In fast keinem anderen Land Europas sind die Sorgen um weiter steigende
Immobilienpreise so deutlich. Für Junge wird der Eigentumserwerb immer schwieriger.
Wien (ing) - 75% der Österreicher gehen von weiter steigenden Preisen für Immobilien aus. Dieses
Ergebnis liefert die neueste ING International Survey der ING in Österreich. Von den insgesamt 13 untersuchten
Ländern in Europa sind nur die Tschechen geringfügig besorgter – dort gehen 76% aller Befragten von noch
höheren Preisen innerhalb des nächsten Jahres aus.
Dennoch: „Auch wenn die Preise zuletzt wieder stark gestiegen sind – eine traditionelle Immobilienblase wie aus
dem Lehrbuch ist derzeit nicht zu erkennen“, so ING Chefökonom Carsten Brzeski.
Einstieg für Junge besonders hart
65% der Österreicher sind der Ansicht, dass der Einstieg für Junge bzw. Kaufwillige immer schwieriger
wird. Und nur 3% der Befragten gehen davon aus, bis 30 erstmals eine Immobilie zu besitzen. Zwischen 30 und 35
Jahren wollen 9% der Österreicher sich „Eigentümer“ nennen dürfen und 14% möchten mit über
35 ihre eigenen vier Wände beziehen können.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Immobilienbesitz vor allem für junge Menschen in Österreich weiter in
die Ferne rückt“, merkt Brzeski an.
Insgesamt 22% der Befragten gaben an, keine Immobilie kaufen zu wollen und 38% gehen davon aus, sich ohnehin kein
Eigentum leisten zu können.
Reisen und Hobbies wichtiger als Eigentum?
Zwar sind ganze 68% der Österreicher der Meinung, dass es besser ist eine Immobilie zu besitzen, als Miete
zu zahlen – tatsächlich legen sie im Vergleich zum durchschnittlichen Europäer jedoch weniger Wert auf
Eigentum. Denn: 42% investieren das Geld lieber in eine schöne Miete, als für das Eigentum zu sparen.
Sogar eine gut gefüllte Urlaubskassa ist den Österreichern wichtiger: 58% meinten, lieber für Reisen
zu sparen als für Immobilieneigentum und noch viel mehr, nämlich 67% geben ihr Geld lieber für Hobbies
aus.
Finanzierung: Auch auf Nebenkosten achten
Was die Finanzierung einer gekauften Immobilie betrifft, empfehlen die Experten der ING, unbedingt mehrere
Angebote einzuholen. Zwar sind die nominalen Zinsen für Immobilienkredite in den letzten Jahren stark gesunken,
viele Banken heben aber nach wie vor hohe Bearbeitungs- und Schätzgebühren ein. „Verglichen werden sollte
immer mit dem Effektivzinssatz. Er bildet die Gesamtkosten des Kredits ab“, sagen die Experten der ING.
Über die Umfrage
Die Umfrage erfolgte im Rahmen der ING International Survey – einer Studienserie, die im Auftrag der ING Group
regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Sparen, persönliche Finanzen, Digitalisierung/Banking
und Wohnen“ beleuchtet. Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 13 Ländern Europas
(Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen,
Rumänien, Spanien, Türkei, Tschechien) sowie den USA und Australien knapp 15.000 Personen ab 18 Jahren
befragt. In Österreich wurden über 1.000 Personen befragt.
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