Enquete zur Verknüpfung der Themen von Frauen und Wohnen in Wien – Gaal: „Sicherheit und
Barrierefreiheit sind wichtige Themen bei frauengerechter Planung in der Stadt“
Wien (rk) - Der soziale Wohnbau in Wien hat historisch und gegenwärtig wesentlich zum Fortschritt gesellschaftlicher
Gleichberechtigung von Frauen beigetragen. Die Enquete am 24. Oktober in der Urania nahm die aktuelle Verschränkung
der Ressortagenden Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen zum Anlass, Studienergebnisse zu verschiedenen Ansätzen,
Erfahrungen und Anknüpfungspunkten zu den Aspekten frauengerechter Planung im sozialen Wohnbau Wiens vorzustellen.
Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal: „Wir schaffen innovative Wohnformen für Alleinerziehende“
Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal eröffnete die erste Enquete zum Thema „Frauen. Wohnen.
Wien“. „Sicherheit und Barrierefreiheit sind wichtige Themen bei der frauengerechten Planung des Wohnumfelds in
der Stadt. Wir wollen den Wienerinnen den Alltag erleichtern“, so Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.
Und: „Wir schaffen innovative Wohnformen für Alleinerziehende. Ein Beispiel dafür ist das neue Wohnquartier
in der Wolfganggasse in Meidling. Flexible Grundrisse, ein sozial unterstützendes Wohnumfeld und Gemeinschaftsräume
spielen hier eine große Rolle“, so Gaal.
Frauengerechte Planung: Vom „Roten Wien“ bis heute
Ein Kurzfilm spannte bei der Enquete anhand von Interviews mit Expertinnen, einen Bogen frauengerechter Planungsansätze
vom Gemeindebau des „Roten Wien“ bis heute. Eine Begleitausstellung des wohnfonds_wien zeigte während der
Diskussionsveranstaltung prämierte Beiträge aus Bauträgerwettbewerben zum Thema „Frauen & Wohnen“.
Frauen sind wegen ihres im Durchschnitt noch immer geringeren Einkommens (Lohnschere) besonders auf leistbares
Wohnen angewiesen. Diese Funktion verstärkt sich durch gesellschaftliche Veränderungen wie die höhere
Anzahl von Single- und Alleinerziehendenhaushalten. Gerade für Alleinerziehende und für Frauen mit geringem
Einkommen ist der soziale Wohnbau besonders wichtig.
Durch die aktuelle Verknüpfung der Ressortagenden Frauen und Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung unter Stadträtin
Kathrin Gaal nehmen frauengerechte Aspekte - etwa bei der Planung geförderter Wohnhausanlagen – zusätzlichen
Raum ein.
Enquete: Studien beleuchten Wohnsituation, Erfahrungen mit Frauen-Wohnprojekten
Zum Thema „Frauen und Wohnen in Wien“ stellte die Wiener Wohnbauforschung bei der Enquete sechs Studien vor. Einerseits
wurde die aktuelle Wohnsituation von Frauen in Wien beleuchtet, andererseits wurden Erfahrungen aus bereits bestehenden
frauengerecht geplanten Wohnhausanlagen präsentiert und Ausblicke auf neue Projektansätze gegeben.
In Podiumsgesprächen mit Initiatorinnen, Bewohnerinnen, Planerinnen von Frauenwohnprojekten und Expertinnen
der Stadtverwaltung wurde über Aspekte künftiger Planungen und Weichenstellungen bei der Gestaltung des
sozialen Wohnbaus entlang der präsentierten Studien diskutiert.
Studien zu Wohnprojekten und Bedürfnissen
Frauenpolitische Errungenschaften sind seit Bestehen des kommunalen Wohnbaus in Wien eng mit der Weiterentwicklung
des sozialen Wohnbaus verknüpft. Bereits der kommunale Wohnbau des „Roten Wien“ hatte das Ziel, Frauen von
der Haushalts- und Familienarbeit zu entlasten. Ein späteres Beispiel für frauengerechte Planung im geförderten
Wohnbau ist die Anfang der 1990er Jahre entstandene Frauenwerkstatt 1 in der Donaufelder Straße (Floridsdorf):
Sie gilt als europaweit größte soziale Wohnhausanlage, die sich dem Leitbild frauen- und alltagsgerechter
Planung verschrieben hat. Zu diesem und anderen Wohnprojekten stellte Christiane Droste eine Studie des Instituts
„Urban Plus“ mit SORA vor.
Eine weitere Studie des Vereins Juno mit dem Meinungsforschungsinstitut Gallup widmet sich den Bedürfnissen
von Alleinerziehenden in Wien. Die Architektin Gabu Heindl befasste sich in ihrem Vortrag mit dem Thema „Aufbrechen.
Ankommen – Wohnungsangebote für Frauen an Lebensschnittstellen“. Sabina Riß vom IIBW (Institut für
Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH) betrachtete die Frage der Bedeutung von Frauen anhand ihrer Präsenz in
der Wohnungswirtschaft, die eine wichtige Arbeitgeberin ist. Die Aspekte frauenspezifischer Merkmale im Grün-
und Freiraum beleuchtete Landschaftsarchitektin Karin Standler.
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