„Frauen. Wohnen. Wien“

 

erstellt am
25. 10. 19
13:00 MEZ

Enquete zur Verknüpfung der Themen von Frauen und Wohnen in Wien – Gaal: „Sicherheit und Barrierefreiheit sind wichtige Themen bei frauengerechter Planung in der Stadt“
Wien (rk) - Der soziale Wohnbau in Wien hat historisch und gegenwärtig wesentlich zum Fortschritt gesellschaftlicher Gleichberechtigung von Frauen beigetragen. Die Enquete am 24. Oktober in der Urania nahm die aktuelle Verschränkung der Ressortagenden Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen zum Anlass, Studienergebnisse zu verschiedenen Ansätzen, Erfahrungen und Anknüpfungspunkten zu den Aspekten frauengerechter Planung im sozialen Wohnbau Wiens vorzustellen.

Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal: „Wir schaffen innovative Wohnformen für Alleinerziehende“
Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal eröffnete die erste Enquete zum Thema „Frauen. Wohnen. Wien“. „Sicherheit und Barrierefreiheit sind wichtige Themen bei der frauengerechten Planung des Wohnumfelds in der Stadt. Wir wollen den Wienerinnen den Alltag erleichtern“, so Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. Und: „Wir schaffen innovative Wohnformen für Alleinerziehende. Ein Beispiel dafür ist das neue Wohnquartier in der Wolfganggasse in Meidling. Flexible Grundrisse, ein sozial unterstützendes Wohnumfeld und Gemeinschaftsräume spielen hier eine große Rolle“, so Gaal.

Frauengerechte Planung: Vom „Roten Wien“ bis heute
Ein Kurzfilm spannte bei der Enquete anhand von Interviews mit Expertinnen, einen Bogen frauengerechter Planungsansätze vom Gemeindebau des „Roten Wien“ bis heute. Eine Begleitausstellung des wohnfonds_wien zeigte während der Diskussionsveranstaltung prämierte Beiträge aus Bauträgerwettbewerben zum Thema „Frauen & Wohnen“.

Frauen sind wegen ihres im Durchschnitt noch immer geringeren Einkommens (Lohnschere) besonders auf leistbares Wohnen angewiesen. Diese Funktion verstärkt sich durch gesellschaftliche Veränderungen wie die höhere Anzahl von Single- und Alleinerziehendenhaushalten. Gerade für Alleinerziehende und für Frauen mit geringem Einkommen ist der soziale Wohnbau besonders wichtig.

Durch die aktuelle Verknüpfung der Ressortagenden Frauen und Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung unter Stadträtin Kathrin Gaal nehmen frauengerechte Aspekte - etwa bei der Planung geförderter Wohnhausanlagen – zusätzlichen Raum ein.

Enquete: Studien beleuchten Wohnsituation, Erfahrungen mit Frauen-Wohnprojekten
Zum Thema „Frauen und Wohnen in Wien“ stellte die Wiener Wohnbauforschung bei der Enquete sechs Studien vor. Einerseits wurde die aktuelle Wohnsituation von Frauen in Wien beleuchtet, andererseits wurden Erfahrungen aus bereits bestehenden frauengerecht geplanten Wohnhausanlagen präsentiert und Ausblicke auf neue Projektansätze gegeben.

In Podiumsgesprächen mit Initiatorinnen, Bewohnerinnen, Planerinnen von Frauenwohnprojekten und Expertinnen der Stadtverwaltung wurde über Aspekte künftiger Planungen und Weichenstellungen bei der Gestaltung des sozialen Wohnbaus entlang der präsentierten Studien diskutiert.

Studien zu Wohnprojekten und Bedürfnissen
Frauenpolitische Errungenschaften sind seit Bestehen des kommunalen Wohnbaus in Wien eng mit der Weiterentwicklung des sozialen Wohnbaus verknüpft. Bereits der kommunale Wohnbau des „Roten Wien“ hatte das Ziel, Frauen von der Haushalts- und Familienarbeit zu entlasten. Ein späteres Beispiel für frauengerechte Planung im geförderten Wohnbau ist die Anfang der 1990er Jahre entstandene Frauenwerkstatt 1 in der Donaufelder Straße (Floridsdorf): Sie gilt als europaweit größte soziale Wohnhausanlage, die sich dem Leitbild frauen- und alltagsgerechter Planung verschrieben hat. Zu diesem und anderen Wohnprojekten stellte Christiane Droste eine Studie des Instituts „Urban Plus“ mit SORA vor.

Eine weitere Studie des Vereins Juno mit dem Meinungsforschungsinstitut Gallup widmet sich den Bedürfnissen von Alleinerziehenden in Wien. Die Architektin Gabu Heindl befasste sich in ihrem Vortrag mit dem Thema „Aufbrechen. Ankommen – Wohnungsangebote für Frauen an Lebensschnittstellen“. Sabina Riß vom IIBW (Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH) betrachtete die Frage der Bedeutung von Frauen anhand ihrer Präsenz in der Wohnungswirtschaft, die eine wichtige Arbeitgeberin ist. Die Aspekte frauenspezifischer Merkmale im Grün- und Freiraum beleuchtete Landschaftsarchitektin Karin Standler.

 

 

 

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