Wien (wk) - Die Zahl der Ein-Personen-Unternehmer (EPU) wächst konstant. Mittlerweile sind bereits 65.000
Wirtschaftstreibende in Wien aktiv, die keine Mitarbeiter beschäftigen und alle betrieblichen Aufgaben – von
der Kundenakquise über die Ausführung der Aufträge bis zur Buchhaltung - alleine erledigen. Die
Wirtschaftskammer Wien hat daher bereits vor zehn Jahren mit dem Forum EPU eine eigene Anlaufstelle für Ein-Personen-Unternehmer
ins Leben gerufen – mit maßgeschneiderten Service-, Fortbildungs- und Netzwerkangeboten sowie kostenlosen
Meetingräumen für jene, die von zu Hause aus arbeiten, aber ihre Kunden und Geschäftspartner in
einem professionellen Umfeld empfangen möchten. „Wiens EPU arbeiten alleine. Sie sind aber nicht alleine“,
fasst Alexander Biach, Standortanwalt aus der WK Wien, die 10-Jahresbilanz zusammen, „50.000 mal wurden unsere
Meetingräume gebucht, 36.000 EPU haben unsere Workshops besucht und sich weiterqualifiziert und 13.000 Unternehmer
haben an den Netzwerkveranstaltungen teilgenommen.“
EPU-Beauftragte will steuerliche und administrative Entlastung
Jetzt macht die WK Wien den nächsten Schritt zur weiteren Stärkung der Kleinstunternehmer und hat
mit Kasia Greco, selbst Ein-Personen-Unternehmerin, eine eigene EPU-Beauftragte bestellt. „Die EPU-Beauftragte
der Wirtschaftskammer Wien ist direkte Anlaufstelle für die 65.000 Wiener Kleinstunternehmer und eine zusätzliche
starke Stimme gegenüber Politik und Verwaltung“, so Biach.
Greco will vor allem den Ausbau der Fortbildungsangebote im Forum EPU (Digitalisierung und Unternehmensentwicklung),
neue Netzwerkformate (regelmäßige EPU-Treffen in den Bezirken und eigene Sprechtage) sowie besonders
eine noch intensivere Interessenvertretung forcieren. „Viele Verbesserungen für Ein-Personen-Unternehmer haben
wir in den vergangenen Jahren schon durchgesetzt. Etwa bei der Halbierung des Selbstbehalts bei Arztbesuchen, bei
der unbefristeten Verlängerung der Förderung für den ersten Mitarbeiter oder bei Erleichterungen
im Bereich der Umsatz- bzw. Einkommensteuer“, so Greco. Aber es braucht mehr, damit die 65.000 Wiener EPU freier
und erfolgreicher arbeiten können: Eine bessere steuerliche Berücksichtigung des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband,
Erleichterungen beim PKW-Vorsteuerabzug, eine Anhebung der Grenze geringwertiger Wirtschaftsgüter auf 1500
Euro oder den Entfall der Mindest-Körperschaftssteuer.
„Die Wiener Ein-Personen-Unternehmer sind ein hochqualifizierter, kreativer, flexibler und unabdingbarer Bestandteil
der Wiener Wirtschaft. Die Politik muss dies endlich gebührend anerkennen und die EPU nachhaltig entlasten.
Wir werden daher bei der Regierungsbildung ganz genau darauf achten, welche Maßnahmen für die tausenden
EPU auf die Agenda kommen, und deren rasche Umsetzung auch vehement einfordern“, so Biach abschließend.
Wiener EPU im Überblick:
- das Durchschnittsalter liegt bei 46 Jahren
- 47% der EPU sind Frauen
- die meisten EPU gibt es im 3. und 12. Bezirk (je 4.000)
- die meisten EPU arbeiten in der Personenbetreuung (11.500),
in der Unternehmensberatung (10.300) und in der Werbung (6.000)
- EPU sind hochspezialisiert und top-ausgebildet: 35% haben
einen akademischen Abschluss, 29% einen Lehrabschluss
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