräsidentin Verena Dunst am 24. Oktober neuerlich Überlegungen bezüglich einer Beteiligung
des Landes öffentlich darlegte, sieht Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig eine Klarstellung für
geboten.
„Wie bereits im August dieses Jahres öffentlich mitgeteilt, sind weder das Land Burgenland noch die WiBuG
gegenwärtig bei 'Güssinger' engagiert. Wobei die Idee einer Beteiligung des Landes alles andere als neu
ist: Diesbezügliche Gespräche hat es bereits im Jahr 2017 gegeben, verliefen aber wegen der ablehnenden
Haltung des Eigentümers im Sande. Darüber hinaus stellen sich die aktuellen Eigentumsverhältnisse
bei ´Güssinger´ als äußerst undurchsichtig dar, was nicht nur wir, sondern auch wichtige
Kunden des Unternehmens so sehen: Es kann davon ausgegangen werden, dass sich 'Hofer' seinen Rückzug reiflich
überlegt haben wird“, so Petschnig.
„Eben diese umstrittenen Eigentümerstrukturen sowie darauf fußende Markenrechtsstreitigkeiten stellen
das gravierendste Problem für uns dar. Salopp gesprochen ist der WiBuG nicht mal zweifelsfrei bekannt, mit
wem man überhaupt Verhandlungen führen könnte“, bedauert Petschnig, der in aller Deutlichkeit hinweist:
„Auch die unseren beiden Risikokapitalfonds zur Verfügung stehenden Mittel sind öffentliche Mittel aller
Burgenländerinnen und Burgenländer, die seriös und nicht für Hauruck-Aktionen einzusetzen sind“.
Land Burgenland und WiBuG stünden jederzeit für konstruktive Lösungen bereit, die Hauptverantwortung
trifft aber den Eigentümer: „Ich appelliere nochmals an die Besitzer von ´Güssinger´, sich
ihrer Verantwortung für Mitarbeiter und Reputation ihres Unternehmens bewusst zu sein und die nötigen
Schritte zu einer wirtschaftlichen Gesundung zu setzen“, schloss Petschnig.
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