Erstes „Burgenland-Kontingent“ hat Studium an der DPU begonnen – LH Doskozil: Land nutzt Spielräume
im eigenen Verantwortungsbereich – Bundesregierung gefordert
Eisenstadt (blms) - Der offizielle Start für einen besonders innovativen Bestandteil des von Landeshauptmann
Hans Peter Doskozil geschnürten Maßnahmenpaketes zur Absicherung der ärztlichen Versorgung ist
erfolgt: Vergangene Woche haben die ersten jungen Burgenländerinnen und Burgenländer, die für einen
kostenlosen Studienplatz an der Danube Private University (DPU) ausgewählt wurden, ihr Medizinstudium begonnen.
Statt wie geplant fünf Studierende konnte das Burgenland-Kontingent nun - ohne Zusatzkosten für das Land
- sogar um einen sechsten Studienplatz erweitert werden. „Das ist ein Meilenstein in der burgenländischen
Gesundheitspolitik: Erstmals bietet das Burgenland für Burgenländer finanzierte Medizin-Studienplätze
an, die in der Folge auch im Burgenland arbeiten werden“, hatte LH Doskozil schon bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages
zwischen Land Burgenland, KRAGES und der Danube Private University im Juni betont.
Die sechs angehenden Jung-MedizinerInnen wurden aus einem Kreis von mehr als 30 BewerberInnen aufgrund der im Rahmen
eines Auswahlverfahrens von der DPU ermittelten Reihung ausgewählt. Konkret betrifft die Kooperation zwischen
Land Burgenland und DPU, die mit 1. Juli 2019 in Kraft trat, den Konsekutiven Bachelor- und Masterstudiengang Humanmedizin
an der DPU Krems mit einer Studiendauer von 6 Jahren (plus 2 Toleranzsemester). Die Abwicklung und Finanzierung
der Studiengebühren erfolgt durch eine interne Regelung zwischen Land und DPU – für die Studierenden
fallen keine Kosten an. Sie müssen sich aber vertraglich verpflichten, nach Absolvierung ihres Studiums fünf
Jahre lang den Arztberuf im Burgenland auszuüben – entweder in einer burgenländischen Krankenanstalt
oder als Kassenvertragsarzt im Landesgebiet. Laut Kooperationsvereinbarung soll es für das Studienjahr 2020/21
fünf weitere kostenlose Studienplätze für Burgenländer geben.
Eigentlich sei die Schaffung von Medizin-Studienplätzen Sache des Bundes, rief Landeschef Doskozil in Erinnerung.
Ein akutes Problem sei, dass viele Mediziner aus EU-Staaten auf Kosten des Steuerzahlers ausgebildet werden, danach
aber nicht in Österreich arbeiten: „Die nächste Bundesregierung, egal wie sie politisch zusammengesetzt
ist, muss dieses Thema endlich angehen. Wir nutzen aber, weil wir nicht solange warten können, im eigenen
Verantwortungsbereich alle Spielräume, um die wohnortnahe ärztliche Versorgung auch in Zukunft gewährleisten
zu können“, betonte Doskozil. Das dafür vorgesehene Förderpaket umfasst über die kostenlosen
Medizinstudienplätze hinaus folgende Maßnahmen:
- Ordinationsförderung für Allgemeinmediziner mit
Kassenvertrag (bis zu 60.000 Euro/Sockelbetrag: 20.000 Euro plus Zuschläge)
- Förderungen für Studierende (300 Euro/Monat ab
3. Studienjahr) und Turnusärzte (500 Euro/Monat)
- kostenlose Vorbereitungskurse für die MedUni-Aufnahmeprüfung.
- Zuletzt wurde die Ordinationsförderung des Landes auch
auf Fachärzte mit Kassenvertrag ausgeweitet – hier gibt bis zu 30.000 Euro von Landesseite (plus denselben
Betrag von der jeweiligen Sitzgemeinde)
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