Ein Jahr nach dem Sturmtief Vaia zieht LR Fellner Bilanz – Hochwasserschutzmaßnahmen
und aktuelle Gefahrenzonenpläne erhöhen die Sicherheit der Kärntnerinnen und Kärntner immens
Klagenfurt (lpd) - Von 28. bis 31. Oktober 2018 zog das Sturmtief Vaia eine Spur der Verwüstung quer
durch Kärnten. Mehr als 3.000 Quadratkilometer und sechs Bezirke waren von Sturm und/oder Überschwemmungen
betroffen – ein seit 1965/66 nie dagewesenes Ausmaß einer Unwetterkatastrophe, glücklicherweise ohne
nennenswerte Personenschäden. Bei dem Ereignissen 1965 und 1966 waren 24 Todesopfer zu beklagen gewesen.
Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner im Rückblick: „Aufgrund der verheerenden Wetterprognosen
ist der Krisenstab des Landes Kärnten frühzeitig zusammengetreten und Feuerwehrfrauen und -männer
haben teilweise noch bei Sonnenschein Sandsäcke befüllt. In dieser Situation ist mir einiges Unverständnis
entgegengebracht worden, doch heute wissen wir, dass dieses Vorgehen genau richtig war“.
Fellner appelliert, die Katastrophe auch aus dem Blickwinkel zu betrachten, dass vieles in dieser herausfordernden
Situation gut funktioniert hat: Detaillierte Untersuchungen der Abteilung für Wasserwirtschaft haben ergeben,
dass der Hochwasserrückhalt an Drau, Gail und Möll massive Schäden verhindert hat. „Ohne die Hochwasserrückhalteräume
an der Gail wären zumindest Teile von Villach untergegangen“, betont Fellner. Weiters wurden an der Drau-Staukette
durch aktives Staumanagement in Kooperation zwischen Behörde, Sachverständigen des Landes und dem Verbund
eine Dämpfung der Hochwasserwelle für Lavamünd erreicht und somit große Schäden in Lavamünd
vermieden. „Auch die Gefahrenzonenplanung hat sich als wesentliche Grundlage für Hochwassereinsätze bewährt
und wird auch künftig stetig aktualisiert werden“, so Fellner.
„Das gute Management des Sturmtiefs und die funktionierende Infrastruktur können aber nicht vergessen machen,
dass Vaia allein in Kärnten Schäden von insgesamt 250 Millionen Euro angerichtet hat und es viele tragische,
existenzbedrohende Einzelschicksale verursacht hat. Hier haben wir sofort nach der Katastrophe versucht, die schlimmsten
Fälle mittels eines umgehend geschnürten, in dieser Größenordnung noch nie dagewesenen Soforthilfepaketes
rasch und unbürokratisch abzufedern. Jetzt, nach Sichtung aller Versicherungsschäden und Spenden, arbeitet
das Kärntner Nothilfswerk mit Hochdruck“, berichtet Fellner.
„Unser Anspruch ist, die Auswirkungen von Vaia rasch und so professionell und so sozial verträglich wie möglich
abzuarbeiten und so viele Lehren wie möglich für zukünftige Ereignisse daraus zu ziehen – weil,
auch wenn das keiner will, solche Unwetterkatastrophen durch den Klimawandel laut Experten künftig leider
öfter stattfinden werden“, schließt Fellner.
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